Heye, Maximilian Henry Friedrich Wilhelm

 

* 31. Januar 1869, Fulda

† 11. März 1947, Braunlage

 

 

Wilhelm Heye war der Sohn des Oberstleutnant Wilhelm Heye und dessen Ehefrau Charlotte von Finck. Er trat nach dem Ende seiner Kadettenausbildung am 22. März 1888 als Sekondeleutnant in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 8. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 70. Am 28. September 1894 heiratete er die Elisabeth Anne Karcher, Tochter vom Beckinger Fabrikbesitzer Friedrich Bernhard Karcher, in Haustadt. Am 9. August 1895 wurde sein Sohn Hellmuth Guido Alexander Heye in Beckingen geboren. Am 1. Oktober 1896 wurde er für seine Generalstabsausbilung zur Kriegsakademie Berlin einberufen. Am 22. März 1901 wurde er beim Großen Generalstab zum Hauptmann befördert. Am 19. August 1903 wurde seine Tochter Annemarie Elisabeth Heye geboren. Anfang 1905 wurde er für zwei Jahre als Kompaniechef in das 3. Posensches Infanterie-Regiment Nr. 58 versetzt. Danach wurde er für ein Jahr in den Stab der 5. Division versetzt. Anfang 1906 wurde er zum Generalstab der Schutztruppen von Deutsch Südwest-Afrika versetzt. Dort wurde er am 11. September 1907 zum Major befördert. Im Frühjahr 1908 wurde er dann zum Ia der 33. Division ernannt. Im Frühjahr 1910 wurde er dann wieder in den Großen Generalstab versetzt. Im Frühjahr 1913 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom 1. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 74 ernannt. Als solcher wurde er am 18. Dezember 1913 zum Oberstleutnant befördert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann zum Chef des Generalstabes im Schlesisches Landwehr-Korps ernannt. Als solcher wurde er am 18. August 1916 zum Oberst befördert. Zwei Tage später wurde ihm der Pour le Mérite verliehen. Im Herbst 1917 wurde er zum Chef des Generalstabes bei der Heeresgruppe Herzog Albrecht von Württemberg ernannt. Als solcher wurde ihm für seine Beteiligung an der Planung der deutschen Frühjahrsoffensive am 3. April 1918 das Eichenlaub zum Pour le Mérite verliehen. Ihm wurden im 1. Weltkrieg noch viele Orden verliehen. Im September 1918 wurde er in den Generalstab des Heeres versetzt und dort zum Chef der Operationsabteilung ernannt. Im Oktober 1918 übernahm er kurzzeitig vertretungsweise die Aufgaben des Generalquartiermeisters nach der Entlassung von Ludendorff. Im Frühjahr 1919 wurde er zum Chef des Generalstabes vom Grenzschutz Nord in Ostpreußen ernannt. Nach dem Krieg wurde er als Oberst in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde dabei in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt, wo er am 1. Oktober 1919 zum Chef des Stabes im Truppenamt (TA) unter von Seeckt ernannt wurde. Ende März 1920 wurde er dann als dessen Nachfolger zum Chef des Truppenamts ernannt. Als solcher wurde er am 16. Juni 1920 zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1922 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Chef des Heeres-Personal-Amts (PA) ernannt. Am 1. November 1923 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Johannes von Dassel zum Kommandeur der 1. Division der Reichswehr in Königsberg ernannt. Damit wurde er auch gleichzeitig zum Befehlshaber vom Wehrkreis I ernannt. Am 11. Oktober 1926 wurde er zum Chef der Heeresleitung ernannt und damit erneut zum Nachfolger für Generaloberst von Seeckt. Als solcher wurde er am 1. November 1926 zum General der Infanterie befördert. Das Patent wurde auf den 1. Dezember 1924 datiert. Seine Tochter Annemarie Heye verlobte sich Anfang Juli 1927 mit dem zehneinhalb Jahre älteren Harald Joachim Hugo Otto von Köckritz, Hauptmann im 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment und kommandiert zum Stab der 1. Division der Reichswehr. Am 4. Oktober 1927 heiratete seine Tochter Annemarie auch den Hauptmann von Köckritz, Sohn vom Hauptmann und Amtmann a.D. Hans von Köckritz, in Berlin. Zum Ende des Winters 1929 reiste er gemeinsam mit seinem Adjutanten Ritter Hermann von Speck nach Buenos Aires. Am 31. Oktober 1930 wurde er in den Ruhestand versetzt. Dabei wurde ihm das Recht zum Tragen der Uniform des 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment verliehen.

Kurz darauf reiste er im Dezember 1930 mit dem Dampfer MS "Heinz Horn" von Hamburg nach La Guayra in Venezuela. Am 4. November 1938 wurde er zur Verfügung des Heeres gestellt, aber nicht reaktiviert.