Kurhessen-Kaserne Hann. Münden


Der Grundstein für die Kaserne wurde im August 1900 an der heutigen Wilhelmhäuser Straße in Hannoversch Münden gelegt. Bereits 1899 war der Bescheid ergangen, daß die Stadt wieder Garnison werden sollte. Im Oktober 1901 zog das Hessische Pionier-Bataillon Nr. 11, von Mainz-Kastel kommend, in die neue "Pionier-Kaserne" ein. Der Bau dauerte also mehr als ein Jahr und kostete die Stadt über 3 Millionen Goldmark. 1902 wurde das traditionsreiche Bataillon zum Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11 umbenannt. In der Friedenszeit vor dem 1. Weltkrieg zeichnete sich das Bataillon besonders beim schweren Hochwasser im Jahr 1909 aus. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges zog das Bataillon ins Feld, es sollte erst 1918 wieder in die Kaserne zurückkehren. Währenddessen wurde ein Pionier-Ersatzbataillon 11 in der Kaserne beheimatet. Nach dem 1. Weltkrieg entstand beim 200.000 Mann-Heer der Reichswehr aus den ehemaligen Pionier-Bataillonen Nr. 11, 15, 18, 21 und 25 das Reichswehr-Pionier-Bataillon 11. Es wurde aber am 28. September 1920 nach Ulm in den neuen Wehrkreis V verlegt und dort zum Pionier-Bataillon 5 umbenannt. Von 1921 bis 1934 war in der Kaserne die Hessisch-Nassauische Polizeischule untergebracht. Aus 2 Kompanien des Pionier-Bataillon 5 in Ulm, entstand 1934 ein Pionier-Bataillon Münden, welches kurz darauf zum Pionier-Bataillon 9 umbenannt wurde. Dieses Bataillon zog am 2. Oktober 1934 in die jetzt "Kurhessen-Kaserne" genannte Kaserne ein. Teile vom Bataillon sollen 1936 nach Hanau verlegt wurden sein, aber das ist absolut nicht bestätigt. In der Kaserne entstand dafür 1935 das Pionier-Bataillon 29. Gleichzeitig wurde in Hannoversch Münden auch eine Gneisenau-Kaserne errichtet, in die das neue Pionier-Bataillon 49 einzog. Das Bataillon der Kaserne zog 1939 in den 2. Weltkrieg. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kaserne zuerst als Internierungslager für ausländische Fremdarbeiter verwendet. Von 1952 bis 1956 wurde es als Unterkunft einer Grenzschutzabteilung und für Gewerbeansiedlungen genutzt. Im Zuge der Aufstellung der Bundeswehr zogen 1956 wieder Soldaten in die Kurhessen-Kaserne ein. Es handelte sich um ein Grenadierbataillon und einen Kampfgruppenstab. Am 22. November 1956 wurde Hannoversch Münden wieder Pionierstandort. Das Grenadierbataillon wurde von dem Panzer-Pionier-Bataillon 5 abgelöst. Das PzPiBtl 5 wurde 1958 der 2. Panzer-Grenadier-Division unterstellt und in Pionier-Bataillon 2 umbenannt. 1962 rückte das Bataillon nach Hamburg aus und half bei der großen Flutkatastrophe. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Pionier-Bataillon 2 am 25. September 1992 mit einem Großen Zapfenstreich feierlich verabschiedet und die Garnison am 31. März 1993 offiziell aufgelöst. Heute wird die historische Pionierkaserne als "Wohn- und Gewerbepark Fuldablick" bezeichnet und entsprechend genutzt.

1906
1926
Haupteingang 1927
1931 als Polizeischule
ca. 1950