Flughafen Neubrandenburg-Trollenhagen

 

Die Planungen zum Bau des Flugplatzes Neubrandenburg begannen bereits Anfang der 30er Jahre. Am 23. Januar 1934 wurde dann mit den Arbeiten an dem Platz begonnen. Es wurden zwei betonierte Startbahnen mit einer Länge von 1.100 m bzw. 550 m errichtet, dazu fünf große und zwei mittelgroße Flugzeughallen. Am 15. Januar 1936 wurde die I. / Kampfgeschwader 152 als erste Einheit auf den Platz verlegt. Die Gruppe wurde am 28. August 1939 nach Plathe verlegt. 1937 wurde in Neubrandenburg der Stab des Kampfgeschwaders 152 aufgestellt, der am 1. Mai 1939 in Stab des Kampfgeschwader 1 umbenannt wurde. Der Stab verließ Neubrandenburg ebenfalls am 28. August 1939.
Als Ersatz für die Frontverbände kam am 2. September 1939 die Flugzeugführerschule C Neubrandenburg auf den Platz. Die Schule wurde am 16. Januar 1940 in Flugzeugführerschule C 5 umbenannt, am 15. Oktober 1943 erfolgte die Umbenennung in Flugzeugführerschule B 5. Der Flugbetrieb der Schule wurde im Juli 1944 eingestellt, die Schule selbst wurde am 4. Februar 1945 aufgelöst.
Ab 1941 nutzte die Focke-Wulf Flugzeugbau GmbH Teile des Horstes zur Endmontage sowie für Großreparaturen von Flugzeugen. Vor allem die Fw 190 wurde hier repariert.
Von Juni bis Oktober 1943 lag ein Kommando der II. / Nachtjagdgeschwader 2 auf dem Platz.
Am 25. August 1944 wurde der Flughafen Neubrandenburg erstmals durch die Alliierten angegriffen. Insgesamt 108 B-17-Bomber warfen 177,5 to Bomben über dem Platz ab. Am 6. Oktober 1944 wurde der Luftangriff wiederholt. Beide Luftangriffe richteten mäßigen Sachschaden an, einige Hallen wurden beschädigt.
Am 6. September 1944 wurde die I. / Kampfgeschwader 53 auf den Platz verlegt. Nach schweren Kämpfen in der Normandie wurde die Gruppe hier am 9. September 1944 aufgelöst. Am 8. Februar 1944 verlegte die 1. (F) / 122 von Neuhardenberg nach Neubrandenburg. Sie flog von hier aus noch einige Einsätze gegen die Rote Armee und verlegte im März 1945 nach Neuruppin. Mitte Februar 1945 kam zudem noch die II. / Nachtjagdgeschwader 3 auf den Platz, um hier noch einige Einsätze zu fliegen. Im März 1945 verlegte die Gruppe weiter nach Neuruppin.
In den letzten beiden Kriegsmonaten lagen kurzzeitig der Stab und die 1. / Nahaufklärungsgruppe 1, die I. / Jagdgeschwader 3, die 1. / Nahaufklärungsgruppe 8, der Stab der Nahaufklärungsgruppe 4und die III. / Schlachtgeschwader 1 auf dem Platz. Am 28. April 1945 wurde der Platz schließlich endgültig geräumt. Einen Tag später wurde er von der Roten Armee erobert. Diese nutze den Platz anschließend für die eigenen Fliegereinheiten. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde der Platz dann von der Bundeswehr übernommen. Heute ist der Platz ein ziviler Flugplatz.