Kriegsorden des Deutschen Kreuzes

(gen. Deutsches Kreuz)

 

 

 

         

 

Deutsches Kreuz in Gold und in Silber

 

Stiftungsdatum:

28. September 1941

Stifter:

"Der Führer, Adolf Hitler"

Stiftungsverordnung:

Artikel 3 der Stiftungsverordnung vom 28. September 1941:

 

"Das Deutsche Kreuz in Gold wird verliehen, für vielfach bewiesene außergewöhnliche Tapferkeit oder für vielfache hervorragende Verdienste in der Truppenführung."

Absatz 1): "Das Deutsche Kreuz in Silber wird verliehen für vielfache außergewöhnliche Verdienste in der militärischen Kriegführung."1

 

 

 

 

Verleihungsbestimmungen:

Das Deutsche Kreuz in Gold sollte an diejenigen Soldaten verliehen werden, die nach der Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. Klasse (oder der Spange zum Eisernen Kreuz von 1914) eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Tapferkeitstaten bzw. vielfach hervorragende Verdienste in der Truppenführung erbracht haben, die jedoch nicht zur Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes führten. Als Faustregel galt: Für Mannschaften und Unteroffiziere sechs, für Offiziere acht Taten, die zur Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. Klasse geführt hätten.

Das Deutsche Kreuz in Silber sollte an diejenigen Soldaten verliehen werden, die nach der Verleihung des Eisernen Kreuzes 1. Klasse (oder der Spange zum Eisernen Kreuz von 1914) oder des Kriegsverdienstkreuzes 1. Klasse mit Schwertern eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Verdiensten in der militärischen Kriegführung erbracht haben. Als Faustregel galt: Für Mannschaften und Unteroffiziere sechs, für Offiziere acht Taten, die zur Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes 1. Klasse mit Schwertern geführt hätten.

 

Weder das Deutsche Kreuz in Gold noch in Silber waren Voraussetzung für die Verleihung des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes. Es konnte jedoch an Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes verliehen werden.2

 

Das Deutsche Kreuz wurde an alle Angehörigen des Heeres, der Luftwaffe, der Kriegsmarine und der Waffen-SS durch den Oberbefehlshaber der Wehrmacht verliehen.3

 

Am 16. Oktober 1942 gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt, das "für vielfach bewiesene außergewöhnliche Tapferkeitstaten oder vielfache hervorragende Verdienste in der Truppenführung das Deutsche Kreuz in Gold auch an Angehörige der befreundeten oder verbündeten Länder, die bereits im Besitz des EK 2. und 1. Klasse sind, verliehen werden kann."3

 

Laut einer, am 30. Januar 1943, vom Oberkommando der Wehrmacht, bekannt gegebenen Entscheidung des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht, das Deutsche Kreuz in Gold auch nach der Verleihung des Deutschen Kreuzes in Silber verliehen werden. Dann ist jedoch nur das Deutsche Kreuz in Gold zu tragen.3

 

In einem nicht näher datiertem Zeitraum des Jahres 1944 wurde die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Silber vom "Führer Adolf Hitler" gesperrt.3

 

Die Kriegsmarine führte im Oktober 1944 ein Punktesystem, für die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold ein. Z.B. erhielt der betreffende Soldat, für die Entschärfung einer unbekannten feindlichen Fernzündungsmine 500 Punkte, für die Entschärfung einer bekannten feindlichen Fernzündungsmine jedoch nur 100 Punkte; für das Deutsche Kreuz in Gold waren mindestens 6000 Punkte erforderlich.3

 

Deutsches Kreuz in gestickter Form:

 

Am 5. Juni 1942 gab das Oberkommando der Wehrmacht bekannt, "daß der Führer das Tragen des Deutschen Kreuzes in Gold - in gestickter Form auf Stoffunterlage - genehmigt" wurde.

