See-Fliegerhorst Bug auf Rügen
Der See-Fliegerhorst Bug auf Rügen lag etwa 30 km nord-nordwestlich von
Stralsund und 5 km südwestlich von Wiek am Nordende der Halbinsel
Bug. Der Seeflugplatz Bug wurde
am 27. Januar 1917 offiziell eingeweiht. Bereits 1920 mußte er im Zuge der
Bestimmungen des Versailler Vertrages demontiert werden.
Mit Befehl vom 14. August 1933 wurde mit dem Wiederaufbau der "Bomben- und
Maschinenwaffenschule Bug" begonnen. Bereits am 1. April 1934 wurde eine
getarnte Fliegerhorstkommandantur aufgestellt. Ebenfalls zum 1. April 1934 soll
der erste getarnte Fliegerwaffenlehrgang begonnen haben. Am 4. April 1936 wurde
aus den getarnten Fliegerwaffen-Schulungen die "Fliegerwaffenschule (See) Bug
a.R.". Am 16. Januar 1940 wurde die Schule in "Fliegerwaffenschule (See) 2"
umbenannt und ging im Dezember 1940 in der "Bombenschützenschule Bug" auf. Am 1.
Januar 1942 wurde die Schule in Stab / Kampfbeobachterschule Bug und am 15.
Oktober 1942 in Stab / Kampfbeobachtervorschule 2 umbenannt und im Januar 1943
aufgelöst.
Für den Betrieb des Flugplatzes wurde bei Kriegsbeginn das Platzkommando Bug
gegründet. 1944 kam dann die Fliegerhorst-Kommandantur E (v) 208/I auf den
Platz.
Ab September 1942 wurde in Bug aus der I. / Kampfbeobachtervorschule 2 die II. /
Bordschützenschule 1 neu aufgestellt. Am 8. August 1944 wurde in Bug noch die
Luftkriegsschule 12 neu aufgestellt. Die Schule wurde erst am 16. April 1945
aufgelöst.
Als erster Einsatzverband wurde im September 1939 die 1. / Küstenfliegergruppe
306 auf den Horst verlegt. Diese wurde aber bereits am 22. Oktober 1939 zurück
nach Dievenow verlegt.
Am 9. April 1944 wurde die 9. Seenotstaffel nach Bug verlegt und hier am 3.
Oktober 1944 aufgelöst. Anfang August 1944 war für einige Zeit die
Bordfliegergruppe 196 auf dem Platz. Im Dezember 1944 kamen der Stab und die 2.
und 3. Staffel der Seeaufklärungsgruppe 126 mit der
Bv 138 C nach Bug. Ende März
1945 wurden die Staffeln nach Parow verlegt. Anfang März 1945 begannen die
Evakuierungsflüge der Luftwaffe aus Nest, Kolberg und Kamp. Die meisten der
überladenen Flugzeuge landeten in Bug. Am 5. Mai 1945 starteten die letzten
Maschinen der Seenotgruppe 81 von Bug aus nach Westen. Nach Kriegsende wurde der
Platz von der Roten Armee dem Erdboden gleich gemacht. Später nutzte die NVA das
Gelände.