Flughafen Neustadt-Glewe
Der Flughafen Neustadt-Glewe
lag etwa 3 km südöstlich von Neustadt im Wehrkreis II. Der Platz war
ursprünglich nur ein Hilfslandeplatz und wurde ab dem 1. Juli 1935 als
Arbeitsplatz der Flugzeugführerschule Ludwigslust, ab 1. Oktober 1936 der
Flugzeugführerschule C Ludwigslust genutzt. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf dem
Platz noch keine festen Einrichtungen. Ab dem 1. Januar 1936 nutzte auch die
Fliegerausbildungsstelle Schönwalde, ab dem 1. August 1937 die
Flugzeugführerschule A Schönwalde und ab dem 1. November 1937 die
Flugzeugführerschule B Schönwalde den Platz. Diese Schule wurde dann am 1.
November 1938 in Flugzeugführerschule A/B Schönwalde und am 1. April 1939 in
Schule des Fliegerausbildungsregiments 11 umbenannt. Sie nutzte bis zum 21.
Oktober 1943 den Platz.
Am 1. Juli 1937 wurde auf dem Platz die Orterschule Neustadt-Glewe aufgestellt,
die aber bereits 1938 wieder aufgelöst wurde. Am 1. April 1938 kam es zu einer
weiteren Neuaufstellung, als die Fliegerwaffenschule E Stolp in Glewe errichtet
wurde. Am 31. August 1938 verlegte diese Schule aber dann nach Stolp-Reitz
verlegt. 1939 begann der erste Ausbau des Platzes. Es entstanden Flugzeughallen
und Unterkunftsgebäude, dazu Kantinen und Verwaltungsgebäude.
Am 1. November 1939 entstand in Glewe die Schule des Fliegerausbildungsregiments
22, die am 1. November 1940 in Schule des Fliegerausbildungsregiments 42 und am
1. Oktober 1941 in Flugzeugführerschule A/B 42 umbenannt wurde. Die Schule blieb
bis zum September 1942 auf dem Platz.
Am 8. Mai 1942 wurde auf dem Platz die Zieldarstellungsstaffel 101 mit 15 Go 145
und 2 Ar 96 aufgestellt, die aber bereits am selben Tag nach Uetersen verlegte.
Am 21. Oktober 1943 verließ die letzte Luftwaffeneinheit den Platz. Erst am 11.
Mai 1944 kehrte mit der Flugzeugführerschule A 72 die Luftwaffe auf den Platz
zurück. Diese nutzte Glewe als Arbeitsplatz.
Im Sommer 1944 wurde auf dem Gelände des Platzes ein Außenlager des
Konzentrationslagers Ravensbrück errichtet. Rund 900 weibliche Häftlinge waren
hier untergebracht. Im Februar 1945 stieg ihre Zahl auf bis zu 4.200 Häftlinge
an.Sie wurden zur Flugzeugproduktion bei den Dornierwerken eingesetzt, die hier
einige Fertigung unterhielt. Rund 1.000 Häftlinge kamen hier ums Leben.
Am 16. Oktober 1944 verlegten der Stab und die 1. Staffel der
Ergänzungsnachtjagdgruppe (einmot) auf den Platz, verließen diese ab er am 2.
November 1944 wieder. Am 10. April 1945 verlegte als erste Fronteinheit der Stab
und die II. / Jagdgeschwader 301 auf den Platz. Im April 1945 kam dann auch der
Stab und die I. / Jagdgeschwader 11 hinzu, die die Teile des Jagdgeschwaders 301
ablösten.
Am 2. Mai 1945 wurde der Platz von der Roten Armee erobert. Nach Kriegsende
wurden die Hallen und Baracken demontiert, die Asphaltflächen gesprengt. Heute
wird der Platz wieder als Verkehrslandeplatz genutzt.