Fischer, Wolfgang

 

* 11. Dezember 1888, Carolath / Oberschlesien

+ 1. Februar 1943, Afrika (gefallen)

 

Wolfgang Fischer trat am 18. März 1910 in die kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 5. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 154. In diesem wurde er am 18. August 1911 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 20. August 1908 datiert. Bis zum Beginn des 1. Weltkrieges wurde er in seinem Regiment eingesetzt. Bei der Mobilmachung wurde er zum Königlich Bayerisches Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 7 versetzt. Ab Herbst 1915 wurde er beim Stab der 3. Landwehr-Division als Adjutant an der Ostfront eingesetzt. Im Herbst 1917 wurde er zum Adjutant der 22. Landwehr-Infanterie-Brigade an der Westfront ernannt. Am 20. September 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher er lebte er dann das Kriegsende. Ihm wurden in diesem Krieg beide Eisernen Kreuze und einige andere Auszeichnungen verliehen. Dabei ging er dann zuerst zu einem Freiwilligenverband. Dann wurde er in das Reichsheer übernommen. Dort kam er zuerst zum Reichswehr-Schützen-Regiment 58. Anfang 1920 kam er dann zuerst zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 12. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Deutsch-Eylau. Im Herbst 1921 war er beim Regimentsstab eingesetzt. Spätestens 1923 wurde er zum Regimentsadjutant vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Im Frühjahr 1925 war er Chef der 8. (MG.) Kompanie vom gleichen Regiment in Deutsch-Eylau. Im Frühjahr 1927 war er Chef der 14. Kompanie vom gleichen Regiment in Marienburg. Am 1. Februar 1929 wurde er dann in das 6. Infanterie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er zum Chef der 7. Kompanie in Eutin ernannt. Im Frühjahr 1931 und 1932 wurde er dann beim Stab des Ausbildungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 6 nach Ratzeburg eingesetzt. Bei diesem wurde er am 1. Februar 1932 zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment Neumünster ernannt. Bei der Enttarnung wurde er damit automatisch zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment 46 ernannt. Am 1. August 1937 wurde er zum Oberst befördert und danach zum Stab vom Infanterie-Regiment 69 versetzt. Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre wurde er Anfang Februar 1938 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 69 ernannt. Dieses führte er dann zu Beginn des 1. Weltkrieges in den Polenfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Polenfeldzug wurde er am 27. Oktober 1939 zum Kommandeur der 10. Schützen-Brigade ernannt. Mit dieser Brigade nahm er dann zuerst am Westfeldzug teil. Beim Übergang über die Maas bildete er mit seiner Brigade einen starken Brückenkopf. Anschließend war er an der Eroberung der Seefestung Calais beteiligt. Am 3. Juni 1940 wurde ihm dafür als Oberst und Kommandeur das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab dem 22. Juni 1941 führte er die Brigade zu Beginn des Ostfeldzuges beim Angriff auf Nordrussland. Am 1. August 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Am Tag darauf wurde er zum Kommandeur der 10. Panzer-Division ernannt. Am 22. April 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Ebenfalls im Frühjahr 1942 wurde er mit seiner Division zur Auffrischung nach Frankreich verlegt. Am 1. November 1942 wurde er zum Generalleutnant befördert. Kurz darauf wurde die 10. Panzer-Division über Marseille nach Afrika verlegt. Dort trug die Division zur Stabilisierung des Brückenkopfes von Tunis bei. Hierfür wurde Wolfgang Fischer am 9. Dezember 1942 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Februar 1943 ist er bei einer Erkundungsfahrt in der Mareth-Stellung auf eine Mine in einem schlecht gesicherten italienischen Minenfeld gefahren und und dabei schwer verletzt wurden. Bereits nach wenigen Minuten ist er seinen Verletzungen erlegen. Posthum wurde er mit dem Rangdienstalter vom 1. April 1943 zum General der Panzertruppe befördert. Beigesetzt wurde er am 3. Februar 1943 auf dem Soldatenfriedhof beim Flugplatz Tunis.

 

Ritterkreuz (3. Juni 1940) Eichenlaub (9. Dezember 1942)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 - Band 3: Dahlmann - Fitzlaff, Biblio-Verlag 1994