Franke, Hermann

 

* 14. Mai 1878, Wernigerode (Harz)

† 30. März 1956, Großen-Buseck (bei Gießen)

 

Hermann Franke trat am 1. April 1897 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer. Er kam dabei zum Brandenburgisches Pionier-Bataillon von Rauch Nr. 3. Bei diesem wurde er am 18. November 1897 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1898 zum Sekondeleutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im Brandenburgisches Pionier-Bataillon von Rauch Nr. 3 eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 1. Oktober 1901 wurde er für ein dreiviertel Jahr zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Am 1. August 1902 kehrte er wieder zum Brandenburgisches Pionier-Bataillon von Rauch Nr. 3 zurück. Am 1. Oktober 1903 wurde er für ein halbes Jahr für einen Sprachkurs nach Italien kommandiert. Am 1. April 1904 kehrte er wieder zu seinem Bataillon zurück. Am 1. Oktober 1904 wurde er für einen Ingenieurkurs erneut für ein dreiviertel Jahr zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. Am 1. August 1905 kehrte er zum Brandenburgisches Pionier-Bataillon von Rauch Nr. 3 zurück. Am 1. Oktober 1905 wurde er für drei Jahre zum Bataillonsadjutant seines Bataillons ernannt. Als solcher wurde er am 21. März 1908 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Ende Juli 1911 kehrte er wieder zum Brandenburgisches Pionier-Bataillon von Rauch Nr. 3 zurück. Am 1. Oktober 1911 wurde er dann für etwa ein halbes Jahr zum 1. Brandenburgisches Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander II. von Rußland“ Nr. 3 kommandiert. Am 22. März 1912 wurde er dann für zwei Jahre zum Großen Generalstab kommandiert. Dabei wurde er am 1. Oktober 1913 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 22. März 1914 in den Großen Generalstab versetzt. Dieser Zustand war auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 aktuell. Bei Beginn vom 1. Weltkrieg kam er dann Anfang August 1914 zum Generalstab vom V. Reservekorps. Ende Dezember 1914 wurde er dann in den Generalstab der 77. Infanteriebrigade versetzt. Ende März 1915 wurde er dann in den Generalstab der 10. Reservedivision versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Anfang 1918 wurde er dann als Ausbilder zu den Generalstabskursen nach Sedan versetzt. Anfang März 1918 wurde er dann als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab der 11. Division versetzt. Als solcher wurde er am 22. März 1918 zum Major befördert. Anfang Mai 1918 wurde er dann als Ia in den Generalstab vom Generalkommando z.b.V. 54 versetzt. Am 10. Juni 1918 wurde er dann in den Generalstab vom AOK 7 versetzt. Ende September 1918 wurde er dann als Ia in den Generalstab vom XVII. Armeekorps versetzt. Anfang November 1918 wurde er dann noch zum Ia der 4. Armee ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Orden verliehen. Im Januar 1919 wurde er dann zum Ia der 21. Division ernannt. Später wurde er dann als Ia beim XVIII. Armeekorps eingesetzt. Noch im Jahr 1919 wurde er als Major in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als Generalstabsoffizier zum Wehrkreiskommando V in Stuttgart. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in den Generalstab der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart übernommen. Im Januar 1923 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment in Ulm ernannt. Als solcher wurde er am 11. Januar 1924 zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 15. November 1922 festgelegt. Ende August 1924 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür jetzt zum Chef des Stabes der 2. Kavallerie-Division in Breslau ernannt. Dort wurde er dann auch die nächsten Jahre eingesetzt. Dabei wurde er am 1. April 1927 zum Oberst befördert. Im März 1928 wurde er in den Regimentsstab vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Deutsch Eylau versetzt. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. Januar 1929 wurde er dann als Nachfolger von Oberst Emil Fleck zum Kommandeur vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch-Eylau ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1931 zum Generalmajor befördert. Am 31. März 1931 gab er sein Kommando über das 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Deutsch Eylau an Oberst Günther von Niebelschütz ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

In den dreißiger Jahren wurde er dann durch die Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften mit der Herausgabe des mehrbändigen Werkes "Handbuch der neuzeitlichen Wehrwissenschaften" beim Verlag von Walter de Gruyter & Co in Berlin und Leipzig beauftragt. Bei der Mobilmachung des 2. Weltkrieges wurde er im Sommer zur Verfügung des Heeres gestellt. Dabei wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur der Ersatztruppen II in Stettin ernannt. Diesem Stab unterstanden jetzt die Ersatztruppen des Wehrkreis II. Anfang November 1939 wurde sein Stab zur 152. Division umbenannt, er blieb weiter der Kommandeur. Ende November 1939 gab er sein Kommando an Oberst Hans Windeck ab und wurde dafür zum Kommandeur der neuen 162. Infanterie-Division auf dem Truppenübungsplatz Groß Born ernannt. Nach der Aufstellungsphase verlegte er im Mai 1940 in den Westen. Im Juni 1940 wurde er dann auch noch im Westfeldzug eingesetzt. Im Sommer 1940 verlegte er mit seiner 162. Infanterie-Division nach Ostpreußen. Dort wurde er zum 1. April 1941 zum Generalleutnant z.V. befördert. Zum Sommerbeginn 1941 führte er seine Division dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Im Herbst 1941 trug er im Mittelabschnitt der Ostfront bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Die Division wurde Ende des Jahres 1941 aufgelöst. Er selbst wurde im Januar 1942 krank und gab sein Kommando über den Divisionsstab der 162. Infanterie-Division am 13. Januar 1942 ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Für seine vorherigen Leistungen wurde ihm am 16. Januar 1942 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 30. Juni 1942 wurde seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben.