Standort Tutow

Flugplatz Tutow

 

Der Standort Tutow liegt im Osten des Kreises Demmin, ca. 8 Kilometer westlich von Jarmen und 16 Kilometer östlich von Demmin. Desweiteren etwa 20 Kilometer südwestlich von Greifswald und etwa 40 Kilometer südlich von Stralsund. Der Ort entstand beim Bau des Flugplatzes Anfang der 30iger Jahre. Vorher war es ein Gut, welches 1925 138 Einwohner hatte. 1932 begann man mit dem Bau des Flugplatzes. Es wurden zwei Flugfelder (Nord und Süd) angelegt, welche als erstes 1933 durch den DLV (Deutscher Luftsport Verband) genutzt wurden. Dieser betrieb als Tarnorganisation eine Flugschule auf dem Platz. Gleichzeitig begann man mit dem Bau von Unterkünfte, Werkstätten und Unterrichtsgebäuden. Auf dem Gelände wurden auch Sportstätten angelegt und ein Offizierskasino erbaut. Dieses befand sich am Wittenwerder See, wo auch eine Badestelle eingerichtet wurde. Desweiteren wurden 12 Hallen für die Flugzeuge errichtet. Für die Zivilbeschäftigten wurde dann eine Wohnsiedlung angelegt, aus welcher der heutige Ort entstand. Mit dem offenen Aufbau der Luftwaffe wurden dann auch die ersten Einheiten auf dem Flugplatz stationiert. Im Verlaufe des Krieges wurde auch Endmontage von Focke-Wulf 190 durch die Arado-Werke auf dem Gelände durchgeführt. 

Nach dem Krieg wurde das Gelände für die Einquartierung von Flüchtlingen und Vertriebenen genutzt. Später erging der Befehl zum Abriss der Kasernen, was dann 1948/49 auch geschah. Lediglich 3 Unterkunftsgebäude, die ehemalige Registratur und das Wohnhaus des Kommandanten blieben erhalten. Anfang der 50iger Jahre begann dann wieder die militärische Nutzung des Platzes. Dazu wurde durch die Sowjets eine neue Start- und Landebahn von 2.200 Meter Länge angelegt. Der Platz wurde zeitweise gemeinsam mit der NVA genutzt. Erst 1985 übernahmen in die Sowjets ganz. 1993 verließen die russischen Streitkräfte Tutow. Damit endet die Geschichte der Garnison.

Fronttruppenteile

I. / Flak-Regiment 12

Schlachtfliegergruppe 10

Schlachtfliegergruppe 20

II. / Lehrgeschwader 2

II. / Jagdgeschwader 1

 

Ersatztruppenteile

Flak-Lehr-Regiment (II. Abteilung)

Lehrgeschwader 2 (II. (Schlacht) Gruppe)

Kampfgeschwader 101

Schlachtgeschwader 104

Bombenschule Tutow

Kampffliegerschule Tutow

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Fliegerhorst-Kommandantur 7/III

 

Einrichtungen

Flugplatz

Große Kampffliegerschule 1

Kampf-Beobachtungs-Schule 3

 

Literatur und Quellen

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397 ff.

 "Verordnung über die Wehrbezirkseinteilung für das Deutsche Reich" vom 15. September 1939, veröffentlicht im Reichsgesetzblatt.

Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, herausgegeben von H. H. Podzun, Bad Nauheim 1953

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010