Standort Salzwedel
Fliegerhorst Salzwedel
Die Stadt Salzwedel liegt im Nordwesten von Sachsen-Anhalt, umgeben von
Städte sind Uelzen (im Westen, 44 km), Lüchow (im Norden, 12 km), Gardelegen (im
Süden, 41 km) und Arendsee (im Osten, 24 km).
Nach Einführung eines stehenden Heeres haben im 17. Jahrhundert wiederholt für
kürzere Zeit Teile verschiedener brandenburgischer Regimenter in Salzwedel in
Garnison gelegen: Von 1717 - 1807 ständige Garnison von Teilen des
Dragonerregiments von Albe, später in ein Kürassierregiment umgewandelt. Von
1807 - 1860 ohne Garnison bis auf ein 9-monatiges Kantonement einer mobilen
Fußbatterie im Jahre 1855. Von 1860 bis 1920 Garnison des 16. Ulanenregiments
"Hennings von Treffenfeld". Seit 1920 war Salzwedel dann ohne Garnison.
Bereits 1934 wurde in Salzwedel mit dem Bau eines Fliegerhorstes begonnen, ab
August 1935 nahm eine Fliegerersatzabteilung hier ihren Betrieb auf. Bis 1944
wurde der Platz hauptsächlich von Ausbildungsverbänden, dann zur Stationierung
von Jagdverbänden genutzt. Ab 1942 war auf dem Gelände einer Düngemittelfabrik
in der Gardelegener Straße ein Lager für Zwangsarbeiter eingerichtet, das von
Ende Juli 1944 bis zum 14. April 1945 als Außenlager Salzwedel, ein Frauenlager
des KZ Neuengamme, weiter betrieben wurde. Anfänglich 400 und später bis zu
1.500 zumeist jüdische Frauenhäftlinge unterschiedlicher Nationalitäten mussten
für die Draht- und Metallfabrik Salzwedel, eine Tochterfirma der Magdeburger Polte-Werke,
in zwei 12-Stunden-Schichten Schwerstarbeit in der Munitionsherstellung
verrichten. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden immer mehr Frauen aus anderen
Konzentrationslagern vor den anrückenden Alliierten ins Lager Salzwedel
transportiert und am 14. April 1945 befreite die 9. US-Armee dort 3.000
Häftlinge. Ein Bombenangriff im Februar 1945 zerstörte den Bahnhofsbereich und forderte
300 Tote. Die mittelalterliche Altstadt blieb bis heute jedoch weitgehend
erhalten. Am 21. April 1945 wurde die Stadt von den Amerikanern besetzt.
Fronttruppenteile
III./Infanterie-Regiment 93
Kampfgruppe 2/XI
Stab/Jagdgeschwader 3
II./Jagdgeschwader 3
IV./Jagdgeschwader 3
II. (Sturm)/Jagdgeschwader 4
II./Jagdgeschwader 5
Teile/Jagdgeschwader 301
I./Jagdgeschwader 301
Sturm-Staffel 1 (Jagd)
Stab/Zerstörergeschwader 1
I./Zerstörergeschwader 1
III./Zerstörergeschwader 1
Ersatztruppenteile
Infanterie-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 33
Infanterie-Ersatz-Bataillon (motorisiert) 93
Fallschirmjäger-Ersatz- u. Ausbildungs-Regiment 4
Fallschirm-Schule 4
Oberjägerschule
Flieger-Ausbildungs-Regiment 42
Kommandobehörden / Dienststellen
Wehrmeldeamt (WK XI, Wehrbezirk Stendal. Zuständig für den Landkreis Salzwedel und Dannenberg.)
Flughafenbereich Salzwedel
Flugplatz-Kommando27/XI
Fliegerhorst-Kommandantur 15/III
Einrichtungen
Truppenübungsplatz Salzwedel
Außenkommando KL Neuengamme - Herstellung von Minen
Literatur und Quellen:
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1. Biblio-Verlag Osnabrück 1996
Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.