Brand, Albrecht Anton Jobst

 

* 14. Januar 1888, Neiße (Schlesien)

† 31. Dezember 1969, Ebernberg

 

 

Albrecht Brand war der Sohn vom Generalleutnant Albrecht Ludwig Brand und dessen Ehefrau Martha Wilhelmine Anna, geborene Bischoff. Er trat am 1. Oktober 1907 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 41. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1909 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 28. Januar 1907 datiert. Als solcher wurde er dann im 2. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 41 als Batterieoffizier eingesetzt. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann in seinem Regiment zum Abteilungsadjutant ernannt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann ab Anfang August 1914 in dieser Funktion mit dem 2. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 41 an die Front. Am 24. Dezember 1914 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1915 wurde er nach mehrmaliger Verwundung zur Artillerie-Prüfkommission versetzt. Im Herbst 1915 kam er dann wieder zum 2. Niederschlesisches Feldartillerie-Regiment Nr. 41 versetzt. Bei diesem wurde er dann als Regimentsadjutant eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. August 1916 zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. September 1916 wechselte er dann in den Stabsdienst. Dabei wurde er das erste halbe Jahr als Adjutant bei der 9. Infanteriedivision eingesetzt. Ab dem Frühjahr 1917 wurde er dann als Generalstabsoffizier eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Silber widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm außerdem neben beiden Eisernen Kreuze auch noch andere Auszeichnungen verliehen. Am 25. März 1919 starb sein Vater. Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft wurde er dann 1919 als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Anfangs wurde er weiter im Generalstab bei verschiedenen Einheiten eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er als Generalstabsoffizier zum Stab der 5. Reichswehr-Brigade. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Generalstabsoffizier zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin. 1921 wurde er dann zum Stab vom Infanterieführer III nach Potsdam versetzt. Privat wohnte er damals in der Albrechtstraße 130 in Berlin-Steglitz. 1922 kehrte er dann wieder in den Generalstab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin zurück. Dort wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Am 12. Dezember 1923 heiratete er die über vierzehn Jahre jüngere Magda Louise Wera Crome, Tochter vom Geheimen Regierungsrat Dr. jur. Erich Julius Heinrich Crome, in Berlin-Steglitz. Sein Trauzeuge war sein Bruder Hauptmann Fritz Brand. Am 20. März 1925 wurde seine Tochter Adelheid Brand geboren. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann in das 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er zum Chef der 4. Batterie in Güstrow ernannt. Diese Funktion übte er dann fast drei Jahre aus. Dabei wurde er am 1. Februar 1928 zum Major befördert. Am 8. Juni 1928 wurde sein Sohn Jobst Brand geboren. Am 1. Februar 1929 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer V nach Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann in den Stab der 5. Division der Reichswehr ebenfalls in Stuttgart versetzt. Am 15. Januar 1932 wurde sein Sohn Wolf Brand geboren. In Stuttgart wurde er am 1. Februar 1932 zum Oberstleutnant befördert. Anfang 1933 wurde er dann zum Kommandeur der IV. (reitende) Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Potsdam ernannt. Am 16. September 1932 starb seine Mutter. Als Abteilungskommandeur wurde er am 1. Juni 1934 zum Oberst befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment Naumburg ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 automatisch zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 14 in Naumburg ernannt. Im Juni 1936 gab er sein Kommando über das Regiment ab. Er wurde dafür jetzt zum Kommandeur der Befestigungen bei Königsberg ernannt. Am 26. September 1936 wurde seine Tochter Maria Brand geboren. Als Kommandant der Befestigungen bei Königsberg wurde er am 1. Oktober 1937 zum Generalmajor befördert. Kurz vor der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der Gruppe Brand ernannt. Damit unterstanden ihm die Brigade Goldap unter Oberst Nolte (7 Bataillone Landwehr, Artillerie-Abteilung 161, Panzerabwehr-Abteilung 521 mit 7.771 Mann, bewaffenet mit 12 10,5cm Haubitzen, 12 3,7cm Pak und 166 Kraftfahrzeugen) und die Brigade Lötzen unter Generalmajor Ottenbacher (6 Bataillone Landwehr, 3 Abteilungen vom Landwehr-Artillerie-Regiment 161 mit insgesamt 8.326 Mann, bewaffenet mit 36 10,5cm Haubitzen, 8 7,5cm Infanteriegeschütze, 48 3,7cm Pak und 301 Kraftfahrzeuge). Diese Gruppe führte er jetzt bei Beginn des Krieges in den Polenfeldzug, wobei er die Aufgabe hatte, die linke Flanke der 3. Armee zu schützen. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Er wurde angeblich auch als Kommandant von Königsberg in dieser Zeit eingesetzt. Am 1. Oktober 1939 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 1. November 1939 wurde er durch die Umgliederung seiner Einheit zum Kommandeur der 311. Infanterie-Division ernannt. Bereits nach wenigen Tagen gab er dann am 10. November 1939 sein Kommando an Generalmajor Paul Gerhardt ab. Er wurde dafür erneut zum Kommandant der Befestigungen bei Königsberg ernannt. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er Anfang Dezember 1941 zum Kommandant der Befestigungen Ostpreußen ernannt. Mitte Juli 1943 gab er sein Kommando ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Am 1. Oktober 1943 wurde er dann zum Chef der Heeresmuseen ernannt. Diese Position behielt er dann bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Seine Schwiegereltern sind am 14. Februar 1945 in der Reichenbachstraße 22 in Dresden beim verheerenden Luftangriff durch Bombentreffer getötet wurden. Nach der Kapitulation kam er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Frühjahr 1947 wieder entlassen. Seine Frau starb am 24. Juli 1963 in Hannover.