Standort Mährisch Rothwasser

 

Die Gemeinde Mährisch Rothwasser heißt heute Stará Červená Voda und liegt im Nordosten Tschechiens. 1930 lebten in der Marktgemeinde 2.526 Einwohner, 1939 waren es 2326. Nach dem Münchner Abkommen wurde Mährisch Rothwasser an das Deutsche Reich angeschlossen und gehörte von 1939 bis 1945 zum Landkreis Hohenstadt. 1939 wurde die 15. Kompanie des Infanterie-Regiments 38 nach Mährisch Rothwasser verlegt und blieb dort bis Kriegsbeginn. Während des Zweiten Weltkrieges produzierte im Ortsteil Weißwasser (Bílá Voda) das „Friesewerk“, ein Tarnunternehmen der Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie in Berlin, Bauteile für Funklenk- und Funkmesseinrichtungen für die Luftwaffe. 1944 entstand in Weißwasser ein Außenlager des KZ Groß-Rosen. Hier waren in Baracken mehrere hundert meist aus Ungarn stammende jüdische Frauen aus dem KZ Auschwitz untergebracht, die im Friesewerk arbeiteten. Anfang 1945 erhöhte sich die Zahl der KZ-Häftlinge bis auf etwa 650. Das Lager wurde bei der deutschen Kapitulation am 8. Mai 1945 befreit. Zwischen dem 23. April und 25. Oktober 1946 wurde die deutsche Bevölkerung abgeschoben. In sieben Transporten wurden insgesamt 2.156 Menschen vertrieben, danach lebten noch 37 Deutsche in Červená Voda. Im Ort wurden mährische Tschechen aus der Gegend von Tišnov angesiedelt. Am Křížová hora entstand ein militärischer Übungsplatz der tschechoslowakischen Armee, den von 1969 bis 1990 die Sowjetische Armee nutzte.

 

Fronttruppenteile

15. Kompanie/Infanterie-Regiment 38

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

 

Einrichtungen