Gercke, Hubert

 

* 1. April 1881, Nikolaiken (Ostpreußen)

† 7. Dezember 1942, Görlitz

 

 

Hubert Gercke war der Sohn vom Regierungsrat und Forstrat Ernst Gercke und dessen Ehefrau Elise, geborene Lehme. Er trat am 22. März 1899 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ostpreußisches Jäger-Bataillon "Graf Yorck von Wartenburg" Nr. 1 nach Ortelsburg. Er war der ältere Bruder des späteren General der Infanterie Rudolf Gercke. Am 18. August 1900 wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule in seinem Bataillon zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 30. Januar 1900 datiert. Anfangs wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie des Bataillons in Ortelsburg verwendet. 1903/04 wurde er in gleicher Funktion in die 3. Kompanie seines Bataillons am gleichen Standort versetzt. Am 3. März 1906 starb sein Vater in Gumbinnen. Im Frühjahr 1906 wurde er als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie des Bataillons in Ortelsburg verwendet. Im Folgejahr war er wieder als Kompanieoffizier bei der 3. Kompanie vom Ostpreußisches Jäger-Bataillon "Graf Yorck von Wartenburg" Nr. 1 in Ortelsburg im Einsatz. Im Frühjahr 1908 gehörte er in gleicher Funktion zur 4. Kompanie seines Bataillons am gleichen Standort. 1908/09 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Dudy zum Adjutant seines Bataillons in Ortelsburg ernannt. Als Adjutant war er einige Jahre tätig und wurde als solcher am 18. Oktober 1909 auch zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Stab des Bataillons versetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er dann in verschiedenen Truppenkommandos eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch mit weiteren Auszeichnungen bedacht. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er zuerst zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 39. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Nach dem 1. Oktober 1921 wurde er in den Stab vom I. Bataillon des 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1922 zum Major befördert. Als solcher wurde er 1925 zum Kommandeur des I. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Ortelsburg ernannt. Am 1. Oktober 1927 wurde er als Lehrer an die Infanterieschule nach Dresden versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1928 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1931 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Kommandeur vom 6. Infanterie-Regiment in Lübeck ernannt. Am 1. Januar 1932 starb seine Mutter in Gumbinnen. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Generalmajor befördert. Ende Januar 1934 gab er das Kommando über das Regiment ab. Er wurde jetzt zum Artillerieführer II nach Stettin versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht. wurde er am 1. Oktober 1934 zum Artillerieführer II in Stettin ernannt. Als solcher wurde er m 1. Juni 1935 zum Generalleutnant befördert. Er wohnte damals am Königsplatz 2 in Stettin und hatte die Telefonnummer 25841. Bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 wurde er dann automatisch zum Kommandeur der 2. Infanterie-Division ernannt. Am 31. März 1937 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Später wurde er wieder zur Verfügung des Heeres gestellt. Bei der Mobilmachung wurde er zum Kommandeur der Ersatztruppen VIII in Liegnitz ernannt. Am 10. November 1939 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der 158. Division ernannt. Noch im Jahr 1939 wurde sein Stab nach Breslau verlegt. Am 6. Januar 1940 wurde er durch die erneute Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur der Division Nr. 158 ernannt. Mitte Mai 1940 wurde er mit der Aufstellung einer Infanteriedivision der 10. Welle beauftragt. Am 22. Mai 1940 wurde er zum Kommandeur der 278. Infanterie-Division ernannt. Bereits Mitte Juli 1940 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis VIII. Er wurde dafür am 14. Februar 1941 mit Wirkung vom 10. Februar 1941 zum Kommandeur der Kriegsgefangenen Wehrkreis I ernannt. Diese Ernennung wurde aber mit einer Ernennung ebenfalls mit Wirkung vom 10. Februar 1941 zum Kommandeur der Division z.b.V. 401 unwirksam. Nach nur einen Monat gab er diesen Posten bereits wieder ab. Er wurde dafür am 10. Februar 1942 mit der Führung der Division Nr. 148 beauftragt. Am 1. April 1942 wurde er zum General der Infanterie z.V. befördert. Am 2. April 1942 gab er die Führung der Division wieder ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 30. Juni 1942 wurde er endgültig aus der Wehrmacht entlassen. Er starb bereits Ende des Jahres in Görlitz. Er wurde dann am 15. Dezember 1942 auf dem Tragheimer Friedhof der Tragheimer Gemeinde im Kreis Königsberg in Preußen beigesetzt.