Flugplatz Mengen

 

Am 22. Januar 1939 wurde mit dem Bau des Flughafens Mengen begonnen, nachdem der Staat 148 ha Land von den umliegenden Bauern aufgekauft hatte. Nach vier Monaten wurden die Bauarbeiten aber merklich eingeschränkt, da parallel in Sigmaringen ein neuer Platz entstand und den Platz Mengen überflüssig zu machen drohte. Weil aber in Sigmaringen geomorpholische Probleme auftraten und den Ausbau des Platzes stark behinderte, stellte man den Bau dort ein und konzentrierte sich auf den Weiterbau von Mengen. Im Februar 1940 waren 237 Arbeiter auf dem Platz beschäftigt. Nach Kriegsbeginn erhielt der Platz die Bezeichnung E 13/VII, später dann E 24/VII. Der Platz war zum Westfeldzug noch nicht fertig gestellt. Er erhielt eine 80 m breite und 1.200 m lange, betonierte Startbahn. Der Platz sollte zuerst zwei Jagdgruppen aufnehmen, dann zwei Kampfgruppen und ab November 1940 sahen die Planungen eine Belegung mit Jägern, Zerstörern und einer Flugzeugführerschule vor. Im Frühjahr 1941 wurden auf dem Platz Fallschirm-Kampfbeobachter ausgebildet. Im Spätfrühling 1941 wurde der Platz zum ersten Mal belegt, und zwar von der FFS A/B 116 aus Neudorf in Schlesien, der Mengen als Arbeitsplatz zugewiesen wurde. Auf dem Platz wurde hierzu ein ständiges Platzkommando eingerichtet. Die FFS A/B 116 verblieb bis Oktober 1943 auf dem Platz. Ab dem 7. Juli 1943 lag die 1. / Transportgeschwader 5 für einige Wochen auf dem Platz, bevor sie in den Mittelmeerraum verlegt wurde.
Am 26. Oktober 1943 machte die Do 335 "Pfeil" ihren Erstflug auf dem Platz. Am 17. Oktober 1943 wurde dann das "Erprobungskommando 335" unter Major Schreiweis in Mengen gebildet.
Im Dezember 1944 wurde Mengen mit Reichenbach und Friedrichshafen nebst Manzell dem Fliegerhorstbereich 11/VII Landsberg entzogen und dem Fliegerhorstbereich 15/VII Memmingen zugeteilt.
Vom 8. bis 28. Februar 1945 lag die JG 106 auf dem Platz.
Zum Flakschutz befanden sich Flakstellungen westlich des Platzes mit zeitweise vier 2-cm Flak Vierlingen. Schwere Flak lag beim Bahnhof Mengen und mitten in Enzkofen, ebenso bei der Völlkofer Halde und am Kohlholz-Waldrand bei Repperweiler sowie am Waldrand zwischen Mengen und Rulfingen. Auch in Ennetach befanden sich Flakstellungen: leichte Flak am Sägewerk Löw und schwere Flak (eine Großbatterie mit sechs 10,5-cm Flak und vier 2-cm Flakvierlingen) auf dem Ostteil des Ennetacher Berges.
Am 24. Juli 1944 wurde der Flugplatz Mengen von mehreren P-51 Mustang-Jägern der Amerikaner angegriffen. Eine Si 104 brannte aus, eine Ar 96 wurde beschädigt.
Am 18. November 1944 wurde der Platz durch 30 bis 35 amerikanische P-51-Jagdbomber angegriffen. Der Platzflak gelang der Abschuß eines Angreifers. Auf dem Platz wurden drei Ar 96 und eine Bü 181 zerstört, zwei Do 335 wurden leicht beschädigt. Weitere Jabo-Angriffe auf den Platz gab es am 23. Februar und am 26. März 1945. Am 22. April 1945 wurde der Platz von den Franzosen eingenommen.
Im Anschluß wurde der Platz von den Alliierten als Nachschubstützpunkt genutzt und durch amerikanische Flak geschützt. Am 8. Mai 1945 flog der französische Oberbefehlshaber General de Lazzre de Tassigny mit einer DC-3 von Mengen aus nach Berlin, um dort an der Kapitulationsverhandlung teilzunehmen. Einige Wochen später wurden in Memmingen zahlreiche mittelschwere Bomber B-26 "Marauder" zu Transportmaschinen umgebaut. Ab 1957 konnte die Bundeswehr den Platz mitbenutzen. Bis 1963 lag ein Ausbildungskommando mit Schulflugzeugen North American AT-6 in Mengen. 1963 bezog das FAR 4 Quartier in Mengen. Seit 1978 dienen große Teile des Platzes als Verkehrslandeplatz.