Flughafen Garz

 

Der Flughafen Garz liegt rund 55 km nordnordwestlich von Stettin und 6 km südwestlich von Swinemünde, unmittelbar südwestlich des Dorfes Garz. Der Platz hatte die Ausmaße von 1.000 x 750 m. Im Jahr 1928 wurde in Garz ein Zivilflugplatz Garz errichtet. In den Jahren 1935 und 1936 wurde der Platz dann zu einem Fliegerhorst der Luftwaffe ausgebaut. Am 1. Oktober 1936 wurde in Garz die 3. / Jagdgruppe 136 (See) aufgestellt. Am 1. Oktober 1937 wurde die Staffel zur 1. / Lehrgeschwader Greifswald umbenannt und am 1. Februar 1938 zur I. / Lehrgeschwader Greifswald aufgestockt. Im Herbst 1938 erfolgte die erneute Umbenennung zur I. / Lehrgeschwader 2. Die Gruppe verblieb bis zum 31. August 1939 in Garz und nahm anschließend am Polenfeldzug teil. Am 20. September 1939 kehrte sie kurzzeitig zurück und verlegte am 1. November 1939 nach Westen.
Am 1. November 1938 war in Garz zudem der Stab des Lehrgeschwaders 2 neu aufgestellt worden. Er verlegte am 1. Juni 1939 nach Jüterbog.
Nach Kriegsbeginn wurden in Garz die Jagdgeschwader auf die Me 110 umgerüstet. Es waren dies die Jagdgruppen 152, 102, 176 und 101, die bis April 1940 in Garz auf die Me 110 umgerüstet wurden. Anschließend blieb der Fliegerhorst weitestgehend ungenutzt. Ab November 1940 nutzte ihn die Flugzeugführerschule 120 als Arbeitsplatz. Am 1. November 1941 wurde in Garz dann die Versuchsstaffel 293 aufgestellt, die am 1. März 1942 zum Lehr- und Versuchskommando 15 umbenannt wurde. Aufgabe war die Erprobung der Flugbomben Hs 293. Das Kommando ging im April 1943 in der II. / Kampfgeschwader 30 auf. Im September 1942 war ein weiteres Erprobungskommando aufgestellt worden, das Lehr- und Versuchskommando 21, das die Bombe "Fritz X" erprobte. Es verlegte im Dezember 1942 auf den Fliegerhorst Schwäbisch Hall.
Am 10. April1 943 kamen der Stab und die II. / Kampfgeschwader 100 als Personaleinheiten auf den Platz, um hier mit der Do 217 E-5 ausgerüstet zu werden. Gleichzeitig wurde mit der Hs 293 trainiert.
Am 31. Juli 1943 wurde als Ersatz für das Lehr- und Erprobungskommando 15 das Lehr- und Erprobungskommando 36 für die weitere Erprobung der Hs 293 und der "Fritz X" aufgestellt. Das Kommando wurde im Dezember 1944 aufgelöst.
Im Mai 1944 wurde die Jagdlehrerüberprüfungsgruppe nach Garz verlegt und hier zur II. / Jagdgeschwader 110 umgewandelt. Ab dem 19. August 1944 wurde die III. / Kampfgeschwader Garz mit ihren Do 217 K in Garz aufgefrischt und verlegte am 5. September 1944 zurück nach Frankreich.
Am 3. Februar 1945 wurden der Stab sowie die I. und II. / Jagdgeschwader 1 nach Garz überführt, um hier aufgefrischt und zum Schutz der Transporte auf der Ostsee eingesetzt zu werden. Am 20. Februar 1945 kam dann auch noch die II. / Jagdgeschwader 3 auf den Platz. Am 22. Februar 1945 kamen dann die Me 110 des Stabes des Schlachtgeschwaders 1 auf den Platz, um für eine Woche zu bleiben. Am 24. März 1945 folgte die IV. / Jagdgeschwader 51, die per Schiff aus Danzig nach Garz verlegt wurde, um hier mit der Fw 190 aufgefrischt zu werden. Die Gruppe blieb bis zum 5. April 1945 auf dem Platz. Am29. März 1945 verlegte dann noch die III. / Schlachtgeschwader 1 auf den Platz. Anfang Mai 1945 wurde der Platz fluchtartig verlassen. Die Anlagen wurden anschließend von der Roten Armee übernommen.
Heute ist Garz ein regionalflughafen.