von Eisenhart-Rothe, Johann Ludwig Ernst

 

* 21. Dezember 1862, Anklam

† 23. Oktober 1947, Potsdam

 

 

Ernst von Eisenhart-Rothe war das jüngste Kind vom Justizrat Friedrich Johann Carl von Eisenhart-Rothe und dessen Ehefrau Ida Johanne Ulrike, geborene von Loeper. Sein Vater starb am 24. November 1880 in Potsdam. Er trat am 1. Mai 1883 als Freiwilliger (Fahnenjunker) in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Garde-Regiment zu Fuß. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 13. März 1884 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie in seinem Regiment in Berlin eingesetzt. Ab Anfang 1886 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Kompanie seines Regiments im gleichen Standort. Anfang 1888 war er Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Regiments. Am 24. September 1889 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant Johannes von Dassel zum Adjutant des II. Bataillons vom 3. Garde-Regiment zu Fuß in Berlin ernannt. Für seine Generalstabsausbildung wurde er am 1. Oktober 1891 zur Kriegsakademie in Berlin einberufen. Etatmäßig gehörte er jetzt zur 6. Kompanie seines Regiments. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Sekondeleutnant von Grolman. Am 2. August 1893 heiratete er die fast zwölf Jahre jüngere Margarethe Friederike Charlotte von Casimir in Moritzburg bei Hildesheim. Noch während seiner Kommandierung zur Kriegsakademie wurde er im Dezember 1893 in das Garde-Jäger-Bataillon nach Potsdam versetzt. Dort wurde er etatmäßig der 1. Kompanie zugeteilt. Am 22. Juli 1894 wurde sein erstes Kind die Dorothea Elisabeth von Eisenhart-Rothe in Moritzburg geboren. Nach dem Abschluß der Kriegsakademie wurde er 1895 zum Großen Generalstab kommandiert, etatmäßig blieb er bei der 1. Kompanie seines Bataillons eingeteilt. Am 8. Februar 1896 wurde seine Tochter Ida Helene von Eisenhart-Rothe in Charlottenburg geboren. Am 9. Januar 1897 wurde sein erster Sohn Friedrich Karl von Eisenhart-Rothe geboren. In den Großen Generalstab wurde er dann unter seiner Beförderung zum Hauptmann am 22. März 1897 auch noch versetzt. Er wurde dann dem Generalstab der Armee aggregiert. Er wurde zur Dienstleistung zum Generalkommando II. Armeekorps nach Stettin kommandiert. Am 12. März 1898 wurde sein Sohn Arthur Ferdinand Ernst Kurt Casimir von Eisenhart-Rothe in Stettin geboren. Mitte 1898 gehörte er zum Großen Generalstab. Vom 18. August 1899 bis zum 18. September 1901 wurde er als Nachfolger von Hauptmann von Zastrow als Chef der 4. Kompanie im Infanterie-Regiment Nr. 150 in Allenstein eingesetzt. Am 15. September 1899 wurde sein Sohn Ernst-Joachim Gustav Wolf Albert Kasimir von Eisenhart-Rothe in der Keithstraße 18 in Berlin geboren. Am 14. Januar 1901 wurde sein Sohn Wilhelm Otto Casimir Hans-Henning von Eisenhart-Rothe in Allenstein geboren. Am 19. September 1901 wurde er wieder zum Generalstab der Armee versetzt. Von dort wurde er als Nachfolger von Major von Voigts-Rhetz als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab der 20. Division nach Hannover überwiesen. Sein Nachfolger als Kompaniechef in Allenstein wurde Hauptmann Dieckmann. Am 18. Oktober 1903 wurde er zum Major befördert. 1904/05 wurde er durch Hauptmann Freiherr von Massenbach als Ia der 20. Division abgelöst. Dafür wurde er jetzt wieder beim Großen Generalstab eingesetzt. Am 15. September 1905 wurde er mi Wirkung vom 1. Oktober 1905 als Nachfolger von Major Hoeppner als Ia in den Generalstab vom Generalkommando IX. Armeekorps nach Altona versetzt. Er wohnte damals privat in der Othmarschen Moltkestraße 162 in Altona. Am 9. August 1906 wurde sein Sohn Helmut Georg Ludwig Horst Friedrich Rüdiger von Eisenhart-Rothe in Altona geboren. 1907/08 wurde er wieder in den Großen Generalstab versetzt. Sein Nachfolger als Ia in Altona wurde Major von Harthausen. Am 31. Juli 1908 wurde er mit der Uniform des Generalstabs der Armee als Militärlehrer an die Kriegsakademie nach Berlin versetzt. Dort wurde er bis 1913 verwendet. Am 28. Juni 1909 wurde seine Tochter Margarete Charlotte Guge-Beate von Eisenhart-Rothe in Berlin geboren. Während dieser Zeit wurde er am 27. Januar 1911 zum Oberstleutnant befördert. Mitte September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 als Abteilungschef in den Großen Generalstab versetzt, blieb aber auch weiter Lehrer an der Kriegsakademie. Am 1. Mai 1913 wurde sein jüngster Sohn Götz-Krafft von Eisenhart-Rothe in Charlottenburg geboren. Vom 14. Mai 1913 bis zum 23. Mai 1913 wurde er zum II. Informationskurs bei der Infanterie-Schießschule kommandiert. Dort wurde er am 20. Mai 1913 zum Oberst befördert. Am 17. Februar 1914 wurde er als solcher als Nachfolger von Oberst von Dewitz zum Kommandeur vom 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2 in Stettin ernannt. Die Familie wohnte jetzt in der Kaiser-Wilhelmstraße 98 in Stettin. Sein Sohn Friedrich Karl von Eisenhart-Rothe schlug auch die Offizierslaufbahn ein. Er war im Krieg Leutnant im 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2, schied danach aber als Oberleutnant wieder aus. Als Regimentskommandeur kam er dann bei Beginn des Krieges auch an die Front. Dabei kam er am Anfang im Divisionsverband der 3. Division im Bereich der 1. Armee an der Westfront zum Einsatz. Er marschierte in das neutrale Belgien. Später ging es weiter nach Frankreich. Nachdem er sein Regiment in der Schlacht bei Ypern geführt hatte, gab er sein Kommando am 30. November 1914 ab. Er wurde zu den Offizieren von der Armee versetzt. Seine Mutter starb am 14. Dezember 1914 in Stettin. Ende Januar 1915 wurde er dann zum Oberbefehlshaber Ost an die Ostfront versetzt. Dort wurde er jetzt als Oberquartiermeister bei Hindenburg und Ludendorff eingesetzt. Sein Sohn der Fähnrich Artur Ferdinand Ernst Kurt Kasimir von Eisenhart-Rothe ist im Alter von 17 Jahren als Fähnrich bei der 8. Kompanie vom 1. Pommersches Grenadier-Regiment "König Friedrich Wilhelm IV" Nr. 2 am 2. September 1915 im Gefecht bei Daudsewas in Rußland gefallen. Als Oberquartiermeister wurde er auch am 18. August 1916 zum Generalmajor befördert. Nach zwei Jahren in dieser Funktion wurde er im Januar 1917 zum Generalintendant des Feldheeres ernannt. Sein Sohn Ernst Joachim Gustav Wolf Albert Casimir von Eisenhart-Rothe war 1917 Kadett in Köslin, ebenso wie sein Sohn Hans-Harald von Eisenhart-Rothe. Letzterer trat ebenfalls die Laufbahn als Berufsoffizier in der Reichswehr an. Ende September 1918 wurde er abgelöst. Im 1. Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er dann als Generalmajor in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Oktober 1919 wurde er dann im Reichswehrministerium (RWM) in Berlin als Inspekteur der Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1) eingesetzt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er noch in dieser Funktion im Einsatz. Zum 16. Juni 1920 wurde er zum Generalleutnant befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er weiter als Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens (In 1) im RWM eingesetzt. Auf Wunsch der Siegermächte wurde er Mitte Juni 1921 aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als General der Infanterie verliehen. Später machte er dann auch noch als Autor auf sich aufmerksam. Am 31. August 1928 heiratete sein Sohn der Kaufmann Hans-Henning von Eisenhart-Rothe die etwas über ein Jahr ältere Jutta von der Groeben in Berlin-Lichterfelde. 1942 heiratete seine Tochter Ida Helene von Eisenhart-Rothe in Berlin-Steglitz. Sein Sohn der Oberst Hans-Henning von Eisenhart-Rothe hat am 19. Mai 1944 als Oberst und Adjutant der Heeresgruppe F in Belgrad Selbstmord begangen, er war auch Träger des Deutschen Kreuzes in Gold.

