Boltze, Louis Arthur

 

* 18. März 1878, Höhnstedt in Sachsen (Mansfelder Seekreis)

† 7. November 1954, Jugenheim an der Bergstraße

 

 

Arthur Boltze war der Sohn des Rittergutsbesitzers Ferdinand Boltze. Er trat am 1. April 1897 als Avantageur (Fahnenjunker) in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 nach Zwickau. Bei diesem wurde er am 24. November 1897 zum Portepeefähnrich befördert. Er gehörte dabei zur 1. Kompanie des Regiments. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 21. August 1898 (H) zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Zwickau eingesetzt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 1. April 1900 wurde er dann in das 15. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 181 nach Chemnitz versetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie verwendet. Im Herbst 1901 wurde er in gleicher Funktion in die 7. Kompanie des neuen Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Jahr 1903 wurde er als Nachfolger vom verstorbenen Oberleutnant Karl Philipp Kirchner zum Adjutant des I. Bataillons vom 15. Infanterie-Regiment Nr. 181 in Chemnitz ernannt. Diese Funktion übte er mehrere Jahre aus und wurde als solcher am 20. April 1906 (Nn) zum Oberleutnant befördert. 1908 wurde er als Bataillonsadjutant durch Leutnant Karl Willy Max Büchner abgelöst. Er diente daraufhin wieder als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Regiments in Chemnitz. Er heiratete am 18. Oktober 1908 die über zehn Jahre jüngere Hildegard Schneider. Im Jahr 1909 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Alfred Ludwig Karl Imhof zum Regimentsadjutant vom 15. Infanterie-Regiment Nr. 181 in Chemnitz ernannt. Am 1. Oktober 1912 wurde er wieder durch Oberleutnant Büchner als Regimentsadjutant abgelöst. Er wurde an diesem 1. Oktober 1912 (A) unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Kompaniechef in seinem Regiment ernannt. Er übernahm dabei als Nachfolger von Hauptmann Hans von Seydlitz die 5. Kompanie in Chemnitz. Als solcher zog er dann auch bei Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 ins Feld. Bereits Mitte September 1914 wurde er dann zum Adjutant der 88. Infanterie-Brigade ernannt. Im Dezember 1915 wechselte er dann als Bataillonskommandeur zum 11. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 139. Ab Juni 1916 wurde er als Bataillonskommandeur beim 14. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 179 eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. April 1918 zum Major befördert. Im Krieg wurde er nicht nur zweimal verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern, dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (30. November 1914), dem Kommandeurkreuz 2. Klasse des Militär-St.-Heinrichs-Ordens (25. April 1918) und beiden Eisernen Kreuzen noch jede Menge andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er längere Zeit im Freikorps eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 11. (Sächsisches) Infanterie-Regiment in Torgau übernommen. Seine Position behielt er dann über 5 Jahre. Mit seinem Bataillon wurde er noch Anfang der 20iger Jahre nach Döbeln verlegt. Sein Rangdienstalter wurde am 1. Juli 1922 auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Als Standortältester in Döbeln wohnte er privat Ende 1924 am Sternplatz 1 in Döbeln und hatte dort die Telefonnummer 465. Am 1. Februar 1926 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Alfred Streccius zum Kommandeur des I. Bataillons vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Freiberg in Sachsen ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1927 zum Oberstleutnant befördert. Er wohnte jetzt privat in der Clauß-Allee 4 in Freiberg und hatte dort die Telefonnummer 2647. Am 1. November 1928 gab er sein Kommando ab und wurde zum Regimentsstab vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Leipzig versetzt. Dort arbeite er sich jetzt in die Führung eines Regiments ein. Dabei wurde er am 1. Februar 1930 zum Oberst befördert. Am 1. November 1930 wurde er dann zum Kommandeur vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden ernannt. Er wurde als solcher auch zum Landeskommandant von Sachsen ernannt. Er wohnte jetzt in der 2. Etage der Bautzener Straße 185 in Dresden und hatte dort die Telefonnummer 56767. Am 1. Februar 1933 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 28. Februar 1934 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag aus der Reichswehr verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm auch die Charakter als Generalleutnant verliehen.

Er wohnte nach seinem Abschied in der Angelikastraße 17 in Dresden und hatte dort weiterhin die Telefonnummer 56767. Mit der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 trat er dann wieder in das Heer der Wehrmacht ein. Er wurde am 26. August 1939 zum Kommandeur der Ersatztruppen IV in Dresden ernannt. Dadurch unterstanden ihm jetzt alle Ersatztruppen in seinem Wehrkreis. Durch die Umbenennung seines Stabes wurde er Anfang November 1939 zum Kommandeur der Division Nr. 154 ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1941 zum Generalleutnant z.V. befördert. Am 31. Mai 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 31. August 1942 wurde er dann endgültig aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Bis zum Kriegsende lebte er weiter in Dresden. Nach dem 2. Weltkrieg siedelte er nach Hessen über. In seiner Wohnung in der Alsbacher Straße 24 in Jugenheim in der Bergstraße ist er am 7. November 1954 um 2:55 Uhr gestorben. Als Todesursache wurde Rechtsinsuffizienz des Herzens angegeben.

Seine ältere Schwester war die am 16. August 1874 in Höhnstedt geborene Friederike Amalie Bertha Elsbeth Boltze. Diese heiratete am 30. Oktober 1898 den fast zehn Jahre älteren Zahlmeister im Bekleidungsamt des VI. Armeekorps Friedrich Wilhelm Schrecker in Höhnstedt.