Flugplatz und Seeflugstation Rerik

 

Der Flugplatz Rerik lag unmittelbar nord-nordwestlich des Dorfes Wustrow, einem Teilort von Rerik, auf der Halbinsel Wustrow. Am 17. Februar 1933 erwarb das Reichswehrministerium die Halbinsel Wustrow , wo zunächst ein Truppenübungsplatz angelegt wurde. Das ehemalige Gut Wustrow wurde zur Truppenunterkunft umgebaut. Im April 1934 wurde dann mit dem Bau der neuen Flakartillerieschule (FAS) einschließlich eines Fliegerhorstes begonnen. Es wurde eine Flugzeugwerft und zwei Flugzeughallen für Landflugzeuge und eine Flugzeughalle für Seeflugzeuge mit Ablaufbahn errichtet. Hauptaufgabe des Fliegerhorstes war die Durchführung fliegerischer Zieldarstellungen für die Flakartillerieschule. Zu Beginn erfolgte die Zieldarstellung durch die private "Luftdienst GmbH Kiel-Holtenau", ab dem 1. April 1935 durch das Flugkommando der FAS Wustrow. Ab dem 1. Juli 1936 trug diese Einheit die Bezeichnung "Luftdienstkommando 67". Erst zu Beginn des Krieges wurde diese noch zivile Truppe in die Luftwaffe übernommen und in 15. / Fliegerzielgeschwader 1 umbenannt. Die Staffel wurde am 3. November 1944 aufgelöst.
Am 22. April 1945 verlegte die 3. / Transportgruppe 30 nach Rerik und Ende des Monats weiter nach Rostock. Am 30. April 1945 landeten die Reste der IV. / Jagdgeschwader 3 auf dem Fliegerhorst Rerik. Nach einigen letzten Einsatzen verlegte die Gruppe am 2. Mai 1945 nach Westerland. Am gleichen Tag wurde das Gelände kampflos von der Roten Arme übernommen. Anschließend wurden Teile der Gebäude durch Sprengungen zerstört. Unmittelbar darauf wurde die Bodenreform durchgeführt. Die Kasernen auf Wustrow dienten ab 1949 bis zum 18. Oktober 1993 der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland als Standort.