Standort Graudenz

Pionierkaserne
Infanteriekaserne
Artillerie-Kaserne
Flughafen Graudenz

 

Die Stadt Graudenz heißt heute Grudziądz und liegt etwa 100 km südlich von Danzig und 200 km nordwestlich von Warschau an der Weichsel. 1920 wurde Graudenz mit etwa 40.300 Einwohnern (1910) trotz der deutschen Bevölkerungsmehrheit aufgrund des verlorenen Ersten Weltkrieges als Teil des Polnischen Korridors ohne Volksabstimmung von Deutschland abgetrennt und der polnischen Provinz Pommern zugeschlagen. Graudenz entwickelte sich zwischen den Kriegen zum wirtschaftlichen Zentrum Pommerns. Daneben war die Stadt einer der größten Garnisonen Polens. Am 3. September 1939 eroberte die deutsche Wehrmacht Graudenz, das als Teil des Reichsgaus Danzig-Westpreußen wieder in das Deutsche Reich eingegliedert wurde. Der Flughafen von Graudenz wurde von der Luftwaffe und der Flugzeugindustrie genutzt. Die Stadt wurde am 9. Februar 1945 zur Festung erklärt, nachdem die Stadt von der Roten Armee eingekesselt worden war. Die etwa 9.000 Mann umfassenden Verteidiger unter Generalleutnant Ludwig Fricke kapitulierten nach schweren Kämpfen am 6. März 1945. Im Zuge der Kampfhandlungen während der Belagerung war die Stadt zu etwa 60 % zerstört worden. Grudziądz wurde nun wieder ein Bestandteil des polnischen Staates, die deutsche Bevölkerung wurde – soweit sie noch nicht geflohen war – vertrieben.

 

Fronttruppenteile

Infanterie-Fla-Bataillon 828

Alarm-Kompanie Graudenz

Landungs-Pionier-Bataillon 530

Landungs-Pionier-Bataillon XX

Landesschützen-Bataillon 209

Landesschützen-Bataillon 397

Landesschützen-Bataillon 542

Landesschützen-Bataillon XVII

Stromsicherungs-Bataillon XX

14. (Eis.) / Kampfgeschwader 3

4. (H) / Aufklärungsgruppe 23

1. (H) / Aufklärungsgruppe 12

 

Ersatztruppenteile

Division Nr. 152

Division Nr. z.b.V. 428

Infanterie-Ersatz-Regiment 253

Grenadier-Ersatz-Bataillon 3

Infanterie-Ersatz-Bataillon 306

Infanterie-Ersatz-Bataillon 453

Infanterie-Ersatz-Bataillon 464

Infanterie-Ersatz-Bataillon 473

Panzer-Reserve-Abteilung Graudenz

Artillerie-Ausbildungs-Abteilung 32

Artillerie-Ersatz-Abteilung II./253

Festungs-Stamm-Artillerie-Abteilung 3123

Pionier-Ersatz-Bataillon 12

Pionier-Ausbildungs-Bataillon 12

Pionier-Ersatz-Bataillon 253

Nachrichten-Ersatz-Abteilung 16

Fallschirm-Ausbildungs- und Ersatz-Brigade H.G.

Flugzeugführerschule A/B 2

III. / Große Kampffliegerschule 4

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Festung Graudenz-Coubiere

Festungskommandantur Graudenz

Heeres-Zeugamt Graudenz

Wehrbezirkskommando (WK XX, Wehrersatzbezirk Danzig. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Graudenz, Strasburg / Westpreußen und Leipe / Westpreußen.)

Wehrmeldeamt (WK XX, Wehrbezirk Graudenz. Zuständig für den Stadtkreis Graudenz sowie die Landkreise Graudenz und Briesen.)

 

Einrichtungen

Truppenübungsplatz Graudenz

Außenkommando KL Stutthof - Rodungsarbeiten, nur 8-12 Häftlinge


 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück