Flughafen Rechlin / Lärz

 

Der Flughafen Rechlin-Lärz lag rund 96 km nord-nordwestlich von Berlin und unmittelbar nördlich des Dorfes Lärz. Er hatte eine Größe von 1.700 x 1.600 m und eine Rollfeldgröße von 1.900 x 300 m. Der in der Nähe liegende Flugplatz Rechlin erwies sich bereits in den 30er als zu klein, um die neuen Flugzeugtypen im Rahmen der Erprobungsstelle Rechlin zu erproben. Daher wurde bereits vor Kriegsbeginn mit der Anlage des Feldflugplatzes Lärz begonnen. Der Platz erhielt zwei Beton-Startbahnen in Form eines Andreas-Kreuzes mit einer Länge von 1.920 bzw. 1.555 m Länge. Der Platz wurde anschließend von diversen Erprobungskommandos genutzt.
Am 18. August 1944 wurde das Einsatzkommando 8. / Zerstörergeschwader 26 nach Lärz verlegt, verließ den Platz aber am 27. September 1944 wieder. Am 2. November 1944 wurde in Lärz das Kommando Welter aufgestellt, welches die Me 262 als Nachtjäger erproben sollte. Mitte Januar 1945 verlegte das Kommando nach Burg.
Ebenfalls am 2. November 1944 wurde in Lärz das Erprobungskommando Ta 152 aufgestellt und am 23. Januar 1945 in Stabsstaffel / Jagdgeschwader 301 umbenannt. Ende Januar 1945 verlegte das Kommando dann nach Roggentin.
Anfang April 1945 wurden Teile der III. / Jagdgeschwader 7 nach Lärz verlegt. Am 10. April 1945 wurde der Platz von der US-Airforce angegriffen. Diese warf 232,50 to Bomben auf den Platz und machte ihn so vorerst unbrauchbar. Die III. / Jagdgeschwader 7 befand sich zur Zeit des Angriffs in der Luft und landete anschließend in Brandis und Alt-Lönnewitz. Zur Instandsetzung des Platzes wurden anschließend weibliche Häftlinge des KZ-Ravensbrück - Aussenlager Retzow herangezogen.
Am 12. April 1945 verlegte dann das Sonderkommando Braunegg von Burg nach Lärz und übernahm dort die noch vorhandenen Me 262. Am 23. April 1945 verlegte das Kommando dann weiter nach Kaltenkirchen.
Am 19. April 1945 kamen Teile der II. / Jagdgeschwader 4 auf den Platz, verließen ihn jedoch am folgenden Tag wieder. Am 22. April 1945 kamen dann der Stab und die I. sowie die III. / Jagdgeschwader 11 nach Lärz, verließen diesen aber am 30. April 1945 wieder. Am 2. Mai 1945 marschierte die Rote Armee in Rechlin ein und nahm den Platz Lärz in Beschlag. Sie nutzte ihn anschließend für die eigenen Jagdfliegerkräfte. Heute wird der Platz als Zivilflugplatz genutzt.