Ein Jahr später, am 2. April 1943 teilte das Oberkommando des Heeres mit, daß "die Aushändigung von Deutschen Kreuzen in Gold in gestickter Form vorläufig nur durch die Feldtruppen erfolgt. Dort sind diese in erster Linie an solche Soldaten auszugeben, bei denen aufgrund ihrer Verwendung am ehesten eine Beschädigung des Originals möglich ist."4

 

Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold an Besitzer der Nahkampfspange in Gold:

 

Am 30. August 1944 stellte Hitler, bei der Verleihung der goldenen Nahkampfspange fest, dass einer der beliehenen Soldaten noch nicht im Besitz des Eisernen Kreuzes 1. Klasse war. Er ordnete daraufhin an, dass Trägern der goldenen Nahkampfspange, ohne weitere Begründung, das Deutsche Kreuz in Gold, verliehen werden konnte, da sie allein durch die Anzahl ihrer Nahkampftage ihre Tapferkeit wiederholt bewiesen hatten.5

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verleihungsbefugnis:

Ab 19. Dezember 1941 Generalfeldmarschall Keitel

Trageweise:

Rechte Brustseite

Abmessungen:

 

Material:

 

Entwurf:

Professor Richard Klein aus München - Musterexemplar hergestellt von "Deschler und Sohn" aus München.

Verleihungs-Daten:

Für Angehörige des Heeres und der Waffen-SS:4

Deutsches Kreuz in Gold   ca. 17.000

Deutsches Kreuz in Silber   ca. 900

Für Angehörige des Heeres und der Waffen-SS (29. September 1941 bis 11. Mai 1945):5

Deutsches Kreuz in Gold   ca. 16.876

Für Angehörige der Kriegsmarine (bis einschließlich 30. September 1944):4

Deutsches Kreuz in Gold   ca.  1.000

Für Angehörige der Kriegsmarine (5. März 1943 bis 9. November 1944):4

Deutsches Kreuz in Silber   26

 

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen:

Das Deutsche Kreuz in Gold wurde erstmals am 18. Oktober 1941 an 38 Angehörige des Heeres verliehen.

 

Vermutlich im Sommer 1942 wurde der Hofjuwelier Rath aus München, von der Ordenskanzlei der Präsidialkanzlei (Berlin), damit beauftragt, zwanzig Deutsche Kreuze in Gold mit Brillanten zu fertigen. Im Oktober 1942 waren diese Kreuze fertig und wurden der Ordenskanzlei übergeben. Aufgrund der sich immer mehr verschlechternden Kriegslage wurde ein solches Deutsches Kreuz in Gold mit Brillanten weder gestiftet noch verliehen. Drei dieser Kreuze befinden sich heute im West Point Museum der United States Military Academy in West Point, New York.6

 

 

 

 

 

 

"Presse-Hoffmann", 4. 10. 1941

"Deutsches Kreuz

 

   Zur Anerkennung vielfacher außergewöhnlicher Tapferkeits- oder Führungstaten hat der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht den Kriegsorden des Deutschen Kreuzes gestiftet. Der Orden des Deutschen Kreuzes ist ein Wehrmachtsorden und wird für vielfache außerordentliche Verdienste in der militärischen Kriegsführung in Silber, für vielfach bewiesene außergewöhnliche Tapferkeit oder für vielfache hervorragende Verdienste in der Truppenführung in Gold verliehen. Der Orden besteht aus einem achtzackigen, dunkelgrauen, silbergeränderten Stern von 65 Millimetern Durchmesser, der in einem silbernen bzw. goldenen Loorbeerkranz auf mattsilbernem Feld ein schwarzes, silbergerändertes Hakenkreuz trägt. Der Loorbeerkranz zeigt unten die Jahreszahl 1941. Das Deutsche Kreuz wird ohne auf der rechten Seite getragen."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitän zur See z.V. (später Konteradmiral z.V.) Dr. Paul Meixner trägt, gegen die Vorschrift, das Deutsche Kreuz in Silber und in Gold!

 

 

   1 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 47

   2 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 47 und 48

   3 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 48

   4 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 49

   5 "Deutsche Kriegsauszeichnungen 1939-1945   Heer - Waffen-SS - Polizei" von Rolf Michaelis - S. 29

   6 "Auszeichnungen des Deutschen Reiches 1936-1945" von Kurt-G. Klietmann - S. 49 und 50