Standort Klengen

 

Klengen ist eine Gemeinde am Ostrand des Schwarzwaldes im Tal der Brigach zwischen Villingen-Schwenningen und Donaueschingen. Heute ist der Ort Teil der Gemeinde Brigachtal.
Am 20. April 1945 wurde in Klengen der Volkssturm alarmiert. Am 21. April wurde der Ort von kleineren deutschen Einheiten nach Osten durchquert. Am gleichen Tag wurde der Volkssturm wieder entlassen, da der Ort nicht zu verteidigen war. Um 18.30 Uhr tauchten französische Schützenpanzer und Artillerie im Ort auf. Diese waren auf dem Weg nach Bad Dürrheim. Eine französische Batterie bezog auf den Höhen östlich der Stadt Feuerstellungen. Die Fahrzeuge der Batterie parkten im Ort. Die Franzosen durchsuchten das Dorf, es kam zu ersten Plünderungen. Am 22. April rückten 60 Mann Infanterie in den Ort ein und machten hier Quartier.
Gegen 22. Uhr am 24. April erschienen die Vorhuten des Grenadier-Regiments 915 am Ortsrand. Dieses Regiment war auf dem Weg nach Nordosten, um sich der alliierten Umklammerung zu entziehen. Die Franzosen eröffneten sofort das Feuer auf die Deutschen. Major Vonalt, Kommandeur des Grenadier-Regiments 915, setzte sein ukrainisches Bataillon gegen den Ort an. Dieses blieb jedoch am Bahnübergang liegen. Daher setzte Major Vonalt auch die Stabs-Kompanie ein. Bis zum Vormittag des 25. April konnten die Franzosen den Ort halten. Dann wurden sie aus ihren Stellungen gedrückt. Bei den Gefechten geraten drei Häuser in Brand. Die Franzosen konnten auch von den Geschützstellungen auf den Höhen vertrieben werden und zogen sich auf das Hofgut Ankenbach zurück. Die auf den Höhen stehenden 155-mm-Geschütze waren vorher von den Franzosen gesprengt worden. Die deutschen Truppen zogen im Ort unter und warteten auf den Weitermarsch.
Den ganzen Tag über gab es Jabo-Angriffe auf die deutschen Kolonnen. Nachdem die Deutschen weiter gezogen waren, erreichten gegen 18 Uhr zwei Kompanien französischer Schützenpanzer den Ort und säuberten ihn von den letzten Deutschen. Im Anschluß trieben die Einwohner rund 300 herrenlose Pferde der beschossenen deutschen Kolonnen zusammen. Der Kampf um den Ort kostete 18 deutsche und mehrere französische Soldaten das Leben.