Boeselager, Georg Freiherr von

 

* 25. August 1915, Kassel

† 27. August 1944, Narew-Brückenkopf (gefallen)

 

Georg Freiherr von Boeselager trat 1934 als Fahnenjunker in das Kavallerie-Regiment 15 ein. Am 1. April 1936 wurde er zum Leutnant befördert, am 1. März 1939 folgte die Beförderung zum Oberleutnant. Am 26. August 1939 wurde er Ordonnanz-Offizier im Stab der Aufklärungs-Abteilung 6, am 7. Dezember 1939 wurde er Chef der 1. Schwadron der Aufklärungs-Abteilung 6. Für die Leistungen seiner Schwadron im Westfeldzug wurde ihm als Oberleutnant am 18. Januar 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab dem 22. Juni 1941 nahm er am Ostfeldzug teil und wurde am 1. Juli 1941 zum Rittmeister befördert. Im Herbst und Winter 1941 nahm er an den Kämpfen beim Vormarsch an die Wolga und den anschließenden Rückzugskämpfen nordostwärts von Rshew teil. Für die Leistungen seiner Schwadron wurde ihm am 31. Dezember 1941 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 18. Januar 1942 wurde er als Taktiklehrer an die Schule für Schnelle Truppen in Krampnitz versetzt. Im August 1942 wurde er als Taktiklehrer zum Stab des "Ausbildungsleiters für Kavallerie in Rumänien" versetzt. Am 12. Februar 1943 wurde er Kommandeur des "Reiterverbandes von Boeselager", welcher später zum Kavallerie-Regiment Mitte erweitert wurde. Am 1. April 1943 wurde er zum Major befördert. Bei der Schlacht um Kursk war er mit seinem Regiment im Raum Orel eingesetzt. Anschließend wurde das Regiment bei Gorki und in der "Panther-Stellung" eingesetzt. Hier wurde Freiherr von Boeselager am 23. Oktober 1943 verwundet, am 1. Dezember 1943 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 17. Juli 1944 wurde sein Regiment zur 3. Kavallerie-Brigade erweitert. Georg Freiherr von Boeselager war Mitglied der Verschwörer vom 20. Juli 1944. Nach dem Bekannt werden des Attentates versuchte von Boeselager mit einem Teil der Brigade, so schnell wie möglich nach Berlin zu reiten, um die Verschwörer zu unterstützen und das Regierungsviertel zu besetzen. Als am Abend das Scheitern des Attentates bekannt wurde, machte von Boeselager mit seinen Männern kehrt und ritt so schnell wie möglich an die Front zurück. Es gelang ihm, sein Verschwinden mit einer Übung zu erklären. So blieb er unentdeckt und entging den Häschern des Diktators Hitler. Am 27. August 1944 wurde er bei einem Angriff auf das Dorf Lady Mans im Narew-Brückenkopf getötet. Posthum wurde er am 28. November 1944 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Er war der dritte von vier Brüdern, der im Krieg fiel.

 

Ritterkreuz (18. Januar 1941) Eichenlaub (31. Dezember 1941) Schwerter (28. November 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011