Standort Pölitz

 

Beim Standort Pölitz handelt es sich um die Stadt Pölitz in Pommern, welche heute in Polen etwa 10 Kilometer nördlich von Stettin (Szczecin) auf der Westseite der Oder liegt und Police heißt. 1933 hatte die Stadt 5.465 Einwohner. Deren Zahl stieg bis 1939 auf 6.466 an.

Die Stadt hatte im ganzen Krieg keine Kaserne, sondern es war lediglich eine Ortskommandantur in ihr stationiert. Dafür spielte Pölitz eine wichtige Rolle in der Rüstung. Ab 1937 wurde der Bau der Hydrierwerke Pölitz AG vorangetrieben. Hauptinvestor war die IG Farben. Im Norden von Pölitz entstand eine neue Wohnsiedlung mit zugehöriger Infrastruktur. Am 1. Oktober 1939 wurde Pölitz in die neue Stadt Groß-Stettin eingemeindet. Auf dem Gelände um die Hydrierwerke wurden für mehrere tausend ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene Lager errichtet, z.B. das Lager "Hägerwelle". Die Zahl der beschäftigten Zwangsarbeiter überschritt mehrfach die Einwohnerzahl von Pölitz. Ab Sommer 1944 wurde in Pölitz-Messenthin das KZ Stutthof - Außenlager Pölitz errichtet. Das Bestehen dieser kriegswichtigen Anlagen hatte dazu beigetragen, dass die Stadt zahlreichen Luftangriffen der Alliierten ausgesetzt war. Die ersten Angriffe aus der Luft durch die Alliierten gab es bereits im August 1940, die schwersten fanden jedoch im Jahre 1944 statt. Nach jedem Luftangriff wurden die Hydrierwerke wieder aufgebaut oder repariert. Im März 1945 befand sich die gesamte Stadt, einschließlich der Hydrierwerke, unter dem Feuer russischer Artillerie. In dieser Zeit begannen deutsche Behörden mit der Evakuierung der Lager in den Westen. Am 26. April 1945 eroberte die sowjetische Armee die Stadt Pölitz und das Fabrikgelände.

Bis zum 25.September 1946 blieb die Stadt unter sowjetischer Militärverwaltung der Besatzungszone Mecklenburg. Auf dem Gebiet der Fabrik "Hydrierwerke AG" wurde ein Lager für deutsche Kriegsgefangene errichtet, die bei der Demontage der Anlage beschäftigt waren. Am 7. September 1946 hatte die polnische Stadtverwaltung die Vorstadt Messenthin, am 19. September 1946 Pölitz und Jasenitz und erst am 25. September das Fabrikgelände der ehemaligen Hydrierwerke übernommen. In dieser Zeit kamen auch die ersten polnischen Ansiedler.
 

Fronttruppenteile

 

Ersatztruppenteile

 

Kommandobehörden / Dienststellen

Ortskommandantur Pölitz

 

Einrichtungen

 

RAD-Einheiten:

RAD-Abteilung 7/51