Kaserne Zwickau

 

Von 1883 bis 1885 wurde die Kaserne an der Werdauer Straße, westlich der Militärbaracken erbaut. Baumeister waren Helm und Friese aus Dresden. Östlich der Kasernenanlage verlief die damalige Kasernenstraße, heute Kopernikusstraße. Am 1. Juli 1885 wurde die Kaserne von Truppen des 9. königlich sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 erstmals bezogen. In der Nacht vom 29. zum 30. April 1897 zerstörte ein Großbrand den dreigeschossigen Monumentalbau. Auch die Ausrüstung der Truppen erleidet durch das Feuer größeren Schaden. Als Folge des Feuers muß die Kaserne neu erbaut werden. Ab dem Jahr 1900 werden die neuen Gebäude wieder den Truppen des 9. königlich sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133  übergeben. Am 9. August 1914 zieht das Zwickauer 9. königlich sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 in den Krieg. Während der Kriegsjahre sind in der Zwickauer Kaserne u.a. das "Landsturm-Bataillon" Schneeberg, später die "Gefangenenbewachungskompanie" und das Ersatzbataillon des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 untergebracht. Am 9. November 1918 übernimmt vorübergehend der Soldatenrat die Gewalt in der Zwickauer Kaserne. Am 23. und 24. November 1918 kehrt das aktive Infanterie-Regiment Nr. 133 aus dem Feld zurück. 1919 erfolgt im Zuge der Demobilisierung die Auflösung der Zwickauer Garnison, dafür beziehen Dienststellen der Landespolizei Sachsen bzw. die Polizeidirektion Zwickau die frühere Kaserne. Außerdem werden Wohnungen eingerichtet und einige Gebäude werden von Firmen genutzt.

1936 beziehen Soldaten wieder teilweise die Kaserne. Neben Dienststellen der Polizeidirektion Zwickau sind in der Kaserne nun auch die Heeres-Standortverwaltung der Wehrmacht sowie das II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 31 untergebracht. Im 2. Weltkrieg beziehen für die ausgerückten Truppen andere Einheiten die Kaserne. Unter anderem werden hier das Infanterie-Ersatz-Regiment 209, das Reserve-Grenadier-Regiment 209, das Infanterie bzw. Grenadier-Ersatz-Regiment 534, das Infanterie- bzw. Grenadier-Ersatz-Bataillon 185, das Reserve-Infanterie-Bataillon 185 und das Landesschützen-Bataillon 354 beheimatet. Ab 1943 beherbergt die Kaserne nur noch militärische Einrichtungen.

Vom Ende des 2. Weltkrieges im Jahr 1945 bis 1954 war die Garnison ohne militärische Belegung. Danach zogen Einheiten der Bereitschaftspolizei wieder in ihr ein. Ab 1963 zieht auch die NVA in die Kaserne. Von 1972 bis 1984 befand sich die Unteroffiziersschule "Paul Fröhlich" in der Kaserne. Seit dem 1. April 1991 befinden sich nur noch zivile Einrichtungen in der Kaserne. 1998 und 1999 wurde das Objekt saniert. Es wird heute als Verwaltungszentrum der Stadt Zwickau genutzt.