von Cochenhausen, Dr. phil. Friedrich

 

* 14. Juli 1879, Marburg

† 20. Juli 1946, Berlin

 

 

Friedrich von Cochenhausen trat am 21. September 1897 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Hessisches Feldartillerie-Regiment Nr. 11. In diesem wurde er am 27. Januar 1899 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann anfangs als Batterieoffizier bei der 6. Batterie seines Regiments in Fritzlar eingesetzt. 1901 wurde er dann zur 2. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 63 an den vorläufigen Standort Mainz versetzt. 1902 wurde er für mehrere Jahre als Batterieoffizier zur 3. Batterie vom Lehr-Regiment der Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog versetzt. 1906 wurde er in die 1. Batterie seines Regiments versetzt. Im Sommer 1907 wurde er wieder zum Feldartillerie-Regiment Nr. 63 versetzt. Am 1. Oktober 1907 wurde er von dort zur Kriegsakademie kommandiert. Dort wurde er am 19. August 1909 zum Oberleutnant befördert. Er schlug jetzt auch in die Generalstabslaufbahn ein. Am 22. März 1913 wurde er dann zum Hauptmann im Generalstab befördert. Er gehörte jetzt dem Großen Generalstab an. Auch bei Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er zum Generalstab. Dort verblieb er auch den ganzen Krieg über, ohne Truppenkommando. Am 16. September 1917 wurde er zum Major befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern mit vielen anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfänglich im Reichwehrministerium (RWM) eingesetzt. Im späten Frühjahr 1920 hat er sich mit Magarete von Bassewitz aus Schwerin verlobt. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er weiter zum RWM. Er war aber zum Stab der Reichswehr-Brigade 9 kommandiert. Am 9. August 1920 wurde diese Kommandierung aufgehoben und er wurde dafür zum Wehrkreiskommando I nach Königsberg kommandiert. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er auch noch zum RWM in Berlin. Am 15. November 1922 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im Frühjahr 1923 gehörte er zur Heeres-Ausbildungsabteilung (T4). Am 1. Oktober 1923 wurde er zum Kommandeur der II. Abteilung vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Minden ernannt. Ende 1925 wurde er dann wieder in das Reichwehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt als Chef des Stabes bei der Heeres-Inspektion des Erziehungs- und Bildungswesen (In 1) ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1927 zum Oberst befördert. Anfang 1928 wurde er dann in den Stab vom 4. Artillerie-Regiment nach Dresden versetzt. 1929 erschien sein Buch "Gneisenau - Seine Bedeutung in der Geschichte und für die Gegenwart" im Mittler-Verlag in Berlin. Am 1. Februar 1929 wurde er dann zum Kommandeur vom 4. Artillerie-Regiment in Dresden ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1930 zum Generalmajor befördert. 1931 erschienen seine Bücher "Die kriegswissenschaftliche Fortbildung des Truppenoffiziers" und "Die Truppenführung" im Mittler-Verlag in Berlin. Am 1. Februar 1931 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Arthur Schubert zum Artillerieführer IV in Dresden ernannt. Am 31. Januar 1932 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Generalmajor Ludwig Beck.

Er wurde nur anderthalb Jahre später zum Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaft ernannt, was er trotz weiterer Verwendung bis 1945 weiter blieb. Diese gab die Zeitschrift "Wissen und Wehr" heraus. Im Herbst 1935 trat er dann in die Luftwaffe ein. Er wurde dort zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt an der Luftkriegsschule in Berlin-Gatow eingesetzt. Am 28. Februar 1938 wurde er dann auch der Luftwaffe verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als General der Flieger verliehen. Bei der Mobilmachung vor dem 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 wieder beim Heer reaktiviert. Er wurde jetzt zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando XIII. Armeekorps in Nürnberg ernannt. Damit wurde er gleichzeitig zum Befehlshaber vom Wehrkreis XIII. Am 1. Dezember 1940 wurde er zum General der Artillerie befördert. 1941 stellte er im Auftrag vom Reichswehrminister Groener das Buch "Führertum - 25. Lebensbilder von Feldherrn aller Zeiten" zusammen. Am 30. April 1942 wurde er von seinem Kommando durch General von Wiktorin abgelöst und in die Führerreserve des Wehrkreises versetzt. Am 31. Mai 1942 wurde er dann aber endgültig aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. 1942 gab er das Buch "Soldatische Führer und Erzieher" in Hamburg bei der Hanseatischen Verlagsanstalt heraus. 1943 war er Herausgeber der Auflage des Leipziger Insel-Verlages vom Buch Carl von Clausewitz "Vom Kriege", welche heute verboten ist. Ebenfalls 1943 war er Autor des Buches "Der Wille zum Sieg - Clausewitz' Lehre von den dem Kriege innewohnenden Gegengewichten und ihrer Überwindung, erläutert am Feldzug 1814 in Frankreich". Bereits 1946 ist General von Cochenhausen gestorben.