Freiherr von Hirschberg, Anton

 

* 20. November 1878, München

† 1. Dezember 1960, Murnau

 

 

Anton Freiherr von Hirschberg war der Sohn vom Kämmerer, Ministerialrat und Staatsrat Anton Karl Ernst Christian Freiherr von Hirschberg und dessen Ehefrau Maria Theresia, geborene Hohenadel. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 6. Juli 1897 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment. Nach dem Besuch der Kriegsschule München wurde er am 10. März 1899 zum Leutnant befördert. Danach wurde er dann als Kompanieoffizier im Königlich Bayerisches Infanterie-Leibregiment eingesetzt. Am 1. Februar 1906 wurde er dann in das 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ kommandiert. Am 20. Juli 1906 wurde er dann auch in das 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ versetzt. Bei diese wurde er als Eskadronoffizier am 18. November 1906 zum Oberleutnant befördert. Am 1. März 1907 wurde er dann zum persönlichen Adjutant von Prinz Heinrich von Bayern ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1907 bis zum 31. August 1909 zum Reitinstitut kommandiert. Am 18. Februar 1909 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1909 für ein Jahr zum persönlichen Adjutanten seiner Königlichen Hoheit Prinz Heinrich von Bayern bestimmt. Am 25. Februar 1910 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1910 von der Stellung als Adjutant enthoben und dafür wieder zum 1. Königlich Bayerisches Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ versetzt. Bei diesem wurde er am 22. Oktober 1911 zum überzähligen Rittmeister befördert. Als solcher wurde er dann am 15. Dezember 1911 in das 1. Königlich Bayerisches Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ versetzt. Bei diesem wurde er am 7. März 1912 zum Eskadronchef ernannt. Am 25. April 1914 wurde er dann als Reitlehrer zur Militär-Reitschule München versetzt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er Anfang August 1914 als Ordonanzoffizier zum Stab der 4. Bayerische Infanteriedivision versetzt. Mit dieser kam er dann zuerst an der Westfront zum Einsatz. Ab dem 5. September 1914 wurde er dann wieder als Führer der 4. Eskadron beim 1. Königlich Bayerisches Ulanen-Regiment „Kaiser Wilhelm II., König von Preußen“ eingesetzt. Am 9. Oktober 1914 wurde er durch ein Infanteriegeschoß durch Kreuz, Becken und Oberschenkel bei La Greule schwer verwundet und ins Feldlazarett Tournai eingeliefert. Von dort wurde er in die chirurgische Klinik München überwiesen. Am 8. Januar 1915 kam er wieder zum mobilen Regiment zurück. Mit diesem wurde er Anfang 1915 an die Ostfront verlegt. Am 28. April 1915 wurde er bei Wielmy durch Streifschuss an der rechten Seite leicht verwundet, blieb aber bei der Truppe. Am 19. Februar 1917 wurde er zum bayerischen Kriegsministerium beordert und als Adjutant bei der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht von Bayern eingeteilt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß (Silber) widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuze noch sehr viele weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann anfangs wieder als Lehrer an der Militär-Reitschule München eingesetzt. Er heiratete am 16. August 1919 die fast fünfzehneinhalb Jahre jüngere Beatrix Edith Freiin von Arnim, Tochter von Henning August von Arnim, in Hohenberg. Im Jahr 1919 wurde er dann als Rittmeister auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 3. Juni 1920 wurde seine Tochter Sybilla Paula Maria Elisabeth Sophie Freiin von Hirschberg in München geboren. Im Frühjahr 1920 wurde er dann als Eskadronchef in das Reichswehr-Kavallerie-Regiment 24 versetzt. Nach kurzer Zeit wurde er dann als Eskadronchef in das 17. (Bayerisches) Reiter-Regiment versetzt. Als solcher wurde er zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 15. Juli 1918 festgelegt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter als Eskadronchef im 17. (Bayer.) Reiter-Regiment eingesetzt. Am 1. November 1922 wurde er dann in den Regimentsstab vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment nach Bamberg versetzt. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Dabei wurde er am 1. März 1925 zum Oberstleutnant befördert. Am 14. Januar 1927 wurde seine Tochter Elisabeth Antonia Beatrix Marie Freiin von Hirschberg in Bamberg geboren. Am 1. März 1927 wurde er zum Kommandeur vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Bamberg ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. März 1929 zum Oberst befördert. Am 30. September 1929 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Rudolf Koch ab. Dafür wurde er am 1. Oktober 1929 als Nachfolger von Oberst Albrecht Böckelmann zum Kommandant von Insterburg ernannt. Am 31. Dezember 1931 gab er dieses Kommando an Oberst Walter Braemer ab. Er wurde dafür jetzt in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 1. Februar 1931 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Georg Brandt zum Inspekteur der Inspektion der Kavallerie (In 3) im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1932 zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. Oktober 1933 war er noch immer Inspekteur der Kavallerie im RWM. Am 30. November 1933 gab er sein Kommando an Generalleutnant Wilhelm Knochenhauer ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er nicht berücksichtigt. Am 1. Juli 1938 trat er dann wieder zur Verfügung der Wehrmacht. Seine älteste Tochter heiratet am 29. August 1939 in London-Chelsea den sechs Jahre älteren Wiliam Ritchie. Als Generalleutnant z.V. wurde er dann Mitte Oktober 1939 zum Kommandeur der neuen Division z.b.V. 441 ernannt, Mitte Februar 1940 wurde er dann durch die Umbenennung seines Stabes beim Ausbau zu einer kompletten Division zum Kommandeur der 554. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er dann als Stellungsdivision am Oberrhein eingesetzt. Am 1. September 1940 gab er sein Kommando ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 31. Juli 1941 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Bis zum Kriegsende des 2. Weltkrieges wurde er weder erneut aufgerufen, noch mobil gemacht.