Dietrich, Josef ("Sepp")

 

* 28. Mai 1892, Hawangen

† 22. April 1966, Ludwigsburg

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Josef Dietrich trat 1911 in das Bayrische 4. Feld-Artillerie-Regiment "König" ein. Dort wurde er im Juni 1917 zum Vize-Wachtmeister befördert. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in den Polizei-Dienst übernommen. Als begeisterter Nationalsozialist trat er der SS bei und wurde im Juni 1928 zum SS-Sturmführer ernannt. Im gleichen Jahr erfolgte sein Eintritt in die NSDAP. Bereits im August 1928 wurde er SS-Sturmbannführer und ein Jahr darauf SS-Brigade-Führer. Im Dezember 1931 erfolgte seine Beförderung zum SS-Gruppenführer. In dieser Position stellte er am 17. März 1933 die SS-Stabswache Berlin auf, welche später den Kern der Leibstandarte SS "Adolf Hitler" werden sollte. Im Juli 1934 erfolgte seine Beförderung zum SS-Obergruppenführer. Mit der 1. SS-Panzerdivision   "Leibstandarte SS Adolf Hitler" zog er in den Krieg gegen Holland und Frankreich. Für seine dortigen Leistungen erhielt er am 4. Juli 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Es folgten der Feldzug auf dem Balkan und anschließend der Überfall auf Russland. Am 31. Dezember 1941 folgte die Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz, am 14. März 1943 als Kommandeur der SS-Panzer-Grenadier-Division "Leibstandarte SS Adolf Hitler" die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub. Vom 27. Juli 1943 bis zum 24. Oktober 1944 war Josef Dietrich Kommandierender General des I. SS-Panzer-Korps. In den Wochen nach der Invasion in der Normandie hatte sich Dietrich ernste Gedanken über die Weiterführung des Krieges gemacht. Über die Material- und Personalübermacht der Westalliierten und die eigenen Verlusten entsetzt, knüpfte er Kontakte zu GFM Erwin Rommel und erklärte sich couragiert bereit, ihn im Falle eines Putsches gegen Hitlertreue Truppen in Frankreich zu unterstützen! Ähnlich verhielt sich auch der SS-General und Schwerterträger Wilhelm Bittrich. Jedoch lehnte Dietrich einen Bombenanschlag ab und sprach sich lediglich für die Verhaftung der Nazispitze aus. Im Oktober 1944 wurde Dietrich Oberbefehlshaber der 6. SS-Panzer-Armee, mit der er die Ardennen-Offensive führte. Am 6. August 1944 wurden ihm die Brillianten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern verliehen.

Nach dem Krieg wurde er wegen der Ausschreitungen seiner Einheiten während der Ardennen-Offensive bei Malmedy gegen amerikanische Kriegsgefangene am 16. Juli 1946 zu lebenslanger Haft verurteilt. 1950 wurde er zu 25 Jahren begnadigt und 1955 amnestiert. Von einem deutschen Gericht wurde er am 14. Mai 1957 wegen der von ihm geleiteten Erschießung von SA-Führern beim sogenannten "Röhm-Putsch" zu 18 Monaten Haft verurteilt, aus denen er im Februar 1959 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (4. Juli 1940) Eichenlaub (31. Dezember 1941) Schwerter (14. März 1943) Brillianten (6. August 1944)