Flugplatz Leipheim
Am 1. April 1936 wurde mit dem Bau des Flugplatzes Leipheim begonnen. Obwohl
noch nicht fertig gestellt, wurde bereits am 12. März 1937 die II. /
Kampfgeschwader 255 auf den Platz verlegt. Diese bestand vorerst nur aus der 5.
Staffel. Zu ihrer Betreuung der Staffel stand die 5. / FBK 255 zur
Verfügung. Die II. / Kampfgeschwader 255 wurde am 1. Mai 1939 aufgelöst. Statt
dessen verlegte am 3. Oktober 1939 der Stab der I. / Kampfgeschwader 76 mit der
Do 17 Z auf den Platz. Er blieb hier bis 9. Oktober 1939. Vom 15. Oktober 1939
an lag die I. / Kampfgeschwader 27 auf dem Platz und verließ ihn am 9. November
1939 wieder. Im August 1939 waren sechs Hallen auf dem Platz fertig gestellt. Am
9. Februar 1940 verlegte der Stab des Kampfgeschwaders 55 auf den Platz, der bis
zum 2. Juni 1940 hier blieb. Die II. / Kampfgeschwader 55 kam gleichzeitig mit
dem Geschwaderstab, blieb aber bis zum 10. Mai 1940. Im April 1941 nahm das
"Sonderkommando Leipheim" seine Arbeit auf. Es erprobte den Lastensegler Me 321
und stellte die entsprechenden Lastensegler-Einheiten auf. Im Frühjahr 1942
verlegte die 3. / leichte Flak-Abteilung 77 an den Platz, die im April1 942 von
der 3. / leichte Flak-Abteilung 738 abgelöst wurde. Im selben Monat kam der Stab
des Kampfgeschwaders z.b.V. 2 auf den Platz und blieb hier bis zum 4. September
1942. Ebenfalls im April 1942 kam die I. / Kampfgeschwader z.b.V. 323 auf
den Platz. Im Mai 1942 kam zudem der Landesschützenzug 57/III auf den Platz. Ab
dem 8. Juli 1942 übernahm die leichte Alarm-Flak-Batterie 1/VII mit drei Zügen
2-cm Flak 30 den Platzschutz. Am 18. Juli 1942 fand in Leipheim der Erstflug der
Me 262 statt. Ab Oktober 1942 wurde in Leipheim die IV. /
Nachtjagdgeschwader 5 aufgestellt. Sie verlegte im Dezember 1942 nach
Frankreich. Im November 1942 kam das Kampfgeschwader z.b.V. 104 nach Leipheim,
um hier auf die Me 323 umzurüsten. Das Geschwader wurde im Januar 1943 in
Kampfgeschwader z.b.V. 323 und im Mai 1943 in Transportgeschwader 5 umbenannt.
Im Sommer 1943 verlegte das Transportgeschwader 5 wieder an die Front. Außerdem
wurde der Platz Einflughafen der Firma Messerschmitt.
Am 18. Februar 1944 wurde die III. / Jagdgeschwader 3 auf den Platz
verlegt, wo sie bis zum 12. April 1844 blieb. Etwa zur gleichen Zeit war die II.
/ Zerstörergeschwader 76 auf dem Platz. Ab dem 13. April 1944 lag die II. /
Nachtjagdgeschwader 5 auf dem Platz. Am gleichen Tag wurde der Platz zum ersten
mal aus der Luft angegriffen. Rund 10 amerikanische Jagdbomber griffen den Platz
an und zerstörten zwei Me 323 am Boden, eine He 111 wurde beschädigt. Am 24.
April 1944 griffen 98 viermotorige amerikanische Bomber den Platz an. 232 t
Spreng- und Brandbomben wurden sämtliche Hallen vernichtet, ebenso alle
Flugzeuge, darunter etwa 40 nagelneue Me 262. Die Unterkünfte wurden zu etwa 80%
zerstört. Am Tag darauf verlegte die II. / Nachtjagdgeschwader 5 nach Hagenau.
Nachdem die Landepiste ausgebessert worden war, verlegte am 4. Mai 1944 die 8. /
Zerstörergeschwader 26 auf den Platz. Vom 23. Mai bis zum 20. Juli 1944 lagen
Teile der I. / Kampfgeschwader 51 auf dem Platz, welche hier auf die Me 262 im
Rahmen des "Einsatzkommandos Schenk" umgerüstet wurden. Am 19. Juli 1944 wurde
Leipheim erneut von der amerikanischen Luftwaffe angegriffen. Jagdbomber
vernichteten eine Bü 181, eine Me 109 und sieben Me 262. Am 27. Oktober 1944
wurde das "Erprobungskommando Lechfeld" aufgelöst. Am 18. November 1944 griffen
wieder die Amerikaner den Platz an. Zwischen 50 und 60 amerikanische P-51
zerstörten 17 neue Me 262 und beschädigten 20 weitere. Die Platzflak konnte eine
P-51 abschießen. Daraufhin erhielt die Platzflak Verstärkung durch den III. Zug
der Heimat-Flak-Abteilung 45/VII. Bereits am 21. Januar 1945 folgte der nächste
Jagdbomberangriff, wobei eine Me 110 der III. / Nachtjagdgeschwader 6, die am
18. Januar 1945 von Wiener Neustadt aus auf den Platz verlegt wurde, zerstört
wurde. Vom 13. März bis 21. April 1945 lagen der Stab der I. / Kampfgeschwader
51 in Leipheim. Am 19. März 1945 griffen 84 US-Bomber B-24 "Liberator" den Platz
erneut an. Sie warfen 189,5 t Bomben, trafen aber nur den inzwischen leeren
Platz. Der letzte Luftangriff erfolgte am 9. April 1945. Am 25. April 1945 wurde
der Flugplatz von den Amerikanern besetzt. Nach der Besetzung war der Flugplatz
bis Dezember 1940 Flüchtlingslager. Anschließend nutzten die Amerikaner den
Platz, 1980 übernahm die Bundeswehr den Platz. Bis heute ist das Gelände
Bundeswehrgarnison.