Hoth, Hermann

 

* 12. April 1885, Neuruppin

† 25. Januar 1979, Goslar

 

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Hermann Hoth trat nach seiner Ausbildung im Preußischen Kadettenkorps auf der Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde am 27. Februar 1904 als Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 4. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 72 nach Torgau. Noch im Frühjahr 1904 wurde er dann zur Kriegsschule Danzig kommandiert. Mit dem Rangdienstalter vom 27. Januar 1905 wurde er zum Leutnant befördert. 1907 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom 4. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 72 ernannt. 1910 wurde er dann an die Kriegsakademie kommandiert. Dort wurde mit dem Rangdienstalter vom 19. Juni 1912 zum Oberleutnant befördert. 1913 wurde er dann zum Regimentsadjutant ernannt. Am 1. April 1914 wechselte er dann zum Großen Generalstab. Mit Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann zum Generalstab im AOK 8 an der Ostfront. Dort wurde er mit dem Rangdienstalter vom 8. November 1914 zum Hauptmann befördert. Im Jahr 1915 war er dann für etwa ein halbes Jahr Nachrichtenoffizier (Ic) im AOK 10. Im Herbst 1915 wechselte er dann in den Generalstab des XVII. Reservekorps. Inzwischen wurden ihm bereits beide Eisernen Kreuze verliehen. Im Frühjahr 1916 wurde er dann etwa einen Monat lang als Bataillonsführer im Infanterie-Regiment Nr. 342 eingesetzt. 1916 wurde er dann auch zum Chef der Feldflieger-Abteilung 49 ernannt. Im Herbst 1916 wurde er dann in den Stab des Kommandierenden General der Luftstreitkräfte versetzt. Im Sommer 1918 wurde er dann zum Ia der 30. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde ihm auch das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern verliehen. Die Stellung als Ia hatte er auch noch bei Kriegsende inne. Inzwischen trug er auch hamburgische, österreichische und türkischen Orden. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Frühjahr 1920 beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 32 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 18. Infanterie-Regiment. Am 1. Januar 1921 wurde er als Generalstabsoffizier in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er in der Organisations-Abteilung (T 2) eingesetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann in den Generalstab des Infanterieführer II nach Schwerin versetzt. Dort wurde er am 1. Januar 1924 zum Major befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. April 1923 festgelegt wurde. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann wieder zum Reichswehrministerium versetzt. Dort kam er diesmal zur Heeres-Ausbildungs-Abteilung (T 4). Am 1. Januar 1929 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Stargard ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. November 1930 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin versetzt. Am 1. Februar 1932 wurde er dort zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Kommandeur vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Am 1. August 1933 wurde er zum 6. Infanterie-Regiment nach Lübeck versetzt. Im Herbst 1933 wurde er dann zur Wehrgauleitung Lübeck versetzt. Am 1. Februar 1934 wurde er zum Kommandant von Lübeck ernannt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934, unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor, zum Infanterieführer III ernannt. Damit wurde er bei der Enttarnung am 15. Oktober 1935 automatisch zum Kommandeur der 18. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1936 zum Generalleutnant befördert. Bis zum 1. April 1938 führt Hoth nun die 18. Infanterie-Division. Am 1. April 1938 wurde Hoth zur Verfügung des OKH gestellt. Anfang November 1938 wurde er dann mit der Aufstellung des XV. Armeekorps (mot.) beauftragt. Dieses übernahm er dann mit Abschluss der Aufstellung am 10. November 1938 als Kommandierender General. Mit dem Rangdienstalter vom 1. November 1938 wurde er zum General der Infanterie befördert. Im Polenfeldzug befehligt er beim Angriff auf Südpolen noch immer das der 10. Armee unterstellte XV. Armeekorps (mot.). Für die Leistungen seines Korps wurde Hoth bereits im September 1939 mit beiden Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Außerdem wurde ihm am 27. Oktober 1939 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ende 1939 verlegte er dann mit seinem Korps an die Westfront. Er führte das Korps dann auch im Westfeldzug. In diesem wurde sein Korps dann auch als Gruppe Hoth bezeichnet. Am 30. Juni 1940 wurde sein Korps wieder zum XV. Armeekorps (mot.) umbenannt, er blieb aber weiter der Kommandierende General. Nach Abschluss des Westfeldzuges wurde Hoth am 19. Juli 1940 zum Generaloberst befördert. Mitte November 1940 wurde aus seinem Stab dann der Stab der Panzergruppe 3 gebildet. Zu deren Oberbefehlshaber wurde Hoth nun ernannt. Diese Gruppe führte er dann beim Ostfeldzug zum Angriff auf Mittelrussland. Für die Führung der Gruppe wurde ihm am 17. Juli 1941 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, was ihm persönlich von Adolf Hitler verliehen wurde. Am 7. August 1941 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Am Verlauf dieser gewaltigen Schlacht waren die Armeen des Generalfeldmarschalls von Kluge und der Generalobersten Strauß und Freiherr von Weichs, die Panzergruppen der Generalobersten Guderian und Hoth sowie die Luftwaffenverbände der Generale der Flieger Loerzer und Freiherr von Richthofen ruhmreich beteiligt." Am 18. Oktober 1941 wurde er in einer Sondermeldung und am 19. Oktober 1941 erneut im Wehrmachtsbericht namentlich genannt: "An der Durchführung dieser Operationen waren die Armeen des Generalfeldmarschalls von Kluge, der Generalobersten Freiherr von Weichs und Strauß, sowie die Panzerarmeen der Generalobersten Guderian, Hoth, Hoepner und des Generals der Panzertruppen Reinhardt beteiligt." Im November 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Oberbefehlshaber der 17. Armee ernannt. Er führt dann seine 17. Armee bei den schweren Abwehrkämpfen in der Südukraine im Winter 1941/42. Im Mai 1942 führt Hoth seine Armee bei den Angriffen am Donez und bei Charkow. Im Mai 1942 wurde er dann zum Oberbefehlshaber der 4. Panzerarmee ernannt. Durch die Unterstellung des IV. Rumänischen Armeekorps wurde er zwischen dem 22. November 1942 und Januar 1943 auch als Oberbefehlshaber der Armeegruppe Hoth bezeichnet. Mit dieser Armeegruppe versuchte Hoth zwischen dem 12. und dem 23. Dezember 1942 vergeblich, die eingeschlossene 6. Armee in Stalingrad zu entsetzen. 1943 wurde seine Armee dann bei der Stabilisierung des Südflügels der Ostfront eingesetzt. Am 15. September 1943 wurde er mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Bei den Kämpfen in der Ukraine 1943 wurde Hoths Armee von der Roten Armee durchbrochen, was zum Verlust von Kiew führte. Hitler enthob ihn daraufhin am 10. Dezember 1943 seines Kommandos und versetzte ihn in die Führerreserve. Erst im April 1945 bekam er wieder ein Kommando als Befehlshaber Saale, später Befehlshaber Erzgebirge, was aber ein absolut bedeutungsloser Posten angesichts der Lage war. Bei der Kapitulation geriet Hoth in alliierte Kriegsgefangenschaft. Im OKW-Prozeß wurde Hoth 1946 zu 15 Jahren Haft verurteilt. Aus dieser wurde er dann aber bereits im April 1954 entlassen.

 

Ritterkreuz ( 27. Oktober 1939) Eichenlaub ( 17. Juli 1941) Schwerter ( 15. September 1943)