Fliegerhorst Hagenow

 

Der Fliegerhorst Hagenow befand sich rund 31 km west-südwestlich von Schwerin und 2 km östlich von Hagenow. Der Platz hatte eine Länge von 1.150 m in der Nord-Süd-Ausrichtung und 1.005 m in der Ost-West-Ausrichtung. 1935 wurde mit dem Bau des Platzes und der Kasernenanlagen begonnen. Bereits am 1. Dezember 1936 wurde die Orterschule Hagenow aufgestellt. Die Schule bildete Flugzeugbeobachter aus. 1937 wurde das große sichlförmige Kasernengebäude errichtet. In dem Gebäude konnten 1.137 Soldaten untergebracht werden. 1938 wurde das große Wirtschaftsgebäude errichtet. Im Dezember 1937 wurde dann die Fliegerübungsstelle Hagenow-Land aufgestellt, die bis zum 31. März 1939 bestand. Anfang April 1940 kamen die III. und IV. / Kampfgeschwader z.b.V. 1 nach Hagenow, um von hier aus an der Operation "Weserübung" teilzunehmen. Anschließend wurde es wieder ruhig auf dem Platz. Im April1 942 wurde in Hagenow die 5. DFS-230-Staffel der Luftwaffe aufgestellt. Im Juni 1942 wurde diese Staffel nach Nikolajew verlegt. Die 6. DFS-230-Staffel der Luftwaffe wurde Ende April 1942 nach Hagenow verlegt und im Juni 1942 nach Riga verlegt. Am 15. April 1942 kam die Kampfgruppe z.b.V. 106 von Witebsk nach Hagenow, um hier auf die Gotha Go 244 umgerüstet werden. Am 22. Juni1942 begann die Verlegung der Gruppe an die Ostfront, wo sie am 25. Juni 1942 in Kirowograd ankam. Im Dezember 1943 kam die Flugzeugführerschule B 35 von Mielec nach Hagenow und führte von hier aus bis zum 14. Juni 1944 den Schulbetrieb. Am 15. Juni 1944 wurde die Schule zum Jagdfliegergeschwader 115, einer Jagdfliegerschule. Am 15. Oktober 1944 wurde das Geschwader dann in I. / Jagdgeschwader 107 umbenannt. Zum selben Zeitpunkt wurde in Hagenow der Stab des Jagdgeschwaders 107 aufgestellt. Bis zu seiner Auflösung im Frühjahr konnte das Geschwader jedoch keinen Flugbetrieb mehr durchführen.
Am 21. Oktober 1944 wurde zudem die 2. / Ergänzungs-Nachtjagdgruppe (einmot) nach Hagenow verlegt. Am 2. Oktober 1944 wurde sie in 2. / Ergänzungs-Jagdgeschwader 2 umbenannt. Bis Ende März 1945 wurde die Ausbildung in Hagenow durchgeführt. Dann verlegte die Staffel nach Hamburg-Fuhlbüttel. Ende Oktober 1944 wurde die II. / Jagdgeschwader 6 nach Hagenau verlegt, um hier nach schweren Verlusten an der Invasionsfront aufgefrischt zu werden. Am 11. Dezember 1944 verließ die Gruppe den Platz wieder. Im Januar 1945 kam das Restkommando der Flugzeugführerschule B 4 von Sagan auf den Platz, wo es am 15. März 1945 aufgelöst wurde. Mitte März 1945 kamen Teile der Nachtschlachtgruppe 1 nach Hagenau und flogen von hier aus bis Ende April 1945 Einsätze gegen die Rote Armee. Im April 1945 kamen schließlich noch Teile der Nachtschlachtgruppe 20 auf den Platz und blieben bis Anfang Mai 1945.
Am 10. April 1945 erreichte die III. / Jagdgeschwader 301 Hagenau. Einen Tag später folgte die I. / Jagdgeschwader 301.
Am 2. Mai 1945 wurde Hagenau von amerikanischen Truppen besetzt. Am 1. Juli 1945 wurde die Stadt dann an die Rote Armee übergeben. Bis 1953 war der Platz von Armee-Einheiten belegt. In den darauf folgenden Jahren verschwanden einige Gebäude. Heute sind fast alle Gebäude des Platzes verschwunden.