Freiherr von Hammerstein-Equord, Günther Edmund Wilhelm

 

* 16. September 1877, Hinrichshagen

† 17. Oktober 1965, Kiel

 

 

Günther Freiherr von Hammerstein-Equord war der Sohn des Oberförsters Heino Julius Freiherr von Hammerstein-Equord und dessen Ehefrau Adelheid Elisabeth Ida, geborene von Gustedt. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 7. März 1896 als Leutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2. Bei diesem wurde er dann die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1900 wurde er dann zum Adjutant des II. Bataillons vom  1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2 ernannt. Diese Position übte er dann die nächsten vier Jahre aus. Am 5. Juli 1902 hat er die fünfzehn Tage ältere Meta Dietz, Tochter vom Generalleutnant z.D. Moritz Dietz, in Stettin geheiratet. Das Paar wohnte danach in der Bismarckstraße 5 in Stettin. Am 6. April 1903 wurde seine Tochter Ilse Freiin von Hammerstein-Equord in der eigenen Wohnung in Stettin geboren. Am 18. August 1905 wurde seine Tochter Elisabeth Freiin von Hammerstein-Equord in der Wohnung seiner Schwiegereltern in der Elisabethstraße 59 in Stettin geboren. Am 1. April 1906 wurde er als Adjutant zum Bezirkskommando Stettin versetzt. Als solcher wurde er am 1. April 1907 zum Oberleutnant befördert. Am 31. März 1909 wurde er abgelöst und wieder zum 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2 versetzt. Dort wurde er am 13. September 1911 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1911 wurde er als solcher als Adjutant zum Gouvernement Köln versetzt. Nach zwei Jahren kam er dann am 1. Oktober 1913 als Kompaniechef wieder zum 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2 zurück. Auch bei Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 wurde er weiter in dieser Funktion eingesetzt. Mitte Oktober 1914 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 213 ernannt. Seine Privatwohnung befand sich in der 1. Etage der Scharnhorststraße 2 in Stettin. Am 1. Dezember 1916 wurde er zum Kommandeur vom Sturm-Bataillon Nr. 4 ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zum Ende des Krieges. Als solcher wurde er am 27. Januar 1918 auch zum Major befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuze noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde er dann ab Dezember 1918 beim Ersatztruppenteil vom 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2 eingesetzt. Ab Januar 1919 kam er dann beim Grenzschutz zum Einsatz. Am 1. Mai 1919 wurde er dann als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort wurde er als Kommandeur des II. Bataillons vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 3 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter als Bataillonskommandeur in diesem Regiment bei der Reichswehr-Brigade 2 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres wurde er dann zum Regimentsstab vom 5. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Stettin übernommen. Am 1. Oktober 1921 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Prenzlau ernannt. Dieses Kommando behielt er dann die nächsten zweieinhalb Jahre. Am 26. April 1922 hat seine Tochter Ilse den siebeneinhalb Jahre älteren Rittergutsbesitzer Hubert Eben, Sohn vom am 23. Juli 1918 gefallenen Oberst Otto Ferdinand Eben, in Stettin geheiratet. Als Bataillonskommandeur wurde er am 1. Oktober 1923 zum Oberstleutnant befördert. Seine Privatwohnung befand sich damals in der Schwedter Straße 30 in Prenzlau. Als solcher gab er am 31. März 1924 sein Kommando an Major Curt Osterroth ab. Dafür wurde er am 1. April 1924 als Taktiklehrer zur Infanterieschule versetzt, welche vorläufig auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf beheimatet war. Auch nach der Verlegung der Infanterieschule nach Dresden blieb er weiter als Lehrer bei ihr eingesetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann als Abteilungsleiter der Heeres-Personal-Abteilung 1 (P 1) in das Heeres-Personal-Amt (PA) im Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Seine Privatwohnung befand sich danach in der Kurfürstenstraße 85 in Berlin W 62, wo er die Telefonnummer B3 Nollendorf 3210 hatte, die sich bereits 1929 zur B5 Barbarossa 3210 änderte. Dort wurde er am 1. April 1928 auch zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1929 zum Chef vom Heeres-Personalamt ernannt. Am 31. Oktober 1930 gab er sein Kommando an Generalmajor Erich Freiherr von dem Bussche-Ippenburg ab. Am 1. November 1930 wurde er dafür dem Chef der Heeresleitung zur Verfügung gestellt. Am 1. Februar 1931 wurde er dann als Nachfolger von Generalleutnant Karl Ritter von Prager zum Inspekteur der Inspektion der Infanterie (In 2) im RWM ernannt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1931 zum Generalmajor befördert. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. Oktober 1933 war er noch immer Inspekteur der Infanterie im RWM. Am 30. November 1933 gab er sein Kommando an Oberst Eugen Ritter von Schobert ab. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er nicht berücksichtigt. Seine Telefonnummer änderte sich inzwischen zur 253210. Erst am 1. November 1938 trat er dann als Generalleutnant z.V. wieder zur Verfügung des Heeres. Mitte Mai 1940 wurde er dann zum Kommandeur der Division z.b.V. 460 ernannt. Damit wurde er auch zum Kommandant von Kopenhagen im besetzten Dänemark ernannt. Seinem Stab unterstanden anfangs die Landesschützen-Regimenter 104, 105 und 106. Nur wenig später unterstanden ihm nur noch die Landesschützen-Regimenter 105 und 25. Ab Juni 1940 war er dann für die Inseln Seeland, Laaland und Falster zuständig. Ende Oktober 1940 gab er bei der Auflösung des Stabes sein Kommando ab. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve versetzt. Mitte November 1940 wurde er dann zum Kommandeur der 526. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser sicherte er jetzt die belgisch-holländische Grenze. Anfang März 1941 gab er sein Kommando an Generalleutnant Fritz Kühne ab. Dafür wurde er jetzt zum Kommandant der Oberfeldkommandantur 672 (OFK 672) in Brüssel ernannt. Dieses Kommando behielte er dann über zweieinhalb Jahre. Dabei war er nicht nur für die Stadt Brüssel, sondern auch für Brabent, Antwerpen und Limburg zuständig. Am 31. Oktober 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 1. November 1943 wurde er auf seinem Posten als Oberfeldkommandant 672 durch Generalleutnant Friedrich Karst abgelöst. Er wurde daraufhin erneut in die Führerreserve versetzt. Am 31. Mai 1944 wurde er dann aus dem Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Bei Kriegsende geriet er anscheinend nicht in Gefangenschaft der Besatzungstruppen. Er war der ältere Bruder vom Generaloberst Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord.