Prinz-Franz-Kaserne
Die Kaserne wurde von 1936 bis zum Jahr 1937 beim Aufbau der Wehrmacht
errichtet. Es entstanden 3 große Mannschaftshäuser und ein
Wirtschaftsgebäude. Als erste Einheit bezog das neugebildete I. Bataillon vom
Infanterie-Regiment 91 mit dem Regimentstab die Kaserne. Die Einheiten kamen aus Augsburg, Ingolstadt, München,
Freising und Neuburg. Bataillonskommandeur war Major Heinrich Deboi, welcher
1955 als Generalleutnant in russischer Kriegsgefangenschaft starb.
Regimentskommandeur vom Infanterie-Regiment 91 war Oberst August Hagl. Er kam
von Garmisch nach Kempten, wo gleichzeitig mit dem Bataillon noch ein Reiterzug,
eine 13. (Minenwerfer-) Kompanie und eine 14. (Panzerabwehr-)Kompanie
aufgestellt wurde. Das I.
Bataillon vom Infanterie-Regiment 91 nahm 1938 am Einmarsch in Österreich teil
und zog 1939 von Kempten ins Feld. Dafür wurde in der Kaserne das Infanterie-Ersatz-Bataillon 91
aufgestellt. Nach dem Krieg wurden in den Kasernen Notunterkünfte errichtet. Am 1. August 1956 bezogen Angehörige des Luftlande-Jäger-Bataillons 19 die
von Grund auf renovierte Prinz-Franz-Kaserne. Am 5. Dezember 1956 erfolgte auf
dem Hof der Kaserne die erste Vereidigung von 300 Freiwilligen. Das
Jäger-Bataillon gliederte sich zu diesem Zeitpunkt in eine Stabskompanie, die
1., 2., 3. Jägerkompanie, Granatwerferkompanie und Versorgungskompanie. Am 27.
Februar 1957 wurden weitere 178 Jäger vereidigt. Am 28. Februar 1957 zog
erstmals vor der Kaserne wieder eine Wache auf. Mitte April 1957 war das
Bataillon mit 900 Mann annähernd auf seiner vollen Stärke. Am 3. Juni 1957 kam
es zu einem schwarzen Tag für die ganze Bundeswehr. Bei einer Übung
durchschritten 29 Mann die Iller, wobei 15
Soldaten ums Leben kamen. Diese 15 Soldaten waren:
Walter Hanakam, Oberstetten
Walter Schneider, Donaueschingen
Günter Stegmayer, Schwäbisch-Gmünd
Helmut Ottmüller, Waldenbuch
Siegfried Schwartz, Rimbach
Rudolf Weiß, Tingen
Karl Koczor, Neuhausen
Horst Leidner, Schlatt
Gerhard Pfeiffer, Dossenheim
Willi Kleinknecht, Ellhofen
Johannes Leippert, Großengstingen
Günther Isak, Watterdingen
Werner Puscher, Ketterhausen
Gerhard Zarn, Trittlingen
An einem Waldsaum nördlich der Hirschdorfer Brücker errichtete der Landkreis
ein Denkmal für die 15 Toten, bei dessen Einweihung Franz-Josef-Strauß eine
Rede hielt.
Tor mit Wache 1940 | 1940 |