Standort Sagan

Fliegerhorst Sagan-Küpper

 

Die Stadt Sagan heißt heute Zagan und liegt im Westen von Polen am Fluß Bober. Die Stadt war seit 1816 Verwaltungssitz des preußischen Landkreises Sagan, der 1932 zum Landkreis Sprottau im Regierungsbezirk Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs fusionierte, wobei das Landratsamt in Sagan verblieb. Sagan war seit 1741 Garnisonsstadt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Stab, die V. Abteilung und die 16. Batterie des 3. (Preuß) Artillerie-Regiments in Sagan stationiert. 1934 folgte die Stationierung von Teilen des Reitenden Artillerie-Regiments 3 (ab 1935 I / Artillerie-Regiment 76). In Sagan gab es zudem u.a. eine Sanitätsstaffel, einen Ausbildungsleiter, ein Wehrbezirkskommando, ein Wehrmeldeamt und zwei Heeresfachschulen. Am 10. November 1938 folgte in Sagan die Aufstellung der Panzer-Brigade 8 mit dem Panzer-Regiment 15. Im Jahr 1936 begannen ostnordostwärts von Sagan die Arbeiten an einem Fliegerhorst und einem Luftpark. Der Platz wurde anschließend von Einsatz- und Schuleinheiten genutzt. Im August und September 1939 lag der Stab und die Stabsstaffel des KG z.b.V. 2 auf dem Platz. Im Januar und Februar 1945 wurden die 14 (Eis) / KG 55, die Nahaufklärungsgruppe 8, die II. / Schlachtgeschwader 2 und die Schleppgruppe 1 von Sagan aus eingesetzt. Im Februar 1945 eroberte die Rote Armee in erbitterten Kämpfen die Stadt und unterstellte sie noch vor Kriegsende der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Die Stadt erhielt den Namen Żagań in polnischer Schreibweise. In den folgenden Jahren wurden die Einwohner, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben und durch Polen ersetzt

 

Fronttruppenteile

8. Panzer-Brigade

Panzer-Regiment 15, Stab

I./Panzer-Regiment 15

II./Panzer-Regiment 15

Panzer-Abwehr-Abteilung 18

4. (E.)/Panzer-Abwehr-Abteilung 8

Stab und 16. Batterie / Artillerie-Regiment 3

V.(reit.)/Artillerie-Regiment 3

1., 2./Reiter-Artillerie-Artillerie-3

Artillerie-Regiment 76, Stab

I./Artillerie-Regiment 76

Kampfgruppe Patzelt

Panzer-Regiment Sagan

Panzer-Abwehr-Abteilung 8

Panzer-Jäger-Abteilung 18

Panzer-Vernichtungs-Abteilung Sagan

Panzer-(Kampf)Wagen-Reserve des OKH Sagan

Landesschützen-Bataillon 351

Landesschützen-Bataillon 555

Landesschützen-Bataillon 569

Landesschützen-Bataillon 585

Landesschützen-Bataillon 586

Luftwaffen-Landesschützen-Kompanie Sagan

1. und 2. / Jagdgruppe Nord

Schleppgruppe 1

Teile Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 9

Stab 3. Flieger-Division

 

Ersatztruppenteile

Sanitäts-Staffel

Ausbildungs-Leiter

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Infanterie-Panzer-Jäger-Ersatz-Kompanie 221

Infanterie-Panzer-Jäger-Ersatz-Kompanie 252

Panzer-Jäger-Ersatz-Abteilung 8

Panzer-Ersatz-Abteilung 10

Panzer-Ersatz-Abteilung 15

Kraftfahr-Ersatz-Abteilung 28

I. / Ergänzungs-Jagdgeschwader 1

 

Kommandobehörden

Wehrbezirks-Kommando (Wehrkreis VIII, Wehrersatzbezirk Liegnitz. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Sagan und Rothenburg.)

Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Sagan. Zuständig für den Landkreis Sagan.)

Wehrmachtfürsorgeoffizier

Heeres-Standort-Verwaltung

Heeres-Bauamt

Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 43/III

Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 11/VIII

 

Einrichtungen

Standortfunkstelle

Heeres-Munitionsanstalt Priebus

Stalag VIII C

Stalag VIII C

Kriegsgefangenen-Lager 3 der Luftwaffe

Kriegsgefangenen-Lager 4 der Luftwaffe

Zwangs-Arbeitslager für Juden - Spinnerei, Bahnbau

Luftpark Sagan

 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück