Standort Ohlau

Fliegerhorst Ohlau

 

Die Stadt Ohlau heißt heute Olawa und liegt zwischen den Flüssen Olawa und der Oder. 1921 wurden Teile des Reiter-Regiments 11 (später Kavallerie-Regiment 11) in Ohlau stationiert. 1936 folgte die Stationierung der I. Abteilung des Artillerie-Regiments 64 sowie der Ergänzungs-Batterien 15 und 16. In der Stadt gab es außerdem eine Sanitätsstaffel, einen Ausbildungsleiter, ein Wehrmeldeamt, zwei Heeresfachschulen, eine Heeres-Standort-Verwaltung sowie ein Heeres-Verpflegungsamt. Nord-nordwestlich von Ohlau wurde Ende der 30er Jahre auf dem Gebiet eines Notlandeplatzes ein Einsatzhafen I. Ordnung der Luftwaffe errichtet. Bis Ende 1939 wurde der Platz zu einem Fliegerhorst ausgebaut und durch eine Flugzeugführerschule belegt. Im August und September 1941 lag die I. / Kampfgeschwader 54 auf dem Platz. Im JAnuar 1945 kamen der Stab sowie die I. und III. Gruppe des Jagdgeschwaders 77 und die II. / Nachtjagdgeschwader 5 auf dem Platz. Anfang Januar 1945 kamen erneut Einsatzverbände der Luftwaffe auf den Platz. Am 27. Januar 1945 wurde Ohlau durch die Rote Armee erobert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Ohlau etwa zur Hälfte zerstört. Die Stadt wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Die deutsche Stadt erhielt den polnischen Namen Oława. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde nahezu vollständig von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben. Erst um die Mitte der 1960er Jahre wurde wieder die Einwohnerzahl der Vorkriegszeit erreicht. Dabei wurden in der Stadt großenteils Aussiedler aus Gebieten östlich der Curzon-Linie angesiedelt, die in diesen an die Sowjetunion gefallenen sogenannten Kresy-Gebieten polnischen Minderheiten angehört hatten.

 

Fronttruppenteile

Kavallerie-Regiment (motorisiert)11

1. Ausbildungs-Eskadron / Kavallerie-Regiment 11

I./Artillerie-Regiment 64

7.(E.)/Artillerie-Regiment 64

Landesschützen-Bataillon 586

III.(Ergänzungs-) / Jagdgeschwader 1

Stab/Nacht-Jagdgeschwader 102

III./Nacht-Jagdgeschwader 102

I. / Kampfgeschwader 54

II. / Kampfgeschwader 55

II. / Nachtjagdgeschwader 5

Jagdgruppe Nord

mittlere Heimat-Flak-Batterie 4/VIII

Werft-Kompanie 4

 

Ersatztruppenteile

Ergänzungs-Batterie 15

Ergänzungs-Batterie 16

Sanitäts-Staffel

Ausbildungs-Leiter

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (Forst)

Artillerie-Ersatz-Abteilung 44

Flugzeugführerschule B 19

Flugzeugführerschule C 14

Flugzeugführerschule C 19

Ergänzungsstaffel des Zerstörer-Geschwaders 76

 

Kommandobehörden

Wehrmeldeamt

Heeres-Standort-Verwaltung

Heeres-Verpflegungs-Amt

Flugplatz-Kommando A 49/IV

Fliegerhorst-Kommandantur Ohlau

 

Einrichtungen



 

Literatur und Quellen:

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 3. Biblio-Verlag Osnabrück 1996

Mattiello Ginfranco: Fliegerhorstkommandanturen und Flugplätze der deutschen Luftwaffe 1935-1945, Biblio-Verlag Osnabrück