Bamler, Rudolf

 

* 6. Mai 1896, Osterburg

† 13. März 1972, Groß Glienicke

 

Rudolf Bamler trat am 12. März 1914 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum Bergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 59. Am 31. Dezember 1914 wurde er dann zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Juni 1913 datiert. Er wurde zu dieser Zeit bei seinem Regiment als Batterieoffizier eingesetzt. Er wurde im ganzen 1. Weltkrieg in verschiedenen Positionen im Bergisches Feldartillerie-Regiment Nr. 59 eingesetzt. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Krieg wurde er nach einer gewissen Zeit im Freikorps in das Reichsheer übernommen, sein Rangdienstalter wurde dort später auf den 20. Juni 1918 verbessert. Dabei kam er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 15, dem er auch beim 200.000 Mann Übergangsheer im Frühjahr 1920 angehörte. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. In diesem wurde er dann ersten Jahre beim Regimentsstab in Sagan eingesetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zur zweijährigen Führergehilfenausbildung zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin kommandiert. Er gehörte während des ersten Jahres zur 12. (reitende) Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Potsdam. Im zweiten Jahr gehörte er zur 13. (reitende) Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls Potsdam. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann für die nächsten Jahre in die 5. Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment nach Frankfurt an der Oder versetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt die nächsten Jahre in der Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) eingesetzt. Am 1. November 1927 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Auch bei deren Umbenennung zur Abteilung Fremde Heere 1930/31 blieb er vorerst weiter bei ihr. Am 1. Oktober 1932 wurde er in das 1. (Preuß.) Artillerie-Regiment versetzt. Bei diesem wurde er dann die nächsten beiden Jahre als Batteriechef eingesetzt. Dabei wurde er am 1. April 1934 zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr am 1. Oktober 1934 wurde er dann anfangs noch als Batteriechef beim Artillerie-Regiment Königsberg eingesetzt. Ende 1934 wurde er wieder in das RWM, später Reichskriegsministerium, nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. August 1936 zum Oberstleutnant befördert. Im Frühjahr 1938 wurde er dann zum Chef der Abwehr-Abteilung III (Abw Abt III) ernannt. Am 1. März 1939 wurde er unter der gleichzeitigen Beförderung zum Oberst zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 74 ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretenden Generalkommando VII. Armeekorps in München ernannt. Nach zwei Wochen wurde er dann zum Chef des Generalstabes vom Militärbefehlshaber Danzig-Westpreußen ernannt. Ende Oktober 1939 wurde er durch die Umbenennung des Stabes zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretenden Generalkommando XX. Armeekorps in Danzig ernannt. Ende November 1940 wurde er abgelöst. Dafür wurde er jetzt zum Chef des Generalstabes vom XXXXVII. Armeekorps (mot.) ernannt. Am 12. März 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 1. April 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Mitte Mai 1942 wurde er dann als solcher abgelöst und zum Chef des Generalstabes des Armeeoberkommando Norwegen (AOK Norwegen). Am 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. April 1944 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juni 1944 wurde er zum Kommandeur der 12. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront ernannt. In diesem Monat kam es dann zur Sommeroffensive der Roten Armee, wobei die gesamte Heeresgruppe Mitte zerschlagen wurde. Dabei geriet Generalleutnant Bamler in Mogiliew in russische Gefangenschaft. In dieser wurde er dann Mitglied vom Bund deutscher Offiziere (BDO) und vom Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD). Er war auch einer der Verfasser des Aufrufs der 50 Generale. Später besuchte er in der Gefangenschaft auch noch eine Antifa-Schule. Im Frühjahr 1950 wurde er aus der sowjetischen Gefangenschaft. Er ließ sich dann in der sowjetischen Besatzungszone nieder. Er trat dort 1951 in die kasernierte Volkspolizei ein. Dort wurde er am 1. Oktober 1952 als Generalmajor und Garnisonsältester in Erfurt eingesetzt. 1959 wechselte er dann in das Ministerium für Staatssicherheit. 1962 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet.