Heydte, Friedrich-August Freiherr von der

 

* 30. März 1907, München

† 7. Juli 1994, Aham / Niederbayern

 

Friedrich-August Freiherr von der Heydte trat nach seinem Abitur am 1. April 1925 als Offiziers-Anwärter in die 14. Kompanie des Infanterie-Regiments 19 ein. Am 1. April 1926 kam er zum Reiter-Regiment 18 und wurde am 30. September 1926 als Fahnenjunker zum Studium beurlaubt. Er studierte Rechtswissenschaften, bestand drei österreichische Staatsprüfungen mit Auszeichnung und absolvierte die Wiener Konsularakademie als Bester seines Jahrgangs. 1932 promovierte er in Graz zum Dr. jur. und in Innsbruck zum Dr. rer. pol. 1935 wurde er nach mehreren Wehrübungen zum Leutnant der Reserve befördert und trat am 1. August 1936 als aktiver Offizier in das Reiter-Regiment 15 ein. Ende 1936 wurde er als Oberleutnant Chef der 2. / Panzerabwehr-Abteilung 6 und kam am 1. Juli 1939 an die Kriegsakademie. Am 15. Januar 1940 wurde er Ordonnanz-Offizier der 246. Infanterie-Division und am 1. März 1940 zum Hauptmann befördert. Nach dem Westfeldzug meldete er sich freiwillig zur Fallschirmtruppe und wurde Kompaniechef im Fallschirmjäger-Regiment 3. Im Februar 1941 wurde er Kommandeur des I. Bataillons des Regiments und nahm ab dem 20. Mai 1941 mit diesem an der Eroberung Kretas teil. Für die Eroberung des Hafens von Chania wurde er am 9. Juli 1941 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ab Oktober 1941 kämpfte er in Rußland und wurde am 9. März 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Im März 1942 wurde sein Bataillon zum Fallschirm-Lehr-Bataillon und anschließend nach Afrika verlegt, wo es an der Schlacht um El Alamein teilnahm. Anfang 1943 erkrankte er schwer und wurde nach Berlin ausgeflogen. Am 1. März 1943 wurde er Ia bei der 2. Fallschirmjäger-Division. Bei einem Erkundungsflug über der Insel Elba im September 1943 wurde er beim Absturz der Maschine schwer verwundet. Nach seiner Genesung übernahm er am 1. Februar 1944 das Kommando über das Fallschirm-Jäger-Regiment 6, mit dem er ab Juni 1944 an der Invasionskämpfe kämpfte. Für die Abwehrleistungen seines Regiments am Albert-Kanal in Belgien wurde er am 30. September 1944 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Ende Oktober 1944 wurde er mit dem Aufbau der "Kampfschule der Fallschirmarmee" beauftragt, führte Anfang Dezember 1944 eine Fallschirmjäger-Kampfgruppe und sprang mit die er am 17. Dezember 1944 hinter den feindlichen Linien ab. Am 24. Dezember 1944 geriet er bei Monschau in der Eifel in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Juli 1947 entlassen wurde.

Ritterkreuz (9. Juli 1941) Eichenlaub (30. September 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011