Heim, Ferdinand Karl Theodor

 

* 27. Februar 1895, Reutlingen

† 14. November 1977, Ulm an der Donau

 

Ferdinand Heim trat am 24. Juni 1914 als Fahnenjunker in die kaiserliche Armee ein. Er wurde zuerst im 1. Württembergisches Feldartillerie-Regiment "König Karl" Nr. 13 eingesetzt. Bei Kriegsbeginn rückte er mit seinem Regiment ins Feld. Am 25. Februar 1915 wurde er zum Leutnant befördert. Ab Sommer 1916 wurde er dann beim Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 27 eingesetzt. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das 100.000 Mann-Heer der Reichswehr übernommen. Dort wurde er zuerst als Adjutant der III. Abteilung vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Ab Herbst 1921 absolvierte er seine Führergehilfenausbildung beim Stab der 5. Division der Reichswehr. Ab Herbst 1922 wurde er dann wieder für ein Jahr im 5. (Württ.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Im Herbst 1923 setzte er seine Führergehilfenausbildung für ein weiteres Jahr fort. Danach wurde er wieder im 5. (Württ.) Artillerie-Regiment eingesetzt. Dabei war er im Frühjahr 1924 bei der 7. Batterie im Einsatz. Bei dieser wurde er am 1. Februar 1928 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er dann als solcher in das Reichswehrministerium abgeordnet. Ab diesem Tag wurde er auch als Hauptmann i.G. bezeichnet. Im Frühjahr 1929 wurde er aber bei der 8. Batterie vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment in der Rangliste aufgeführt. Im Frühjahr 1930 wurde er dann in die Heeresabteilung (T1) beim Truppenamt des Reichswehrministerium versetzt. Am 1. April 1932 wurde er zum Chef der 4. Batterie vom 5. (Württ.) Artillerie-Regiment ernannt. Am 1. Juli 1933 wurde er als Lehrer an die Infanterieschule versetzt. Dort wurde er am 1. August 1934 zum Major befördert. Ab Herbst 1934 wurde er die nächsten Jahre weiter bei der Kriegsakademie eingesetzt. Dort wurde er am 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert. In diesem Monat wurde er auch zum OKH versetzt. Am 10. November 1938 wurde er zum Ia des XVI. Armeekorps ernannt. Am 1. August 1939 wurde er zum Oberst befördert. Am gleichen Tag wurde er zum Chef des Generalstabes vom XVI. Armeekorps ernannt. Mit diesem nahm er dann am Polenfeldzug teil. Am 15. Februar 1940 wurde er zum Abteilungsleiter beim OKH ernannt. Am 3. September 1940 wurde er zum Chef des Generalstabes der 6. Armee ernannt. Diese war zu diesem Zeitpunkt im Raum Cherbourg, um sich für die Operation Seelöwe vorzubereiten. Später wurde die 6. Armee in den Osten verlegt. Dort blieb er auch zu Beginn des Ostfeldzuges der Chef des Generalstabes beim Vormarsch nach Südrussland. Ihm wurden auch beide Spangen zum Eisernen Kreuz verliehen. Als Nachfolger des Oberbefehlshabers Generalfeldmarschall von Reichenau übernahm am 1. Januar 1942 sein Vorgänger als Chef des Generalstabes, General der Panzertruppe Friedrich Paulus, den Oberbefehl über die 6. Armee. Am 26. Januar 1942 wurde Heim mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 1. Februar 1942 wurde er zum Generalmajor ernannt. Am 15. Mai 1942 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juli 1942 übernahm er als Kommandeur die 14. Panzer-Division. Für seine Führung wurde er am 30. August 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalleutnant ernannt. Am gleichen Tag wurde er mit der Führung des XXXXVIII. Panzerkorps beauftragt. Am 14. November 1942 wurde das Korps zur Verstärkung der 3. rumänischen Armee in deren Rücken verlegt. Der Plan ging aber nicht auf und damit kam es zur Einkesselung der 6. Armee im Raum Stalingrad. Nur wenige Tage später wurde Heim abgelöst und in die Führerreserve vom OKH versetzt. Gleichzeitig wurde er auf persönlichen Befehl von Adolf Hitler verhaftet und im Gefängnis Berlin-Moabit in Einzelhaft gesetzt. Im April 1943 wurde er aus der Haft entlassen und kam ins Lazarett. Am 16. August 1943 wurde er aus der Armee entlassen. Am 1. August 1944 wurde er wieder reaktiviert. Am 5. August 1944 wurde er zum Festungskommandant von Boulogne ernannt. Am 23. September 1944 begab sich Generalleutnant Heim mit den Resten der Festungsbesatzung in alliierte Kriegsgefangenschaft. Am 12. Mai 1948 wurde er aus dieser entlassen.

Nach dem Krieg betätigte er sich dann später auch als anerkannter Autor. So erschien 1962 das viel beachtete Werk: "Der Feldzug gegen Sowjetrußland 1941 bis 1945: Ein operativer Überblick" welches er mit dem ehemaligen Generalmajor Alfred Philippi geschrieben hatte in Stuttgart.

 

Ritterkreuz (30. August 1942)