Baeßler, Erich

 

* 5. August 1890, Grasegrund in Schlesien

† 11. Mai 1957, Bremen

 

Erich Baeßler trat nach seiner Kadettenausbildung am 14. März 1911 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 5. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 154. Er war der ältere Bruder des späteren Generalleutnant Johannes Baeßler. Am 22. Mai 1912 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. Juni 1910 datiert. Mit seinem Regiment rückte er bei Beginn des 1. Weltkrieges als Zugführer an die Front. Am 18. Dezember 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann Mitte 1916 zum Regimentsadjutant vom 5. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 154 ernannt. Ab dem Sommer 1918 wurde er dann als Ordonanzoffizier beim XXIV. Reservekorps eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Nach dem Kriege wurde er in das Reichsheer übernommen. Am 31. Januar 1920 wurde er aus der Reichswehr verabschiedet. Ihm wurden dabei die Charakter als Hauptmann verliehen. Er trat als solcher dann in die Polizei ein. Dort verbrachte er dann die nächsten 15 Jahre, wobei er bis zum Oberstleutnant aufstieg. Am 18. Dezember 1930 wurde er als Polizei-Major von der Polizeischule Sensburg als Sachbearbeiter zur Regierung Schneidemühl versetzt. Nach der Erweiterung der Reichswehr wurde er bei der Enttarnung der Verbände am 15. Oktober 1935 in die Wehrmacht übernommen. Dabei wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 65 in Bremen ernannt. Am 1. Januar 1938 wurde er zum Oberst befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 22 in Bremen ernannt. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 399 ernannt. Ende des Frühjahr 1940 wurde er mit diesem nach Dänemark verlegt. Noch im Sommer 1940 wurde das Regiment dann als Besatzungstruppe nach Frankreich verlegt. Im Frühjahr 1941 verlegte er dann mit seinem Regiment nach Rumänien. Zum Sommerbeginn 1941 führte er das Infanterie-Regiment 399 dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 29. September 1941 wurde er namentlich im Ehrenblatt des Heeres genannt. Am 18. Oktober 1941 wurde ihm nach beiden Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen auch noch das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Anfang November 1941 gab er dann sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Januar 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. April 1942 wurde er zum Kommandeur der neuen 377. Infanterie-Division in Nordfrankreich ernannt. Nach dem Abschluss der Aufstellung verlegte er dann mit seiner Division zum Südabschnitt der Ostfront. Mitte Dezember 1942 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 30. Juni 1943 wurde er dann zur Heeresgruppe D kommandiert. Dort wurde er mit der stellvertretenden Führung der 17. Luftwaffen-Feld-Division beauftragt. Mitte Oktober 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 19. Luftwaffen-Feld-Division in der Niederlande ernannt. Durch die Umbenennung der Division wurde er dann nach wenigen Wochen zum Kommandeur der 19. Feld-Division (L) ernannt. Am 1. Januar 1944 wurde er zum Generalleutnant befördert. Durch die erneute Umbenennung der Division bei der Verlegung nach Italien wurde er am 1. Juni 1944 zum Kommandeur der 19. Luftwaffen-Sturm-Division ernannt. Nach kurzer Zeit gab er sein Kommando an Oberst Albert Henze ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. In dieser wurde er am 8. August 1944 zum Oberkommando des Heeres kommandiert. Dort wurde er mit einer Sonderaufgabe betraut. Dabei handelte es sich um den Ausbau des Ostraumes. Im Herbst 1944 wurde er zum Stadtkommandant von Oslo ernannt. Im November 1944 wurde er zum Kommandeur der 49. Infanterie-Division ernannt. Im Dezember 1944 gab er dieses Kommando wieder ab. Mit der Kapitulation geriet er dann in Gefangenschaft. Aus dieser wurde er später wieder entlassen.