Bülowius, Alfred

 

* 14. Januar 1892, Königsberg

† 9. August 1968, Detmold / Lippe

 

Alfred Bülowius trat am 23. Januar 1911 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41. In diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 19. Juni 1912 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann anfangs als Kompanieoffizier im 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41 eingesetzt. Als solcher kam er bei Beginn des 1. Weltkrieges an die Front. 1915 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom 5. Ostpreußisches Infanterie-Regiment "von Boyen" Nr. 41 ernannt. Ab 1916 wurde er dann bei der fliegenden Truppe eingesetzt. Er kam dabei zur Kampfstaffel 3. Am 18. August 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben beiden Eisernen Kreuzen noch mit anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er nach einer längeren Zeit im Grenzschutz als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Zur Jahreswende 1919/20 wurde er aus dem aktiven Dienst entlassen. Dabei wurden ihm die Charakter als Hauptmann verliehen. Dafür trat er dann in den Polizeidienst ein. Die Polizei verließ er aber bereits im Sommer 1922 wieder. Nach ein paar Jahren kam er dann als ziviler Mitarbeiter wieder zur Reichswehr. Er war dabei für den Luftschutz beim Stab der 1. Division der Reichswehr in Königsberg zuständig. 1929 veröffentlichte er gemeinsam mit dem späteren Generalmajor Bruno Hippler das Werk: "Das Infanterie-Regiment v. Boyen (5. Ostpreußisches) Nr 41 im Weltkrieg 1914-1918: Auf Grund der amtlichen Kriegsakten, Beiträgen von Kriegsteilnehmern und eigenen Erinnerungen" im Gerhard Stalling Verlag in Oldenburg/Oldbg. Das Werk erschien als Band 262 in der Reihe: Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Am 1. Mai 1934 wurde er dann bei diesem als Hauptmann wieder in den aktiven Dienst übernommen. Am 1. September 1934 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zur Luftwaffe versetzt. Dabei wurde er anfangs im Reichsluftfahrtministerium in Berlin eingesetzt. 1935 wurde er dann als Staffelführer zur Fliegergruppe Merseburg versetzt. 1936 wurde er dann als Gruppenkommandeur zum Kampfgeschwader 253 "General Wever" versetzt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1936 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann 1937 zum Kommandeur der Grosse Kampffliegerschule Tutow ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1939 zum Oberst befördert. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 blieb er weiter der Kommandeur der Schule. Erst Anfang April 1940 gab er sein Kommando ab. Dafür wurde er dann zum Kommandeur vom Lehrgeschwader 1 aus Greifswald ernannt. Als solchem wurden ihm dann bei Beginn des Westfeldzuges im Mai 1940 beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im Juni 1940 geriet er bei einer Bruchlandung in französische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er dann am 20. Juni 1940 wieder befreit. Wegen seiner erlittenen Verletzungen blieb er dann bis Mitte Oktober 1940 noch im Lazarett. Dabei wurde ihm am 4. Juli 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Dann wurde er am 21. Oktober 1940 zum Höherer Flieger-Ausbildungs-Kommandeur 7 ernannt. Mitte Januar 1941 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Höherer Kommandeur der Kampf- und Sturzkampf-Fliegerschulen der Luftwaffe in Prag im Protektorat Böhmen und Mähren ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Juni 1941 zum Generalmajor befördert. Am 1. August 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Gefechtsverband Nord unter dem Luftwaffen-Kommando Don, auch Luftwaffen-Befehlshaber Don, ernannt. Ende Oktober 1942 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür dann am 1. November 1942 zum Kommandeur der 1. Flieger-Division ernannt. Am 21. Dezember 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. März 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Ende Juni 1943 wurde er abgelöst. Dafür wurde er dann zum Kommandierenden General vom II. Flieger-Korps ernannt. Ende Juni 1944 wurde er durch Generalleutnant Kurt Kleinrath abgelöst. Am 1. Juli 1944 wurde er dann dafür zum Kommandierenden General vom II. Jagd-Korps ernannt. Mitte Oktober 1944 wurde er durch Generalmajor Dietrich Peltz als Kommandierender General vom II. Jagdkorps abgelöst. Er wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 1. Dezember 1944 wurde er zum General der Flieger befördert. Mitte Januar 1945 wurde er zum Kommandierenden General vom Luftgau-Kommando XVI ernannt, dieser Stab wurde aber bereits bei der Aufstellung aufgelöst. Dafür wurde er noch Mitte Januar 1945 als Nachfolger von Generalleutnant Fütterer zum Kommandierenden General vom Luftgau-Kommando XV ernannt. Damit war er jetzt für das Protektorat Böhmen und Mähren zuständig. Anfang Februar 1945 gab er sein Kommando ab und wurde dafür erneut in die Führerreserve versetzt. Dabei tat er dann Dienst beim Oberbefehlshaber der Luftflotte Reich. Am 22. Februar 1945 wurde er dann zum Kommandeur des Stabes Dresden vom Luftgau-Kommando III ernannt. Im April 1945 wurde er dann noch zum Kommandeur der Wehrmacht-Ordnungstruppen Tirol ernannt. Bei Kriegsende geriet er dann Anfang Mai 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er dann im Juni 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (4. Juli 1940)