Danhauser, Paul

 

* 2. August 1892, Regensburg

† 11. Dezember 1974, Landshut

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Paul Danhauser trat am 24. Juli 1911 als Fahnenjunker in das Bayerische Heer ein. Er kam dabei zum 15. Königlich Bayrisches Infanterie-Regiment. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule München am 25. Oktober 1913 zum Leutnant befördert. Während des 1. Weltkriegs wurde er als Kompanieführer und Adjutant in einem Reserve-Regiment eingesetzt. Am 17. Januar 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Er wurde nach dem Krieg als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Er diente dann beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 im Reichswehr-Infanterie-Regiment 48. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment. Am 1. Februar 1923 wurde er in diesem zum Hauptmann befördert. Im Herbst 1923 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment in Regensburg ernannt. Am 1. Oktober 1925 wurde er zum Chef der 1. Kompanie ernannt. Ab dem 1. März 1930 wurde er dann beim Stab des I. Bataillons vom 20. (Bayer.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Regensburg eingesetzt. Im Herbst 1932 wurde er dann als Taktiklehrer bei der Marine eingesetzt. Dabei wurde er am 1. Mai 1933 zum Major befördert. Obwohl er weiter als Taktiklehrer eingesetzt wurde, wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr 1934 zu verschiedenen Infanterie-Regimentern versetzt. Im Frühjahr 1935 wurde er dann in das Reichskriegsministerium (RKM) versetzt. Dort wurde er in der Feldzeug-Inspektion eingesetzt. Am 1. Januar 1936 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 88 in Aschaffenburg ernannt. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 106 ebenfalls in Aschaffenburg ernannt. Am 1. Juni 1938 wurde er dann zum Oberst befördert. Als solcher wurde er beim Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 106 eingesetzt. Von dort wurde er am 29. November 1938 vom 5. Dezember 1938 bis zum 22. März 1939 zum Gebirgsjäger-Regiment 139 nach Österreich kommandiert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er am 26. August 1939 zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 214 ebenfalls in Aschaffenburg ernannt. Am 10. Juni 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 550 ernannt, welches aber bereits nach wenigen Tagen nicht weiter aufgestellt wurde. Daraufhin wurde er erneut zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 214 ernannt. Im Juni 1940 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Im August 1940 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 36 ernannt. Im Oktober 1940 wurde er dann mit seinem Stab zur Aufstellung vom Infanterie-Regiment 427 abgegeben und zu dessen Kommandeur ernannt. Als solcher führte er dann sein Regiment in den Ostfeldzug. Bereits in der ersten Zeit wurde er mit beiden Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 10. Februar 1942 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er hatte sein Regiment und andere Truppenteile aus einem Kessel geführt und so der Vernichtung entzogen. Mitte Februar 1942 wurde er mit der Führung der 256. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront beauftragt. Mit seiner Ernennung zum Generalmajor zum 1. April 1942 wurde er zum Kommandeur dieser Division ernannt. Mit dem Rangdienstalter vom 1. März 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 2. September 1943 wurde er mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Ende November 1943 übergab er die Führung über die Division an Generalmajor Wüstenhagen. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt. Mitte Dezember 1943 wurde er zum Kommandeur der 271. Infanterie-Division ernannt. Nach deren Vernichtung in Nordfrankreich wurde er wegen einer Erkrankung erneut in die Führerreserve versetzt. Nach einer schweren Krankheit übernahm er als Vertretung das Stellvertretenden Generalkommando XII. Armeekorps in Wiesbaden. Damit wurde er jetzt auch zum Befehlshaber vom XII. Am 1. November 1944 gab er diese Führung wieder ab. Vom Spätherbst 1944 bis Kriegsende war er Feldzeugmeister des Heeres im OKH. Zum Kriegsende kam er dann für relativ kurze Zeit in Gefangenschaft.

Nach dem Krieg wurde Paul Danhauser Polizeikommissar in Weimar. 1947 wurde er verhaftet, aber freigesprochen. Allerdings wurde er aus dem Polizeidienst ausgeschlossen. Das Angebot, eine Kompanie der Volkspolizei zu übernehmen, lehnte er mit der Aussage: "Ich habe angeblich bereits einem falschen Herrn gedient, nochmal geschieht dies nicht!" ab. 1950 floh Danhauser in den Westen.

 

Ritterkreuz (10. Februar 1942)