Standort Trautenau

 

Die Stadt Trautenau heißt heute Trutnov und liegt im Norden Tschechiens im Tal des Flusses Úpa (Aupa). Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Trautenau 1918 durch tschechoslowakische Soldaten besetzt. Die zuvor zu Österreich-Ungarn gehörende Stadt wurde durch den Vertrag von Saint-Germain Teil der neugegründeten Tschechoslowakei. 1920 wurden eine tschechische Bürgerschule und ein tschechisches Realgymnasium errichtet. Die wirtschaftliche Situation der Stadt verschlechterte sich 1923 durch die Inflation der Geldwährung und 1929 bis 1930 durch eine Massenarbeitslosigkeit infolge des Wegbrechens der traditionell gewachsenen Handelsmärkte. 1930 lebten in der Stadt 15.923 Einwohner, 1939 waren es 14.811. Infolge des Münchner Abkommens wurde Trautenau, das überwiegend deutschsprachige Bewohner hatte, 1938 dem Deutschen Reich angeschlossen und war bis 1945 Sitz des Landkreises Trautenau, Regierungsbezirk Aussig, im Reichsgau Sudetenland. Seit 1941 entstanden in der Region Trautenau zahlreiche Zwangsarbeitslager der Organisation Schmelt. Von März 1944 an wurden sie in Außenlager des KZ Groß-Rosen umgewandelt. Der Lagerkomplex unter dem Namen „SS-Kommando Trautenau“ umfasste die Frauenaußenlager Bernsdorf, Gabersdorf, Ober Altstadt, Parschnitz (Poříčí) und Schatzlar. Auch die im September 1944 errichteten Außenlager Liebau und Ober Hohenelbe (Hořejší Vrchlabí) wurden von diesem Lagerkomplex, dessen Sitz sich in Parschnitz befand, mitverwaltet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt von Truppen der Roten Armee besetzt und die im Münchener Abkommen (September 1938) an Deutschland übertragenen Territorien kamen wieder zur Tschechoslowakei zurück. Es kamen wieder die tschechischen Ortsnamen in Gebrauch. Bereits ab Mai 1945 wurden die meisten deutschen Bewohner von tschechoslowakischer Miliz aus Trautenau vertrieben. Ihr Vermögen wurde, legitimiert durch das Beneš-Dekret 108, konfisziert. Die Zahl der Einwohner ging dadurch zunächst stark zurück, wurde jedoch durch Eingemeindungen und Zuzug ausgeglichen.

 

Fronttruppenteile

I./Infanterie-Regiment 83

Alarm-Einheit Trautenau

Versehrten-Bataillon Trautenau

Urlauber-Kompanie Trautenau

 

Ersatztruppenteile

Infanterie-Ersatz-Bataillon 350

Grenadier-Ersatz-Bataillon 472

Grenadier-Ausbildungs-Regiment 518

Sanitäts-Staffel

SS-Gebirgs-Jäger-Ersatz-Bataillon

SS-Gebirgs-Jäger-Ersatz-Bataillon Nord

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Wehrbezirks-Kommando (WK VIII, Wehrersatzbezirk Liegnitz. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Trautenau, Braunau und Hohenelbe.)

Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Trautenau. Zuständig für den Landkreis Trautenau.)

 

Einrichtungen