Flughafen Ludwigslust

 

Der Flugplatz Ludwigslust wurde in den Jahren 1934 und 1935 errichtet. Der Platz hatte keine Start- und Landebahn, sondern lediglich eine Graspiste. An Hallen standen drei große Flugzeughallen an der Südostseite und zwei große Hallen an der Nordecke zur Verfügung. An der Südostecke des Platzes befand sich die Flugleitung, im Nord-Nordosten befanden sich die Unterkünfte. Am 1. Juli 1935 wurde hier die Flugzeugführerschule Ludwigslust aufgestellt, die am 1. Oktober 1936 in Flugzeugführerschule C Ludwigslust umbenannt wurde. Am 2. September 1939 wurde die Schule nach Neubrandenburg verlegt. Am 29. September 1939 verlegte die II. / Lehrgeschwader 1 auf den Platz, blieb aber nur bis zum 16. Oktober 1939 auf dem Platz. Am 27. Oktober 1940 wurde auf dem Platz dann die IV./ Kampfgeschwader 30 aufgestellt. Sie blieb bis zum 7. Juni 1941 auf dem Platz, vom 8. Dezember 1941 - 13. Dezember 1941 lag dann noch kurzzeitig die II. / Kampfgeschwader 30 auf dem Platz.
Am 25. April 1941 wurde die Aufklärungsschule 3 von Gotha-Süd nach Ludwigslust verlegt und blieb hier bis Mai 1942.
Ende Oktober 1943 wurde die II. / Jagdgeschwader 301 von Altenburg nach Ludwigslust verlegt, die im November 1942 in II. / Jagdgeschwader 302 umbenannt wurde. Anfang Dezember 1943 verlegte die III. / Jagdgeschwader 54 mit der 4. / Jagdgeschwader 54 nach Ludwigslust verlegt und blieb hier bis zum 24. Februar 1944. Vom 26. Februar bis 1. März 1944 lag für kurze Zeit die II. / Jagdgeschwader 3 auf dem Platz.
Am 1. April 1944 wurde in Ludwigslust schließlich die Ergänzungs-Nachtjagdstaffel aufgestellt und am 21. Juli 1944 in 1. / Ergänzungs-Nachtjagdgruppe umbenannt. Gleichzeitig wurde der Stab der Ergänzungsnachtjagdgruppe sowie eine 2. Gruppe in Ludwigslust aufgestellt. Am 15. Oktober 1944 verlegten der Stab und die 1. Staffel nach Neustadt-Glewe, die 2. Stafel am 21. Oktober nach Hagenow.
Am 16. Januar 1945 kam der Stab und die 1. Staffel des Schlachtgeschwaders 111 nach Ludwigslust, da ihr ursprünglicher Platz Stubendorf von der Roten Armee bedroht wurde. Ebenfalls noch im Januar 1945 kamen die 2. / Schlachtgeschwader 111, die 5. / Schlachtgeschwader 111 und die 4. / Schlachtgeschwader 111 nach Ludwigslust. Die 5. Staffel verließ den Platz am 1. März, der Stab am 2. März. Die 4. Staffel wurde am 15. März in Ludwigslust aufgelöst.
Von März bis Ende April 1945 lag der Stab des Kampfgeschwaders 76 auf dem Platz, Ende März 1945 bis zum 22. April1 945 die 3. / Transportgruppe 30. Am 4. April 1945 verlegte dann noch der Stab des Jagdgeschwaders 1 auf den Platz, am 9. April 1945 folgte die I. Gruppe des Geschwaders. Beide blieben bis zum 15. April 1945 auf dem Platz. Am 3. Mai 1945 wurde der Platz von den Amerikanern besetzt, aber nach Kriegsende an die Rote Armee übergeben. Die Anlagen wurden 1990 an die Bundesrepublik zurück gegeben, die Anlagen wurden zwischenzeitlich abgerissen.

Literatur und Quellen

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Band 16, Teil 1

Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397 ff.

 "Verordnung über die Wehrbezirkseinteilung für das Deutsche Reich" vom 15. September 1939, veröffentlicht im Reichsgesetzblatt.

Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, herausgegeben von H. H. Podzun, Bad Nauheim 1953

Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 - 1945 - und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010

Stadt Ludwigslust (Hrsg.), Sylvia Böttcher (Redaktion): Wege zur Stadt – 125 Jahre Ludwigslust. Ludwigslust 2001