Standort Gardelegen

Fliegerhorst Gardelegen

 

 

Die Garnison Gardelegen bereitet einige Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu einem Wehrkreis. In ihm gab es nämlich Schulen vom Wehrkreis IX und vom Wehrkreis XI. Der Lage nach ist der Standort aber eindeutig dem Wehrkreis XI zuzuordnen, da der Ort in der Altmark liegt. 1936 begannen nördlich der Stendaler Chaussee die Bauarbeiten für einen Fliegerhort der Luftwaffe. Der Platz wurde von Ausbildungseinheiten und dem Teil-Luftpark XI/A genutzt. Während des Krieges lagen zudem Einsatzverbände auf dem Platz. n der Endphase des Zweiten Weltkrieges starben am 15. März 1945 52 Menschen bei einem Angriff der 8. US Air Force auf die Bahnanlagen von Gardelegen. Die Nicolaikirche und andere Gebäude wurden zerstört. Am 13. April 1945 fand ein grausamer Massenmord in der Nähe Gardelegens statt: in der Isenschnibber Feldscheune ermordete die SS auf Anweisung des NSDAP-Kreisleiters Gerhard Thiele und mit Unterstützung der Bürger der Stadt 1016 KZ-Häftlinge. Einen Tag später wurde die Stadt kampflos der US-Armee übergeben. Im Sommer 1945 zogen die Amerikaner vereinbarungsgemäß aus dem von ihnen besetzten Teil der Sowjetischen Besatzungszone ab. Truppen der Roten Armee rückten in Gardelegen ein.

 

Fronttruppenteile

II. / Jagdgeschwader 3

II. / Jagdgeschwader 5

I. und IV. / Jagdgeschwader 301

II. und IV. / Kampfgeschwader 54

IV. / Jagdgeschwader 54

Stab / Jagdgeschwader 25

Kampfgeschwader zur besonderen Verwendung 1

Ergänzungsgruppe / Lehrgeschwader 1

 

Ersatztruppenteile

Fallschirmjäger-u. Ausbildungs-Bataillon Gardelegen

Wehrkreis-Remonteschule IX

Wehrkreis-Reit- und Fahrschule XI

Versuchs-Kommando Hottendorf

Ergänzungs-Kampfgeschwader 1

Stab / Kampfgeschwader 101

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrmeldeamt (WK XI, Wehrbezirk Stendal. Zuständig für den Landkreis Gardelegen.)

Heeres-Standort-Verwaltung

Fliegerhorst-Kommandantur 21/XI

Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 25/XI

Fliegerhorst-Kommandantur 16/XI

 

Einrichtungen

Teil-Luftpark Luftgau XI/A

 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.