Arndt, Karl Hermann

 

* 10. März 1892, Groß-Kauen / Schlesien

† 30. Dezember 1981, Balve-Langenholthausen / Sauerland

 

Karl Arndt besuchte von April 1908 bis Oktober 1909 die Unteroffiziervorschule Wohlau in Schlesien. Im Anschluß wurde er bis Ende November 1911 zur 2. Kompanie der Unteroffizierschule Potsdam kommandiert. Am 1. Oktober 1911 wurde er in die 2. Kompanie vom 1. Niederschlesisches Infanterie-Regiment "Graf Kirchbach" Nr. 46 versetzt und bei diesem am 27. Januar 1912 zum Unteroffizier befördert. Am 2. August 1914 zog er mit seinem Regiment ins Feld, wo er am 24. September 1914 verwundet wurde. Am 16. Juni 1915 zum Sergeant befördert, kam er nach seiner Genesung zum Ersatz-Bataillon seines Regiments und am 24. November 1915 zurück ins Feld. Am 15. Juni 1915 wurde er wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Vizefeldwebel befördert. Im Herbst 1918 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft. Im 1. Weltkrieg wurde er mehrmals verwundet. Im Ersten Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 20. März 1919 wurde er wieder freigelassen. Am 15. August 1919 kam er als Kompanie-Offizier und Leutnant in das Volkswehr-Bataillon V. Er wurde danach in das Reichsheer übernommen. Am 15. Februar 1920 wurde er in das Reichswehr-Schützen-Regiment 105 versetzt. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 kam er in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 9. Am 1. Oktober 1920 kam er bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr in das 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er am 18. Dezember 1923 zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde auf den 1. Dezember 1923 festgelegt. Im Winter 1923/24 wurde er etwa 4 Monate als Führer der 5. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glogau eingesetzt. Danach wurde er dann wieder als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie verwendet. 1924/25 wurde er dann in die 2. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt an der Oder versetzt. 1926/27 wurde er dann in die 4. (MG.) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Frankfurt versetzt. Am 1. November 1928 folgte unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann seine Versetzung in die 11. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Görlitz. Am 6. Dezember 1928 wurde er dann zum Chef der 3. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Frankfurt ernannt. Am 1. Oktober 1930 kam er dann zur 13. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Frankfurt. Am 1. April 1931 wurde er dann zum Chef der 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Am 1. Oktober 1934 kam er bei der Erweiterung der Reichswehr zum Infanterie-Regiment Frankfurt. Bei diesem wurde er dann Kompanie-Offizier in der 13. und 14. Kompanie vom Regiment eingesetzt. Am 20. April 1935 wurde er dort zum Major befördert. Bei der Enttarnung der Verbände kam er dann im Zuge der Erweiterung am 15. Oktober 1935 in das Infanterie-Regiment 68. Er übernahm an diesem Tag das I. Bataillon seines Regiments. Am 27. Januar 1936 hatte er einen Autounfall, so dass er von seiner Stellung als Bataillonskommandeur zurücktreten musste. Er kam dann in den Stab vom Infanterie-Regiment 68. Am 1. August 1936 wurde er zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon 16 in Berlin-Spandau ernannt. Durch die Umbenennung des Bataillons wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur vom Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 67 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Januar 1938 zum Oberstleutnant befördert. Mitte Januar 1939 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 68 ernannt. Dieses führte er dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 in den Polenfeldzug. Bereits im Polenfeldzug wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 6. Februar 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 511 ernannt. Dieses Regiment führte er dann in den Westfeldzug. Dabei wurde ihm dann die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Nach dem Feldzug blieb das Regiment als Besatzungstruppe in Frankreich. Am 20. November 1940 wurde er zum Oberst befördert. Das Rangdienstalter wurde auf den 1. November 1940 datiert. Im Frühjahr 1941 verlegte er mit seinem Regiment nach Polen. Zum Beginn des Sommers 1941 führte er das Infanterie-Regiment 511 dann im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Für die Leistungen seines Regiments während der Schlacht um Kiew wurde er am 23. Januar 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Auch bei der Umbenennung des Regiments zum Grenadier-Regiment 511 Mitte Oktober 1942 blieb er weiter der Kommandeur. Mitte Januar 1943 gab er sein Kommando ab und wurde dafür mit der Führung der 293. Infanterie-Division im Mittelabschnitt der Ostfront beauftragt. Am 10. März 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Das Rangdienstalter wurde auf den 1. April 1943 festgelegt. An diesem Tag wurde er dann zum Kommandeur der 293. Infanterie-Division ernannt. Am 8. November 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1943 festgelegt. Anfang November 1943 gab er sein Kommando bei der Auflösung der Division ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Er wurde dafür am 20. November 1943 zum Kommandeur der neuen 359. Infanterie-Division ernannt. Als solcher wurde er am 2. Juli 1944 mit dem Deutsches Kreuz in Gold ausgezeichnet. Im Raum von Krakau gelang es ihm mit seiner Division, den Durchbruch russischer Verbände nach Süden über die Weichsel zu vereiteln. Hierfür wurde er am 1. Februar 1945 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 22. Januar 1945 wurde er für diese Tat auch namentlich in den Ergänzungen zum Wehrmachtsbericht genannt: "Im Raum von Krakau hat die brandenburgische 359. Infanteriedivision unter Führung von Generalleutnant Arndt durch hervorragende Standfestigkeit und beispielhaften Angriffsschwung den Durchbruch weit überlegener feindlicher Kräfte nach Süden über die Weichsel vereitelt und dadurch den Aufbau einer geschlossenen Abwehrfront ermöglicht." Mitte April 1945 wurde er mit der Führung des XXXIX. Panzerkorps beauftragt. Am 8. Mai 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Aus dieser wurde er erst am 5. Juli 1947 entlassen.

 

Ritterkreuz (23. Januar 1942) Eichenlaub (1. Februar 1945)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011