Fliegerhorst Wörschach / Aigen

 

Mit der ab 1935 beginnenden Aufstellung von Einsatzverbänden der österreichischen Luftwaffe wurde der Bau von zusätzlichen Flugplätzen in der schützenden Gebirgszone erforderlich, damit die kleine österreichische Luftwaffe nicht bereits beim ersten Angriff eines Gegners vernichtet werden konnte. Man entschied sich für das Gelände des Taschenberger Moores. Bereits 1935 wurde mit den Planungsarbeiten begonnen, 1936 wurde mit den Arbeiten vor Ort begonnen. Geplant war der Bau von vier unterirdischen Hallen, Mannschafts- und Wirtschftsgebäuden und einer Start- und Landebahn. Anfang Dezember 1937 waren die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass der Fliegerhorst betriebs- und bezugsbereit gemeldet werden konnte. Im gleichen Monat verlegte das Bomber-Geschwader I von Aigen nach Wörschach.  Außerdem wurde die Flughafenkompanie 6 auf den Horst verlegt. Bis zum Jahresbeginn 1938 waren drei der fünf Mannschaftsgebäude, das Wachhaus sowie das Stabs- und das Wirtschaftsgebäude sowie das eigene Kraftwerk fertig gestellt. Der Fliegerhorst sollte mit 18 Bombenflugzeugen belegt werden. 1938 wurde der Platz dann von der Deutschen Luftwaffe übernommen. Der Horst verlor damit seine strategische Bedeutung, das schützende Gebirge wurde jetzt zum Hindernis. Das österreichische Bomber-Geschwader I wurde noch im April 1938 aufgelöst, Personal und Maschinen kamen zum Kampfgeschwader 158. Am 4. April 1938 verlegte die 1. (H) / Aufkl. Gr. 12 auf den Platz, um von hier aus am Einmarsch in das Sudetenland teilzunehmen. Die Gruppe verlegte aber bereits im gleichen Jahr nach Kottingbrunn. Der Platz wurde nun als "Stockierungsstelle" genutzt. Auf ihm wurden nicht mehr gebrauchte Flugzeuge eingelagert. Daneben nutzten die F.F.S. Zeltweg und die F.F.S. A/B 14 Klagenfurt als Landeplätze für Zwischenlandungen. In den letzten Kriegsmonaten verlegten dann meherer Einheiten und Stäbe nach Aigen und Umgebung, so das Luftgaukommando XVII und mehrere Horst-Kommandanturen. Im April 1945 wurde auch die Transportstaffel 40, die einzige Hubschraubereinheit der Luftwaffe, auf den Horst verlegt. Mit Heranrücken der Fronten wurde auch Aigen für die Zerstörung vorbereitet. Die Sprengungen sollten mit 50-ck Bomben erfolgen. Das Kriegsende und die Massenflucht der deutschen Einheiten vor den anrückenden Sowjets verhinderten jedoch eine Zerstörung.