Seine älteste Schwester war die am 15. Oktober 1852 in Stettin geborene Helene Johanna Ernestine Hildegard von Eisenhart-Rothe. Seine älteste Schwester starb ledig am 12. November 1934 in Berlin.
Seine zweitälteste Schwester war die am 31. März 1854 in Lübben geborene Sophie von Eisenhart-Rothe. Diese starb ebenfalls ledig am 16. März 1937 ebenfalls in Berlin. Die Schwestern lebten beide zusammen mindestens 20 Jahr in Berlin am Lützower Ufer 11.
Sein ältester Bruder war der am 23. August 1855 in Zachow, Kreis Regenwalde, geborene Johann Friedrich Ludwig Ernst Gutav von Eisenhart-Rothe. Diese heiratete am 22. September 1884 die fast genau acht Jahre jüngere Wanda von Oertzen, in Frankfurt an der Oder. Dieser Ehe entsprangen 3 Töchter und ein Sohn (Johann 'Hans' Friedrich von Eisenhart-Rothe, welcher im 1. Weltkriegs als Oberleutnant der Landwehr-Kavallerie aus Köln am Rhein im Einsatz war.
Sein zweitältester Bruder war der am 29. März 1858 in Anklam geborene Ernst Louis Alwin Artur von Eisenhart-Rothe. Dieser schlug auch die Offizierslaufbahn ein und war im 1. Weltkrieg Generalmajor und Brigadekommandeur. Er war außerdem mit der über fünfzehneinhalb Jahre jüngeren Olga Jenny Kathinka vom Rath verheiratet. Dieser Ehe entsprangen ab 1899 3 Söhne und eine Tochter. Die beiden älteren Söhne (Hans-Wolf Friedrich Eduard Artur Georg Gustav bzw. Günther Ernst Udo Albert Artur) dienten im Krieg im Ostpreußisches Kürassier-Regiment "Graf Wrangel" Nr. 3.  Der dritte Sohn des Paares war der am 26. September 1901 in Berlin geborene Wilfried Gustav Ernst Max Arthur von Eisenhart-Rothe.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 8. September 1860 in Anklam geborene Ernst Johann Friedrich Ferdinand von Eisenhart-Rothe. Er schlug die Offizierlaufbahn als Fahnenjunker beim Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 ein. Er wurde zur Kriegsschule Neiße kommandiert. Dort ist er am 13. Dezember 1880 auch gestorben.