von Hüpeden, Otto Fritz Wilhelm Franz

 

* 23. Februar 1875, Saarlouis

+ 21. Dezember 1944, Göttingen

 

 

Otto von Hüpeden war der Sohn vom späteren Generalleutnant Otto Karl Theodor von Hüpeden und dessen Ehefrau Klothilde Clara Hulda Ulrike, geborene Sixt von Arnim. Er trat am 9. Juli 1893 als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment von Scharnhorst (1. Hannoversches) Nr 10 ein. In diesem Regiment wurde er am 19. Oktober 1894 zum Sekondeleutnant befördert. Seine Mutter starb am 7. Juli 1897 im Alter von 47 Jahren an Herzleiden in Koblenz, wo sie drei Tage später auch beerdigt wurde. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1899 wurde er in das Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule versetzt und am 21. September 1900 zum Adjutanten der III. Abteilung des Lehr-Regiments der Feldartillerie-Schießschule ernannt. Am 27. Januar 1905 wurde er zum Oberleutnant befördert. Sein Vater starb am 14. Oktober 1907 in Hannover, wo er vier Tage später auch beerdigt wurde. Es folgte am 22. Mai 1909 die Ernennung zum Adjutanten der 19. Feldartillerie-Brigade. Gleichzeitig wurde er zum Hauptmann befördert. Zum 1. Oktober 1912 wurde er Batteriechef im 1. Garde-Feldartillerie-Regiment. Mit diesem Regiment zog er am 2. August 1914 ins Feld. Zu Beginn des Krieges wurde das Regiment an der Westfront eingesetzt und nahm an der Schlacht von Namur teil. Im September 1914 kämpfte es bei Reims und im November bei Ypern. Es folgte die Winterschlacht in der Champagne und im April 1915 die Verlegung an die Ostfront. Nach der Schlacht von Gorlice-Tarnow überschritt das Regiment im Mai 1915 den San und kämpfte im Juni bei Lemberg. Nach den Durchbruchsschlachten von Krasnostaw und Biskupice folgte im September 1915 die Rückkehr an die Westfront, wo das Regiment an der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras teilnahm. Am 18. Oktober 1915 übernahm Otto von Hüpeden das Kommando über die I. Abteilung seines Regiments. Am gleichen Tag wurde er zum Major befördert. Es folgten Stellungskämpfe in Flandern und Artois, von Juli bis September 1916 die Schlacht an der Somme sowie die anschließenden Stellungskämpfe an der Somme. Am 15. Februar 1917 wurde Major von Hüpeden in den Generalstab des Marinekorps Flandern versetzt und am 21. September 1917 Führer des Marine-Feldartillerie-Regiments 20. Ab dem 30. März 1918 war er Kommandeur des Marine-Feldartillerie-Regiments 14. Nach dem Waffenstillstand wurde er in die Ersatz-Abteilung des 1. Garde-Feldartillerie-Regiments versetzt und am 15. März 1919 in die Reichswehr-Brigade 15 übernommen. Am 20. September 1919 heiratete er die fast zwölfeinhalb Jahre jüngere Witwe Agnes Katharina Charlotte von Eberstein, geborene von Brozowski, Witwe vom am 8. Januar 1915 bei Clamecy gefallenen Infanterieoffizier Hauptmann Georg Ernst-Albrecht Rudolf von Eberstein, Tochter vom Generalmajor z.D. Wilhelm von Brozowski, in Berlin. Ab dem 18. November 1919 diente er im Stab des Artillerie-Regiments 15. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr  übernahm er am 1. Oktober 1920 als Kommandeur die II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 3. Am 18. Dezember 1920 folgte hier seine Beförderung zum Oberstleutnant. Ab dem 1. Juni 1923 war er Kommandeur der III. Abteilung vom 3. (Preußisches) Artillerie-Regiment. Als solcher wurde er am 1. Februar 1925 zum Oberst befördert. Ab dem 1. Februar 1927 war er Kommandeur vom 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Schwerin. Am 21. Oktober 1928 wurde er mit dem Charakter als Generalmajor verabschiedet.

Im Anschluß wurde er am 1. Dezember 1929 Unterrichts-Referent beim Stab des Artillerieführers II und am 1. Oktober 1933 als L-Offizier* Kommandeur des Wehrbezirks-Kommandos II in Stettin. Am 30. September 1936 wurde er erneut verabschiedet. Am ersten Mobilmachungstag, dem 26. August 1939, wurde Otto von Hüpeden Kommandeur des Artillerie-Ersatz-Regiments 16. In dieser Funktion war er zudem Gerichtsherr im Ersatzheer. Am 1. Februar 1941 zum Generalmajor z.V. befördert, folgte am 1. Juni 1942 seine Versetzung in die Führerreserve und am 31. Juli 1942 die Aufhebung seiner Mobilmachungsbestimmung.

Er hatte auch Geschwister.
Eine jüngere Schwester war die am 11. Juli 1877 in Saarlouis geborene Luise Anna Maria Hermine von Hüpeden.
Eine weitere jüngere Schwester war die am 11. Juli 1880 in Koblenz geborene Clothilde Jenny Helene von Hüpeden.
Eine wetere jüngere Schwester war die am 23. Mai 1885 in Belgard in Pommern geborene Elisabeth Amoene Charlotte Caroline von Hüpeden. Sie starb als Diakonisse am 11. März 1954 in Darmstadt.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10847 Hei - Kar

Kerstin Theis: Wehrmachtjustiz an der "Heimatfront": Die Militärgerichte des Ersatzheeres, 2016

http://www.geocities.ws/orion47.geo/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor/HUEPEDEN_OTTO.html