Harpe, Josef
* 21. September 1887, Buer, Westfalen
† 14. März 1968, Nürnberg
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Josef Harpe trat 1909 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 7. Westfälisches Infanterie-Regiment "Vogel von Falkenstein" Nr. 56. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 20. März 1911 zum Leutnant befördert. Danach wurde er als Kompanieoffizier im 7. Westfälisches Infanterie-Regiment "Vogel von Falkenstein" Nr. 56 eingesetzt. Mit seinem Regiment nahm er am 1. Weltkrieg teil und wurde am 18. April 1915 zum Oberleutnant befördert. Im Verlauf des 1. Weltkrieges wurden ihm beide Eiserne Kreuze verliehen und er wurde auf den verschiedensten Posten im Infanterie-Regiment "Vogel von Falckenstein" (7. Westfälisches) Nr. 56 eingesetzt. Ab 1918 wurde er in verschiedenen Stabstellen eingesetzt und dabei Ende des Frühjahrs verwundet. Bereits am 18. April 1918 hatte man ihn zum Hauptmann befördert. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Anfangs wurde er dabei auf den verschiedensten Stellen bei Einheiten der 6. Division der Reichswehr eingesetzt. Ende 1922 wurde er bei der 1. (Preuß.) Kraftfahr-Abteilung eingesetzt. 1923 wurde er dann zur 4. Kraftfahr-Abteilung versetzt. Am 1. Februar 1923 wurde er zum Kompaniechef der 3. Kompanie der 4. Kraftfahr-Abteilung ernannt. Anfang 1928 gab er dann seine Kompanie ab und wurde in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. 1930 war er dort in der Inspektion der Verkehrstruppen (In 6) im Einsatz. Am 1. April 1931 wurde er zum Major befördert. Ende des Monats April 1931 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet und in den Ruhestand versetzt.
Dies geschah zur
Tarnung, denn er hatte
jetzt als Direktor Hacker eine führende Stellung an der deutsch-russischen Panzerschule Kasan in der
Sowjetunion. Am 1. November 1933 kehrte er wieder in die Heimat zurück und wurde
wieder in das Heer übernommen. Er wurde jetzt beim Kraftfahr-Lehr-Stab in Zossen
verwendet. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Kommandeur der I. Abteilung vom
Kraftfahr-Lehr-Stab Zossen ernannt. Am 1. Mai 1935 wurde er zum Oberstleutnant befördert.
Mit der Aufhebung der Tarnung war er dann ab dem 15. Oktober 1935 der Kommandeur
vom Panzer-Regiment 3. Am 1. Januar 1937 folgte seine
Beförderung zum Oberst. Ab dem 1. August 1939 wurde er mit der Führung der
Panzer-Brigade 1 beauftragt, deren Kommandeur er Mitte September 1939 wurde.
Diese Panzer-Brigade 1 führte Harpe im kompletten Polenfeldzug. Am 15. Februar 1940 wurde er
zum Kommandeur der Panzertruppenschule in Wünsdorf ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1940 zum Generalmajor
befördert. Am 5. Oktober 1940 übernahm er als Kommandeur die
12. Panzer-Division, welche er in Russland während der Schlacht um Minsk und bei
ihrem Vorstoß nach Weißrussland führte. Im 2. Weltkrieg wurde er mit den Spangen
zu beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Für die Leistungen der
12. Panzer-Division wurde er am
13. August 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Anfang November 1941 stieß
er mit der Division bis nach Tichwin vor. Für diesen Vorstoß und die
Leistungen der
12. Panzer-Division bei den folgenden Abwehrkämpfen wurde ihm als
Generalmajor am 31. Dezember 1941 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 15.
Januar 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Gleichzeitig wurde er zum Kommandierenden General des
XXXXI. Armeekorps. Am 1. Juni 1942 folgte seine Beförderung zum General der
Panzertruppen. Er blieb auch nach der Umbenennung seines Korps zum
XXXXI. Panzerkorps
der Kommandierende General. Am 19. Februar 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz
in Gold ausgezeichnet. Für die Leistungen des
XXXXI. Panzerkorps bei der Schlacht um Kursk und bei den
anschließenden Verteidigungskämpfen wurden ihm am 15. September 1943 die
Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Während seines Kommandos war
er auch zweimal mit der Führung der
9.
Armee beraut wurden. Am 4. November 1943 wurde er zum Oberbefehlshaber der
9.
Armee ernannt. Am 1. Januar 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht
erwähnt: "Nordwestlich Retschiza haben Truppen des Heeres unter Führung des
Generals der Panzertruppe Harpe in siebentägigen schweren Kämpfen eine seit
Wochen bestehende Frontlücke geschlossen und dabei starke feindliche Kräfte
vernichtet.". Als Oberbefehlshaber seiner Armee wurde er am 20. April 1944 zum Generaloberst befördert. Bereits am
1.
Mai 1944 übernahm er dann den Oberbefehl über die 4. Panzerarmee in der Nordukraine.
Diese führte er in den Rückzugskämpfen im Sommer 1944 bis an die Weichsel. Am
28. Juni 1944 übernahm er dann für
Generalfeldmarschall Model die stellvertretende Führung der
Heeresgruppe Nordukraine. Am 16. August 1944 wurde er dann mit der Führung
der
Heeresgruppe Nordukraine beauftragt, zu deren Oberbefehlshaber er am 21.
September 1944 ernannt wurde. Am 28.
September 1944 wurde er an der Weichsel durch die Umbenennung der Heeresgruppe
zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe A.
Nach dem russischen Durchbruch am Weichselbrückenkopf Baranow wurde er von
Adolf Hitler zum Sündenbock abgestempelt und am 16. Januar 1945 abgelöst. Am 9. März 1945
wurde er zum Oberbefehlshaber der 5. Panzerarmee
ernannt. Mit dieser geriet er im
April 1945 im Ruhrkessel in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er 1948
entlassen.
Ritterkreuz (13. August 1941) Eichenlaub (31. Dezember 1941) Schwerter (15. September 1943)