Boelsen, Dr. rer. pol. Dr. jur. Hans

 

* 6. März 1894, Emden

† 24. Oktober 1960, Frankfurt am Main

BoelsenH-1.jpg (18902 Byte)

Hans Boelsen trat Anfang August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 2. Badisches Grenadier-Regiment "Kaiser Wilhelm I." Nr. 110. Am 22. Oktober 1914 wurde er dann in das 4. Badisches Infanterie-Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112 versetzt. Anfang Dezember 1914 kam er dann als Fahnenjunker zum 10. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 180. Bei diesem wurde er am 21. Juni 1915 zum Leutnant befördert. Er befand sich zu dieser Zeit verwundet im Lazarett. Im Frühjahr 1916 wechselte er dann zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247. Die zweite Jahreshälfte 1916 verbrachte er zum Großteil erneut im Lazarett. Anfang 1917 kam er dann zum Infanterie-Regiment Nr. 476 bei dem er dann in verschiedenen Funktionen eingesetzt wurde. Im Sommer 1918 wechselte er dann in den Stabsdienst. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, sondern ihm wurden neben dem Ritterkreuz des Königlich Württembergischen Militär-Verdienstordens und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ende vom Ersten Weltkrieg wurde er nach einer gewissen Zeit im Freikorps in das Reichsheer übernommen. Bereits Mitte 1919 wurde er aus dem Heer verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberleutnant verliehen. Er begann jetzt mit zivilen Studien. Bis 1928 promovierte er zweimal. Mitte Juli 1934 trat er dann als Hauptmann wieder in die Reichswehr ein. Er kam dabei zum I. Bataillon vom 15. Infanterie-Regiment nach Gießen. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment Gießen versetzt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment 36 übernommen. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann als Kompaniechef in das Infanterie-Regiment 115 versetzt. Am 1. Januar 1938 wurde er zum Major befördert. Am 10. November 1938 wurde er als Taktiklehrer an die Kriegsschule Hannover versetzt. Mitte August 1939 wurde er für zwei Monate an die Infanterieschule nach Döberitz kommandiert. Mitte Oktober 1939 wurde er dann als Adjutant zum Generalkommando XXII. Armeekorps versetzt. In dieser Funktion wurde er dann im Frühjahr 1940 im Westfeldzug eingesetzt. Dabei wurde der Stab längere Zeit als Panzergruppe von Kleist bezeichnet. Ihm wurde dabei auch die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Nach der Mitte November 1940 erfolgten Umbenennung des Stabes zur Panzergruppe 1 wurde er dann bei diesem Oberkommando als Adjutant eingesetzt. Dort wurde er am 1. März 1941 auch zum Oberstleutnant befördert. Mitte Mai 1941 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Schützen-Regiment 111 ernannt. Dieses Bataillon führte er dann zum Beginn des Sommers in den Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Dabei wurde er nach wenigen Tagen verwundet. Nach seiner Genesung wurde er, inzwischen mit der Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet, in die Führerreserve versetzt. Ende Juli 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Kradschützen-Bataillon 160 ernannt. Dieses führte er jetzt im Südabschnitt der Ostfront. Am 17. November 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Anfang Dezember 1941 musste er wegen einer Erkrankung das Kommando über das Kradschützen-Bataillon 160 abgeben. Nach seiner Genesung wurde er im Februar 1942 in die Führerreserve versetzt. Am 1. März 1942 wurde er zum Oberst befördert. Im März 1942 wurde er dann an die Infanterieschule nach Döberitz versetzt. Dort wurde er noch in diesem Monat zum Kommandeur der Lehr-Abteilung III ernannt. Mitte Januar 1943 wurde er dann in den Stab der Infanterieschule Döberitz versetzt. Mitte Mai 1943 wurde er dann zum Kommandeur vom Panzer-Grenadier-Regiment 111 ernannt. Am 18. August 1943 wurde er für eine Tat bei Kotschetowka am 11. und 12. Juli 1943 im Ehrenblatt des Heeres genannt. Am 17. September 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. November 1943 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann Mitte November 1943 für etwa einen Monat zum 8. Divisionsführer-Lehrgang nach Döberitz kommandiert. Anfang März 1944 wurde er für zwei Wochen mit der Führung der 29. Panzer-Grenadier-Division in Italien beauftragt. Anfang April 1944 wurde er dann für einen Monat mit der Führung der 26. Panzer-Division ebenfalls in Italien beauftragt. Mitte Mai 1944 wurde er dann für zwei Monate mit der Führung der 114. Jäger-Division beauftragt. Am 1. Juni 1944 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er nach der Abgabe seiner Führung der 114. Jäger-Division am 19. Juli 1944 erneut mit der Führung der 26. Panzer-Division beauftragt. Ende August 1944 gab er diese Führung wieder ab und wurde dann Anfang September 1944 zum Kommandeur der 18. Panzer-Grenadier-Division ernannt. Anfang Februar 1945 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 1. März 1945 wurde er zum Generalleutnant befördert. Als solcher wurde er dann noch im März 1945 zum Kommandeur vom Küstenverteidigungsabschnitt Friesland ernannt. Als solcher geriet er Ende März 1945 in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 wieder entlassen. 

 

Ritterkreuz (17. September 1943)