Standort Cosel

 

Die Stadt Cosel heißt heute Koźle und ist seit 1975 ein Stadtteil der Stadt Kędzierzyn-Koźle in Polen. Sie liegt am linken Oderufer. Am 20. März 1921 wurde die Volksabstimmung in Oberschlesien durchgeführt. Im Kreis Kosel, der zu knapp 77 % polnischsprachige Einwohner hatte, stimmten 75 % für Deutschland und 25 % für Polen. Vom 4. bis zum 6. Juni 1921 kam es im Rahmen des Dritten Schlesischen Aufstandes zu den „Umgehungskämpfen Slawentzitz-Cosel“ der Gruppe Süd des Selbstschutz Oberschlesien unter Generalleutnant a. D. Bernhard von Hülsen. Von 1939 bis 1944 wurden viele jüdische Familien aus Cosel durch die Nationalsozialisten verschleppt; die letzten jüdischen Bürger von Cosel wurden vor ihrem Abtransport nach Auschwitz 1944 im Leichenkeller des jüdischen Friedhofes arrestiert. In der Nähe von Cosel entstand ab 1940 eine große Anlage zur Kohleverflüssigung der Oberschlesischen Hydrierwerke AG in Blechhammer sowie zeitgleich in Heydebreck O.S. das Hydrierwerk Heydebreck der IG Farben. Zu den Unternehmen gehörten die Arbeitslager Blechhammer. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs kam es vom 21. Januar bis zum 18. März 1945 zu Angriffen der Roten Armee auf den Brückenkopf Cosel. Am 21./22. Januar 1945 überschritten sowjetische Spitzengruppen nördlich Rogau die gefrorene Oder. Am 16. März kam es zum Durchbruch der Roten Armee in Langlieben in Richtung Gnadenfeld/Bauerwitz. In der Nacht vom 18. auf den 19. März wurden gegen zwei Uhr die Oderbrücken gesprengt, und die deutsche Kampfgruppe (344. Infanterie-Division) marschierte mit Verwundeten, Frauen und Kindern in Richtung Deutsch Rasselwitz. Hier fiel der Kampfgruppenkommandant und letzte Kommandant von Cosel, Major Werner. Nach Kriegsende wurde Cosel 1945 wie fast ganz Schlesien von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung polnischer Migranten, die zum Teil aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen und dort der polnischen Minderheit angehört hatten. Es wurde die Ortsbezeichnung Koźle eingeführt. Die deutsche Bevölkerung wurde zum großen Teil von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.


Fronttruppenteile

II./Infanterie-Regiment 84

III./Infanterie-Regiment 84

E./Infanterie-Regiment 84

Ergänzungs-Bataillon I.R. 84

Pionier-Arbeits-Kommando Cosel

Landesschützen-Bataillon XIII/VIII

 

Ersatztruppenteile

Sanitäts-Staffel

Ausbildungs-Leiter

Heeresfachschule (V.W.)

Heeresfachschule (V.)

Infanterie-Ersatz-Bataillon 84

Grenadier-Ersatz-Bataillon 84

Infanterie-Ersatz-Bataillon 327

Infanterie-Pionier-Ersatz-Kompanie 148

Infanterie-Pionier-Ersatz-Kompanie 158

Luftnachrichten-Übungsstelle

 

Kommandobehörden

Wehrbezirks-Kommando (WK VIII, Wehrersatzbezirk Kattowitz. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Cosel und Ratibor.)

Wehrmeldeamt (WK VIII, Wehrbezirk Cosel. Zuständig für den Landkreis Cosel.)

Heeres-Standort-Verwaltung

Jagd-Flieger-Führer Oberschlesien

 

Einrichtungen

Übungslager