Flugplatz Friedrichshafen-Löwental

 

Der Flugplatz Friedrichshafen-Löwental wurde 1913 gegründet. In diesem Jahr wurde die Luftschifferkaserne in "Kriegsluftschiffhafen" umbenannt. Bereits am 21. November 1915 wurde der Platz zum ersten mal bombardiert. Drei englische Avro 504-Doppeldecker griffen den Platz an, wobei eine Maschine durch die Platzflak abgeschossen werden konnte. Insgesamt wurde der Platz und die Stadt im Ersten Weltkrieg fünf mal bombardiert. 1916 wurde ein Fliegerschuppen auf dem Platz errichtet. 1918 erstellte man eine Flugzeughalle für die Großflugzeuge des "Flugzeugbau Friedrichshafen" errichtet. Außerdem betonierte man eine etwa 150 m lange, V-förmige Startbahn.
Ab 1920 benutzte die Firma "Donier Flugzeugbau GmbH" den Platz zum Einfliegen ihrer im Ausland gebauten Ganzmetallflugzeuge. Die Luftschiffhalle wurde 1928 wegen zu geringer Größe abgerissen, außerdem die Halle des "Flugzeugbau Friedrichshafen". An ihrer stell errichtete man bis 1931 eine neue Flugzeughalle und eine neue Luftschiffhalle. Ab 1932 mietete Dornier auch die neue Luftschiffhalle zur Unterstellung von Flugzeugen. 1934 errichtete die Firma am Rande des Platzes bei Allmannsweiler ein neues Werk, in dem im gleichen Jahr noch die Fertigung der Do 17 aufgenommen wurde. Im Jahr 1935 wurde eine neue Flugzeughalle für Dornier gebaut. Von 1937 bis 1939 nutzte auch die Lufthansa den Platz. Dieser erhielt 1939 die E-Hafen-Kommandantur 12./VII.
Am 1. Januar 1940 kam die II. / JG 51 von Eutingen auf diesen Platz. Die Maschinen wurden in der Luftschiffhalle untergestellt, die seit dem 31. Oktober 1938 leer stand. Außerdem wurde südlich von Bürgermoos ein Scheinflughafen errichtet und mit Flugzeugattrappen belegt. Am 13. Januar 1940 wurde die II. / JG 51 nach Eutingen, kam aber am 18. Januar auf den Platz zurück und kam im Februar 1940 nach Böblingen. Im Juli 1940 erklärte die Luftwaffe den Flughafen zum "Industrieflughafen" mit der Bemerkung, den Platz nicht mehr militärisch zu nutzen. Allerdings lag im Juli 1943 vorübergehend die III. / KG 2 mit ihren Do 217 auf dem Flugplatz.
Für die Firma Dornier wurde der Platz in der Folgezeit immer weiter Um- und Ausgebaut. Er erhielt eine 1.000 m lange Startbahn und neue Flugzeughallen. Im Winter 1942/43 wurde mit dem Abbruch der Luftschiffhalle in Löwental begonnen, sie wurde etwa 1,5 km entfernt auf dem Gelände der Zeppelinwerft wieder errichtet. Dort standen auch noch die beiden Bauhallen von 1916 und 1930. In der neuen Löwentaler Fahrhalle konnten V-2-Raketen senkrecht montiert werden. In den beiden Bauhallen wurden u.a. Parabolspiegel für die Würzburg"-Geräte und Tankwagen hergestellt. Alle drei Hallen wurden schon 1943 durch Luftangriffe beschädigt und 1944 weiter beschädigt. Die kleine Halle von 1916 wurde vollständig zerstört. Nach dem Ende des Krieges wurden die Reste der Halle abgerissen.